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Kolorimeter geben unterschiedliche Messergebnisse aus

von
Hallo,

zufällig bin ich derzeit im Besitz von zwei Kolorimetern (1x X-Rite i1 Studio, 1x X-Rite Colormunki Photo).

Aus lauter Jux und Dollerei habe ich mal alle möglichen Profile mit beiden Geräten überprüft bzw. neue erstellt. Also den hardwarekalibrierbaren Monitor mit 1x X-Rite i1 Studio kalibriert, dann ein paar Bilder mit diesem Monitorprofil bearbeitet, für die Papiere für den anschließenden Ausdruck neue Profile erstellt und dann diese Bilder ausgedruckt.

Das ganze Prozedere mit dem 1x X-Rite Colormunki Photo noch einmal. Alles mit dem gleichen Programm unter dem gleichen Betriebssystem.

Ergebnis: Obwohl sich die Monitorprofile (i1 Studio vs CM Photo) nicht deutlich sichtbar voneinander unterscheiden, weichen die Ausdrucke zum Teil erheblich voneinander ab, je nach Papiersorte.

Die mit dem CM Photo erstellten Profile weisen einen größeren Farbraum aus als die mit dem i1 Studio erstellten.

Eine geringe Abweichung habe ich im Rahmen der allgemeinen Messungenauigkeiten ja erwarten, aber keine solch erhebliche, deutlich sichtbare Abweichung in den Ausdrucken.

Jetzt ist meine Frage die: Wie bekomme ich heraus, welches Gerät das bessere Messergebnis liefert?

Eines der beiden oder beide Geräte messen offensichtlich sowohl den Monitor als auch die Papiere falsch ein. Anders ist es nicht zu erklären, dass die Ausdrucke im Ergebnis so stark voneinander abweichen. Aber wie bekomme ich heraus welches der Geräte dekalibriert ist? (Die Geräte sind technisch baugleich und kalibrieren sich vor jeder Profilerstellung selbst gegen eine interne Referenz.)
von
Drucker- und Monitorprofile sind doch völlig unabhängig voneinander, da ist mir nicht so ganz klar, warum da Bilder noch angepasst wurden. Um Profile zu vergleichen, kann man nur genau dasselbe Bild ausdrucken, dann mit verschiedenen Druckerprofilen, wenn es um den Vergleich dieser geht. Das Bild zwischendurch anzupassen mit irgendeinem anderen Monitorprofil , ist für so einen Test nicht geeignet. Das beste ist, gar kein eigenes Bild zu verwenden, sondern übliche Testbilder, ohne weitere Anpassung, wie sie auch Druckerchannel für Druckertests verwendet.
Ich habe in der Vergangenheit mehrfach Profile verglichen, die mit einem ColorMunki oder einem i1Pro2 erstellt wurden, die Abweichungen sind im Bereich der Messtoleranzen und unauffällig, und für diese Diskussion nicht relevant.
Beitrag wurde am 10.05.20, 14:11 Uhr vom Autor geändert.
von
Mmh. Ok. Also vergessen wir an dieser Stelle mal die Anpassung der Bilder und die Monitorprofile. Diese unterscheiden sich visuell sowieso nur sehr wenig und kaum wahrnehmbar.

Wie kann ich mir dann aber die Abweichungen im Druckbild erklären?

Mit Gerät A messe ich ein Profil eines Bogens aus der gleiche Charge ein wie mit Gerät B, drucke dann das gleiche Bild ohne Anpassungen auf Bögen aus der gleichen Charge, einmal mit dem Profil aus A und einmal mit dem Profil aus B. Diese Bilder sollten jedoch im Rahmen der Messtoleranzen der Geräte gleich sein, richtig? Sind sie aber nicht.

Der Witz dabei: Bei Kreuztests und Blindtests kann bei den Ausdrucken erkennbar keine Zuordnung zu dem einen oder anderen Profil vorgenommen werden. Je nach Motiv (blauer Himmel, grüne Wiese, graue Wolken, grauer und gefärbter Beton) hat mal das eine oder andere Motiv in der Einzelbetrachtung und im direkten Vergleich mal einen Rot-, Gelb- oder Grünstich. Alles nicht dramatisch und grob verzerrend, jedoch deutlich sichtbar (anders als bei den Monitorprofilen).


Also in eine Tabelle eingetragen verteilen sich über alle Bilder hinweg die Bewertungen des "besseren Profils" bei beiden Messgeräten gleichmäßig. Die einzig logische Erklärung die mir in die Sinn kommt ist die, dass beide Messgeräte intern dekalibriert sind und dieser Messfehler bei unterschiedlichen Motiven unterschiedlich stark sichtbar wird.

