Know-How: So funktioniert ein Tintenstrahler

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Erschienen am 14. Oktober 2002 bei Druckerchannel.de, 7 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=55


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Aus Tintentropfen werden Fotos


Für die mit der Zeit stetig gestiegene Druckqualität der Tintendrucker sind viele technische Zusätze und elektronische Feinheiten verantwortlich.

Dies gilt vor allem auch für etliche Erweiterungen der zur Berechnung des Druckbildes verwendeten Software. Je nach Druckermodell und Funktion, laufen solche Software-Komponenten als 'Treiberprogramm' auf dem zum Druck verwendeten Rechner oder als 'Firmware' auf einem Controller (Rechnereinheit) im Drucker selbst.

Die diversen Hersteller geben ihren speziell für die Druckverbesserung entwickelten Hilfswerkzeugen wohlklingende Namen wie PhotoRet, ColorSmart, Drop-Modulation oder Ultra Micro Dot Technology. Die wesentlichen, bei aktuellen Druckern anzutreffenden Verfahren und Ausstattungsmerkmale hiervon, sind im Weiteren kurz erläutert.

HPs PhotoRet

Die von HP entwickelte RET (Resolution Enhancement Technology) beschreibt ursprünglich eine Funktion zur Konturenglättung in Buchstaben und Grafiken, die in Schwarzweiß-Laserdruckern eingesetzt wird.

PhotoRet ist jedoch eine weitaus komplexere Funktion für neuere HP-Farbtintendrucker, die mit dem einfachen RET nur wenig gemein hat. PhotoRET dient dazu, die Farbausgabe und insbesondere den Druck fotorealistischer Grafik zu verbessern.

Das Problem bei der Farbdarstellung

Im Prinzip können gängige Tintendrucker nur ihre vier Grundfarben und die direkten Mischfarben davon direkt drucken. Neben Zyan, Magenta, Gelb und Schwarz ergeben sich somit als direkt druckbare Farben Rot (Magenta + Gelb), Grün (Zyan + Gelb) und Blau (Cyan + Magenta). Alle weiteren Farbtöne sowie die Helligkeitsabstufungen in der Farbausgabe werden normalerweise durch einzelne dicht zusammen gesetzte Druckpunkte erreicht. Diese nebeneinander gesetzten Punkte weisen die direkt druckbaren Grundfarben auf, erscheinen beim Betrachten aus einiger Entfernung aber als Bildpunkt in der gewünschten 'Zwischenfarbe'. Der Effekt wird auch als 'optische Farbmischung' bezeichnet.

Die Berechnung der Positionen aller Druckpunkte einer kompletten Druckseite wird Rastern genannt. Sie erfolgt bei gängigen Tintenstrahlern meist durch die Treibersoftware auf dem PC. Der zur Berechnug des Rasterbildes verwendte Algorithmus und die Feinheit des Rasters bestimmt letztlich die Güte der sichtbaren Farbdarstellung eines Ausdrucks. Ein besonders feines Raster setzt wiederum eine möglichst hohe Druckauflösung und möglichst feine Tintentropfen, also einzelne Tropfen aus geringen Tintenmengen, voraus.

Die Idee hinter PhotoRet:

enn man Tropfen von Tinte in den gängigen vier 'Farben' des Druckers (Zyan, Magenta, Gelb und Schwarz) auf dem Papier in verschiedenen Portionen zusammenmischt, lassen sich dadurch viele weitere Farben direkt ausdrucken. Das Rasterbild kann dann bezüglich der Feinheit (Auflösung) und der Komplexität der Rasterberechnung deutlich einfacher ausfallen. Dies spart Rechenzeit und sorgt auch bei vergleichsweise schnellem Druck in geringeren Auflösungen für eine gute Farbmischung.

Mit der aktuellen Version III von HPs PhotoRet, sind die Tintendrucker des Herstellers in der Lage, bis zu 29 Tintentropfen übereinander zu plazieren. Dadurch lassen sich theoretisch 3.500 echte Mischfarben drucken. Das verspricht besonders gute Farbdarstellung auch mit 'nur' vier Grundfarben im Drucker.

In der Praxis sieht man aber durchaus auch noch aktuellsten Geräten wie HPs 900er Deskjets die Struktur des Rasters an. Aber: Mit PhotoRet III ist die Geschwindigkeit beim Fotodruck auffallend hoch – ohne dass der Druck dadurch automatisch markante Qualitätsmängel aufweist.

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