Der Einzug macht keine Probleme, auch nicht, wenn ich ihn mit verschiedenen Papierstärken quäle. Kassabons gehen nicht (bzw. nur mit Trägerfolie); na gut. Selbst in Maximalqualität noch sehr flott, bei 200–300 DPI kommt man mit dem Schauen nicht nach.
Leerseitenerkennung geht einwandfrei. Die Farberkennung auch; wenn in einem Stapel nur eine Seite farbig ist, wird auch nur die farbig abgespeichert.
Papierkram scannen ist damit eine Freude. Aber.
Man muss die Dokumente mit der Schrift nach hinten, und dem oberen Rand nach unten einlegen. D. h. bei auf ein Drittel gefalteten Dokumenten, dass sie sich vom Einzug weg biegen. Entweder sie bleiben auf dem Einzug schlicht nicht stehen und kippen nach vorne, der Einzug erkennt kein Papier, oder beides.
Das Entfernen der Heftklammern vor dem Scannen ist unerwartet lästig. Lästig genug, dass umbiegen und in den Flachbettscanner schneller geht, v. a. bei Originalen, die man eigentlich geheftet haben will. Zwischen zwei Scannern hin und her wechseln kübelt aber jeden Workflow.
Gut, das ist alles prinzipbedingt, da kann das Modell nichts dafür, aber zumindest das erste Problem hat ein "liegender" Dokumentenscanner nicht.
Die Firmware ist eine Katastrophe!!!
Der Scanner ist offiziell Linux-kompatibel. Naja, das Firmware-Update-Tool nicht. Es rennt eh unter WINE, aber ... solange man ihm die IP händisch füttert; na gut. Der Flashvorgang dauerte eine gute halbe Stunde(!). Da wird wohl tatsächlich noch geflashed. Old school.
Zu den Treibern kann ich nichts sagen, will den Scanner hauptsächlich autark verwenden. SANE erkennt ihn jedenfalls wie erwartet problem- und treiberlos via eSCL ("AirPrint").
Also so einrichten, dass er mir auf einen Rechner scannt. Dazu muss man im Webinterface zuerst auf einem Bildschirm für das gewünschte Profil (1–25) auswählen, welches Protokoll verwendet werden soll, auf einem anderen dann die Einstellungen vornehmen. Umständlich. V. a., weil das Webinterface laaangsam ist.
Zur Auswahl: FTP. Hmm, nein; hab seit Jahren keinen FTP-Server mehr laufen.
SFTP. Ohh, gut! Geht nicht. ...... Die SSH-Implementierung kann nur RSA, das ist aber unsicher, seit ~10 Jahren deprecated und jedenfalls auf jeder halbwegs aktuellen Linuxdistro aus Sicherheitsgründen standardmäßig abgedreht. Man kann's wieder aktivieren, dann geht's; wirklich mögen tu ich nicht. Dazu O-Ton Brothers Handbuch "Your machine employs some of the latest network security and encryption protocols available today.". Haha.
Also CIFS. Kann keine passwortlosen Freigaben. Und welche mit Passwort sind unter Linux ein Theater wenn man Samba sonst nicht verwendet ...
Also wohl doch irgendeine SSH-Lösung. Zum Testen jedenfalls.
So, und jetzt kommt's: Die oben erwähnten Profile beinhalten immer die Daten für den Serverzugriff, den Speicherort, und die Scaneinstellungen in einem. Wenn man also z. B. ein normales und ein HQ-Profil gerne hätte, dann vielleicht noch ein paar verschiedene Verzeichnisse, um das Zeug gleich etwas zu sortieren, sind das 2 Profile pro Verzeichnis (pro Rechner, auf den man hochladen will). Profile kopieren ist nicht, man muss jedes Mal alles von Null eingeben.
Am Gerät, aber auch nur am Gerät, gibt es dann noch Shortcuts. Die lassen sich kopieren. Dafür kann man nur Scaneinstellungen abändern.
Schaut also nach einem Profil pro Server und Verzeichnis aus, plus je einem davon abgeleiteten Shortcut für verschiedene Scaneinstellungen. Nur muss man dafür halt zwingend am kleinen Touchscreen herumtippseln.
Geht's noch komplizierter und unkomfortabler?
Gut, man muss es ja nur einmal machen. Aber ich habe jetzt schon Stunden in die Konfiguration gesteckt ... Behalten werde ich ihn wohl trotzdem, aber Brother ist damit für mich ziemlich erledigt. Wer verbricht so eine Firmware? Wer segnet das ab? Die Bedienung ist haarsträubend.