Denn eigentlich sollten die Ausdrucke der gleichen Vorlage auf dem gleichen Papier der gleichen Charge das gleiche Druckergebnis haben, unabhängig davon, ob das Profil des Papiers mit Gerät A oder Gerät B erstellt wurde, richtig?
von
richtig - wurden die Farbmessfelder aus der jeweiligen Software gedruckt ? Mit den gleichen Treibereinstellungen ? Sind die Profiloptionen die gleichen, die man in der jeweiligen Software einstellen kann z.B. die Profil-Version ? Mit welcher Software wird gedruckt - mit den gleichen Einstellungen - Rendering Intent ?
von
Ja. Mit i1Studio (der Software, nicht dem gleichnamigen Kolorimeter).
Ja. Jeweils "default" Außer der Papiersorte, der Papierquelle und der Druckintensität kann man nichts großartig ändern.
???

Man kann aus der Anwendung i1Studio heraus den Druckertreiber nicht relevant verstellen, da solche Optionen durch die Anwendung gesperrt werden. Was eingestellt werden kann ist die Papiersorte, die Papierquelle, die Druckintensität.

Diese habe ich für die Messvorlagen jeweils gleich eingestellt. Anderenfalls gäbe es ja keine Vergleichbarkeit.


Was ist "Rendering Intent"?
von
irgendwo im Ablauf gibt es etwas, was unterschiedlich bist, und das müssen wir finden.
ich schlage mal vor, die Farbmessfelder nicht direkt aus der i1Studio/ColorMunki Software zu drucken, sondern dort erst einmal das Messfeld abzuspeichern. Aus welchem Programm wird gedruckt - um welchen Drucker geht es ? Und nun die beiden Farbmessfelder-Blätter ausdrucken, mit den gleichen Einstellungen, Farbmgmt aus, mit den gleichen Treibereinstellungen - ICM aus , mit der gleichen Papierwahl und Qualitätsstufe, und dann die Profile messen und berechnen. Zum Ausdrucken der Testbilder die gleiche Treibereinstellung verwenden, jetzt im Bildprogramm das jeweilige Profil aktivieren.
Rendering Intent - betrifft die farbliche Darstellung - da gibt es solche Optionen wie - farbmetrisch relativ oder absolut oder wahrnehmungsgetreu - wahrnehmungsgetreu ist üblich für Photos.
von
Anbei einmal die unterschiedlichen Profile wie sie von den Geräten eingemessen wurden. Das mit dem Colormunki Photo erstellte Profil weist mehrheitheitlich einen größeren Farbraum aus (am weissen Rand zu erkennen), als das mit dem i1 Studio erstellte Profil. Sollte das mit dem i1 Studio erstellte Profil einmal über den Farbraum des mit dem Colormunki erstellten Profils hinaus reichen, so erscheint dies in der Überlagerung dunkler.

Technisch sind die Geräte meines Wissens nach identisch.
Die Software ist die gleiche und die Einstellung für den Druck der Referenzvorlagen waren kontrolliert auch die gleichen.

Da die Papiere alle aus der jeweils gleichen Charge kommen, gehe ich davon aus, dass die Geräte unterschiedlich messen. So als sei die Linse des i1 Studio im Vergleich zu der des Colormunki "trübe" und läßt deshalb nicht mehr genügend Licht durch, weshalb ein ingesamt geringerer Farbraum ausgewiesen wird.
von
Die Idee hatte ich auch schon, sie aber dann verworfen, weil ich nicht weiss, ob und falls wie das System bei einem Druck in eine Datei (TIFF/PDF) die Farbwerte verändert und wie dann im Anschluss das Programm zum Öffnen der Datei diese Farbwerte in der Datei dann wieder anders interpretiert und verändert an den Drucker ausgibt.

Deshalb habe ich jeweils aus i1Studio heraus direkt die Farbmessfelder gedruckt und dabei im Druckerdialog die exakt gleichen Einstellungen vorgenommen. Mit Kontrolle über eine Check-Liste. ;)
Das Programm scheint keine Rolle zu spielen. Sowohl Xee als auch Preview (Vorschau), die ich zum Ausdrucken benutze, haben keine eigenen Druckereinstellungen, sondern verweisen direkt auf den vom Betriebssystem bereitgestellten Drucker-Dialog.

Bei diesem kann ich dann das Profil für das jeweilige Papier auswählen. Also zum Beispiel Papier 1 Colormunki oder Papier 1 i1 Studio. Die anderen Einstellung sind gleich. Ergebnis: Abweichendes Druckbild, wie aus dem Fakt der Unterschiede in den ProfilFarbräumen zu erwarten. Während die Unterschiede zwischen den Farbräumen recht gering erscheinen, sind diese dann in den Ausdrucken zu meiner Überraschung doch recht deutlich zu sehen.
von
Anbei einmal der Druck-Dialog des Betriebssystems, auf welchen auch i1 Studio für den Ausdruck der Referenzblätter zurückgreift. Dort kann man nicht viel verstellen und nicht viel falsch machen.

