Lesertest: EPSON AcuLaser C4000

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Erschienen am 17. Juli 2004 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=611


Epson C4000 prima monochrome (!) Drucker

Mit dem Drucker habe ich 2 Riegel mit je 512 MB no name Speicher erworben. Der Drucker gab eine Fehlermeldung, man solle den Service anrufen. Die Epson hotline empfahl den Drucker zurück zum Händler zu schleppen. Herr Garus (sehr kompetent!) vom Service verriet mir, das der C4000 keinen no name Speicher akzeptiert. Mit 2 Infineon Speicherbausteinen führte er den Selbsttest problemlos durch, um dann eine neue Fehlermeldung zu geben, die Entwicklereinheit wurde nicht erkannt. Herr Garus erklärte mir, dass ich möglicherweise die Einheit nicht richtig eingesetzt hätte und ein Zahnrad übergesprungen sei. Als Techniker hätte ich das sicherlich gemerkt, aber nun wartete ich auf den Servicetechniker, der einen Tag später als angekündigt eintraf und mir gleich noch ein paar Tipps zu möglichen zukünftigen Fehlermeldungen gab.

Die Testseite druckte er nun ganz hervorragend (!) brilliante Farben, sehr beeindruckend. Auch Bilder druckte er in recht guter Qualität. Farbige Linien / Texte aus MS-word oder aus AutoCad heraus druckt er mit ganz anderen Farben als am Bildschirm oder ein alternativ zur Verfügung stehender Canon i550 Tintenstrahler, blau wird lila, cyan wird preussisch blau, gelb wird braun/orange, rot hat einen starken magenta Stich. Die Tipps vom Suppport sind unbrauchbar. Seit ich Ihnen mitteilte, dass mir der Tipp ich möge eine manuelle Farbanpassung durchführen nicht zum Erfolg verhalf, ignoriert mich Epson und beantwortet meine Mail nicht mehr. Es ist mir nicht gelungen saubere Töne beim Liniendruck, trotz -zig verschiedener Einstellungen, zu erzeugen. Aber ich habe ja noch den Tintenstrahler, auch wenn es so nicht geplant war.

Schwarze Schrift ist bei 600 und bei 1200 dpi nicht zu unterscheiden und perfekt. Wenn man Graustufen drucken will, muß man die Standardeinstellung deutlich verändern, bei der Helligkeit bedeutet übrigens ein hoher Zahlenwert, dass es heller wird (japanische Logik?). Graue Schrift ist fast unleserlich ausgefranst, wenn man den monochrome-Modus wählt. Wenn man den Farbmodus wählt druckt er den grauen Text nicht grau sondern in "meerschweinchenviolett", dafür sind die Ränder dann schön sauber. Laut hotline würde z.B. MS-word den Drucker anweisen grau und schwarz im Farbmodus nicht mit dem schwarzen Toner zu erzeugen, sondern aus den drei Mischfarben zusammen zusetzen. Scheinbar macht das nicht nur Mikrosoft sondern auch Autodesk oder lügt Epson etwa? Die Grundeinstellungen lassen vermuten, dass man möglichst viel Toner verbrauchen sollte. Alles war mächtig dunkel eingestellt, die Werkskalibrierung passte übrigens auch nicht besonders gut.

Einer der Tipps des Serviceingenieurs war es, den Drucker an eine Ethernetkarte anzuschließen, da dies nicht nur betriebssicherer sondern auch viel schneller wäre und da ich schon in ein Gigabyte Speicher investiert hätte, würde dies auf jeden Fall Sinn machen. Er sagte mir welche IP und Sub-net Adressen ich verwenden sollte und welche Hardware funktionieren würde. Die Karte war im Rechner auch schnell installiert und konfiguriert. Aber bis heute läuft die Verbindung nicht. Das Handbuch ist eine einzige Zumutung. Warum gibt man ein elektronisches Handbuch heraus und packt alle (!) Informationen von Win 95, 98, ME, 2000, XP NT, MAC, UNIX etc. in eine einzige pdf Datei?

Es gibt zwei (riesige) Handbücher die man sich ausdrucken soll (so die Empfehlung von Epson, vermutlich hauptsächlich um möglichst viel Toner zu verbrauchen?), das eine Handbuch ist für Dau (Dümmster anzunehmender user) hier wird erklärt, dass man keine Blumenvasen auf den Drucker stellen soll und das andere für Administratoren. Die Übereinstimmung der Beschreibung und dem was Win 2000 prof. SP4 anzeigt, unterscheidet sich deutlich. Und zwar so deutlich, dass nicht nur ich nach einigen Tagen, sondern auch ein "certified MS Netzwerkspezialist" nach vier Stunden meinte, er brauche hierfür mehr Zeit und zog sich zurück.

Bei den Einstellungen kann man das Mehrzweckfach (MZ-fach) oder Automatik wählen, aber nicht das Hauptpapierfach. Ab und zu verlangt der Drucker dann im Automatikmodus heraus man möge Papier in das (geschlossene) MZ-fach legen. Die hotline sagt, man schalte den Drucker aus warte 15 Minuten und schalte ihn wieder ein, dann ginge es wieder. Und tatsächlich, dann geht es meistens wieder, manchmal allerdings muß man ihn zweimal ausschalten, bis er wieder Papier aus dem Hauptmagazin akzeptiert.

Als Schwarzweißlaserdrucker ist er super, schnell, beste Qualität und natürlich die Duplexeinheit. Beim Papier ist er sehr anspruchsvoll. Scheinbar ist die Temperatur bei der Verarbeitung extrem hoch, Briefumschläge klebt er gleich zu, so dass ich sie wieder per Hand beschrifte. Zweckform 90 g/m² oder Neusiedler selection in der 100g/m² Ausführung kommen sehr wellig mit längs eingeprägten Transportstreifen heraus. Rey colour 100g/m² läuft sehr gut und verläßt den Drucker ziemlich glatt. Als Schwarz weiß Papier ist es aber ziemlich teuer.

Als Farbdrucker, wofür er eigentlich gekauft wurde, kann er nicht überzeugen, insbesondere ist es mit den verwendeten Programmen nicht möglich gleichzeitig grau bzw. schwarz und Farbe zu drucken. Und wenn man in einem Text ein oder zwei Worte farbig drucken will, ist es natürlich wirtschaftlicher Schwachsinn, dass der schwarze oder graue Text aus den drei Farben gemischt wird. Mich wundert, dass dies lt. Epson vom Programm kommt, aber der Tintenstrahler schwarz und grau mit der schwarzen Patrone druckt. Da man aber sowieso keine vernünftigen Schriftfarben drucken kann, bleibt eh´ nur der schwarz/weiß Druck.

Ich würde den Drucker nicht wieder kaufen und kann ihn auch nicht empfehlen. Als monochrome Drucker ist er einfach zu teuer und als Farbdrucker ziemlich unbrauchbar, sofern man nicht viele Fotos in "Tageszeitungsqualität" drucken will. Ich hoffe noch auf neue Treiber, die zumindest die Hauptfehler beseitigen. Bei der hotline wäre es sicherlich wünschenswert immer kompetente Ansprechpartner zu haben. Nachdem jemand die Modelbezeichnung Aculaser C4000 gehört hat und nachfragt ob er getrennte Tintentanks habe ... na ja, da brauch man nichts mehr zu sagen.

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