Know-How: Dye- und Pigmenttinten

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Tinte ist immer flüssig. Jedoch gibt es zwei unterschiedliche Arten, wie die Farbstoffe in der Flüssigkeit gebunden sind.

Erschienen am 8. Februar 2004 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=469


Dye- und Pigment-Tinte: Der Unterschied

Bei Dye-Tinte (gesprochen: Dai-Tinte) ist der Farbstoff in der Trägerflüssigkeit gelöst. Das heißt, die Farbe ist wasserlöslich, und die Trägerflüssigkeit besteht zum größten Teil aus Wasser. Ein Dye-Molekül hat eine Größe von rund 2 Nanometer (milliardstel Meter).

Für Grafiken und Fotos bietet Dye-Tinte beste Eigenschaften, weil sich die Farbpixel gleichmäßig auf dem Papier auftragen. Das Licht reflektiert sich gleichmäßig zum Auge des Betrachters, was den Eindruck von einer kräftigen Farbe macht. Der Nachteil: Kommt man mit etwas Feuchtem wie zum Beispiel einem Marker auf den Ausdruck, kann die Tinte schnell verschmieren, da sich die Farbe in der Feuchtigkeit wieder löst. Zudem ist die Lichtbeständigkeit nicht allzu hoch. Jedoch sind diese Eigenschaften je nach verwendetem Papier unterschiedlich.


Bei der zweiten Tintenart befinden sich in einer Trägerflüssigkeit Farbpigmente, die sich nicht im Wasser lösen. Ein Pigmentpartikel hat eine Größe von etwa 50 bis 150 Nanometer, also um eine vielfaches größer als ein Dye-Molekül. Farbpigmente verschmieren nicht so schnell, wenn das Papier mit Feuchtigkeit in Berührung kommt. Oft wirken die Ausdrucke mit Farbpigmenten jedoch blass und fahl, da sich das Licht diffus reflektiert. Fotos mit Dye-Tinten wirken brillanter. Epson hat es in seinen neuen Druckern geschafft, Pigmentinte zu entwickeln, die auf Fotopapier kaum noch einen Unterschied zur Dye-Tinte zeigen, was die Leuchtkraft angeht.

Weil die Farbpigment-Rohstoffe sehr teuer sind und die Pigmente zudem schwer zu handhaben sind, füllen manche Hersteller kompatibler Patronen einfach billigere Dye-Tinte in ihre Nachbauten. Oder sie verwenden eine Mischung aus Dye und Pigmenten. Das wirkt sich auf die Qualität der Ausdrucke, auf die Schmierfestigkeit und auf die Lichtbeständigkeit aus.

Wassertropfentest

Bei jedem Tintendruckertest prüfen wir auch, wie stark die Tinte verläuft, wenn sie mit einem Wassertropfen in Berührung kommt. Auch hier wird der Unterschied zwischen der Farbstofftinte (Dye) und der Pigmenttinte sichtbar. Während der Wassertropfen die Farbmoleküle der Dye-Tinte löst und sie verlaufen lässt, bleiben die Farbpigmente an Ort und Stelle.

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