Einzig den Papiertyp (hier "Plain paper" für Epson Bright White InkJet Paper bzw. Epson Business InkJet Paper, "Photo Quality InkJet" bei Epson Photo Quality InkJet Paper bzw. "Matte" für Epson Matte Heavy Weight Paper kann man einstellen. Dann noch die Druckqualität auf "fine" bzw. "Quality" beim matten Papier und noch die Farbeinstellungen auf "Aus".

Das war es.

Und wenn man die mit diesen Einstellungen ausgedruckten Referenzblätter mit dem Colormunki bzw. i1 Studio einliest, dann ergeben sich diese unterschiedlichen Profile, die sich bei ein und dergleichen Referenzdatei dann in unterschiedlichen Farbstichen äußern.

Irritierend.
Beitrag wurde am 10.05.20, 20:24 Uhr vom Autor geändert.
von
die Profile 1 und 2 sehen recht unregelmäßig aus, die Kanten und Flächen sind bei 3 und 4 etwas glatter, es ist mir unklar, inwieweit das mit den Instrumenten zu tun haben kann.
Gibt es die Möglichkéit, die Instrumente über Kreuz an der jeweils anderen Software anzuschließen ohne Fehlermeldung, und nochmal zu messen ?
Bei den Treibereinstellungen gibt es schon so einige Einstellmöglichkeiten - z.B. das Feld bei Bild 2 'color Matching' kann auch auf andere Werte eingestellt werden, da ist Scrollen möglich. Und bei Bild 6 sind bei 'color Options' Einstellmöglichkeiten vorhanden, - 'Off - no Color Adjustment' ist auch erst einmal wichtig. Das wichtigste ist aber, daß die Einstellungen beibehalten werden.
Wenn das Fenster vom Spektro verstaubt ist, gibt es vielleicht die Mögllichkeit, es zu reinigen, mit einem feinen Pinsel, aber Farbabweichungen sollten mit dem Kalibriervorgang des Gerätes kompensiert werden, oder es käme eine Fehlermeldung, daß Kalibrieren nicht mehr möglich ist.
(Im übrigen ist das ColorMunki ein Spektrophotometer, kein Kolorimeter, was aber für das besprochene Problem unwichtig ist)
von
Es ist die gleiche Software. Nur die Hardware unterscheidet sich. Das Programm "i1 Studio" akzeptiert sowohl die Hardware "i1 Studio" als auch "Colormunki Photo" als Messgerät, da dies technisch die gleichen Geräte sind (meines Wissens nach) und diese sich nur aus Marketing-Gründen in der Farbgebung und der Namensgebung unterscheiden (was auch immer sich der Entwickler X-Rite dabei gedacht hat). Die Software erkennt beide Geräte als das gleiche Gerät. Es kann also nicht an der Software liegen, sondern ist meiner Meinung nach ein hardwareseitiges Problem, wie zum Beispiel entweder eine trübe Linse oder eine leistungsschwache Diode im Inneren des Messgerätes.
Nein. ColorSync ist unveränderbar eingestellt. (Wird wohl durch das Programm "i1 Studio" eingestellt und blockiert, da hier in anderen Programme ein Auswahl getroffen werden kann. Nur eben beim Ausdruck der Testblätter im Messprogramm nicht.
Hier kann wirklich in die Farbdarstellung eingegriffen werden, ist für das Erstellen eines Profils jedoch in meinen Augen widersinnig. Deshalb die Auswahl "Aus".
An eine Reinigung traue ich mich nicht, denn die Linse liegt ca. 2cm im Inneren der Geräte und ich kann nicht einsehen, was dort im Inneren noch alles berührt werden könnte, was nicht berührt werden sollte. Auch ein Hineinpusten mit einem Blasebalg könnte vielleicht die Linse von Staub reinigen, ich kann aber nicht einschätzen wohin der ggf. vorhandenen Staub sich im Inneren verteilt.

Können denn bei einem solche Gerät die Messdiode oder der interne Kalibrierpunkt altern? Also mutmaßlich aufgrund chemischer Zersetzungsprozesse ihre Eigenschaften verändern?

Das "i1 Studio" ist neu. Das "Colormunki Photo ist schon eine unbekannte Anzahl von Jahren alt. Das "i1 Studio" misst jedoch den kleineren Farbraum von den beiden Geräten. Wenn es also ein Problem mit der Linse, der Diode oder dem internen Kalibrierungspunkte geben aus Altersgründen geben könnte, dann sollte dies eher bei dem "Colormunki Photo" auftreten und nicht bei dem "i1 Studio"

(Die Unterschiede ergeben sich auch bei "warmen" Geräten, also wenn man diese mal ein paar Stunden unter Spannung am USB-Port hält und erst dann eine Messung durchführt.)
Beitrag wurde am 10.05.20, 21:36 Uhr vom Autor geändert.
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