Test: Brother MFC-J4340DW

von Maximilian Lindner

Zu einem moderaten Preis bietet Brother den MFC-J4340DW für das Homeoffice an. Die Leistungsdaten gehen in Ordnung und die Folgekosten sind recht niedrig. Während der Grafikdruck gelingt, gibt es Mängel beim Fotodruck und Schwächen bei Textkopien. Die Bedienung und Zuverlässigkeit überzeugten im ausführlichen Test.

Erschienen am 9. November 2021 bei Druckerchannel.de, 14 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=4507

Verbrauchsmaterialien & Folgekosten

Der J4340DW verwendet vier wischfeste Pigmenttinten in großen Patronen und damit einer sehr hohen Reichweite.

Pigmenttintenpatronen der Serie LC426

Die vier Tintenbehälter gehören zur Serie LC-426 und finden auch bei den Schwestermodellen J4540DW und J4540DWXL Verwendung. Ein Satz XL-Tinte kostet mit rund 240 Euro jedoch mehr als ein neuer Drucker. Dafür bekommt man dann auch Tinte für weitere 6.000 Seiten in S/W und gemittelt 5.000 Seiten in Farbe. Das Standardset für 3.000 S/W-Seiten und gemittelt 1.500 Farbseiten kostet um die 100 Euro. Zum Lieferumfang gehören kleinere Kartuschen für 2.250 S/W-Drucke und gemittelt 975 Farbseiten.

Somit lassen sich zwar zum einen sehr günstige Folgekosten erzielen, jedoch hat man mit dem ersten XL-Satz in Summe soviel ausgegenen, wie ein technisch vergleichbarer Tintentankdrucker, wie der Canon Maxify GX6050 oder Epson Ecotank ET-5170 kostet. Mit dem Unterschied, dass diese dann nur noch ein Viertel der Tintenpreise haben.

Serie LC-426: Große Pigmenttinten-Patronen für 6.000 S/W oder 5.000 Farbseiten in der XL-Ausführung.

Patronenauslegung

Die Patronen sind mechanisch kodiert, so dass ein versehentliches Vertauschen ausgeschlossen ist. Damit wird sicher verhindert, dass sich die Farben am Patronenventil vermischen können.

Einen auswechselbaren Resttintenbehälter gibt es nicht, was bei den Druckern von Brother erfahrungsgemäß auch kaum ein Problem darstellt.

Dokumente und Methodik

Für die Ermittlung der Druckkosten verwendet Druckerchannel zum einen die genormten Angaben der Hersteller nach ISO/IEC 24711. Dabei wird ein gemischtes Grafik- und Text-Dokument auf Normalpapier gedruckt. Zum anderen misst das Druckerchannel-Testlabor die Folgekosten selbst: In optimaler Qualität, großflächig auf Fotopapier mit Rand.

ISO/IEC 24712: Messung der Hersteller auf Normalpapier.

DC-Farbfoto: Messung von Druckerchannel auf Fotopapier.

Auch wenn der Fotodruck bei Bürogeräten keine große Rolle spielt, macht dieser Test deutlich, dass sich die Kosten bei hohem Farbauftrag einerseits stark erhöhen, sich aber auch die Rangfolge ändern kann: Drucker mit günstigen ISO-Kosten sind nicht zwangsläufig auch auf Fotopapier günstig.

Da es sich bei der ISO-Vorlage um ein gemischtes Farb- und Schwarzdokument handelt, haben wir die reinen Kosten der Schwarzpatrone extrahiert und zusätzlich dargestellt. Diese bleiben in den Farbkosten jedoch eingerechnet.

Für die Kalkulation nehmen wir 50.000 ISO-Seiten oder 5.000 A4-Farbfotos als Grundlage. Das Gerät aus diesem Test ist fett dargestellt. Weitere aktuelle Geräte zeigen wir im Vergleich an. Unter Umständen steht hier jedoch (noch) kein von Druckerchannel gemessener Wert für die Foto-Folgekosten zur Verfügung.

S/W- und Farbdruckkosten auf Normalpapier

Auf Normalpapier zeigt sich, dass kein Drucker mit Tintenpatronen günstiger im Unterhalt ist. Selbst die größere J5000er-Serie von Brother mit A3-Druck verursacht höhere Kosten im Druck. Hervorzuheben ist auch der Preis einer S/W-Textseite von knapp unter einem Cent.

Gemessene Farbdruckkosten auf Fotopapier

Die Folgekosten beim Fotodruck auf Glanzpapier wurden durch Druckerchannel selbst ermittelt. Beim Leerdruck mit unserem A4-Testfoto konnten wir 416 Seiten drucken, bis die XL-Gelb und kurz darauf auch die Magenta-Kartusche leer war. Cyan folgte nach gut 469 Seiten. Keine Verwendung beim Fotodruck findet die schwarze Tinte, die sich jedoch mit der Zeit durch Reinigungen aufbraucht. Hochgerechnet sollten mit dieser jedoch weit über 10.000 Fotos zu drucken sein. Beim Preis je Seite fällt diese also kaum ins Gewicht.

Die von uns ermittelten Kosten für eine A4-Fotoseite ohne Papier belaufen sich somit auf rund 40 Cent - das ist ziemlich günstig. Einsparpotential gibt es erst mit Tintentankdruckern, die einen Kostenvorteil von ca. Faktor sechs haben.

Verhalten bei leerer Patrone

Im normalen Ablauf berechnet der Drucker den Tintenverbrauch durch einen Tropfenzähler. Zusätzlich gibt es einen optischen Sensor, der das tatsächliche Ende der Patrone erkennt.

Der Clou beim Brother ist jedoch ein im Drucker integrierter Tintenspeicher. Ist die eigentliche Patrone leer, so kann noch eine gute zeitlang weitergedruckt werden. Über den Druckerstatus wird dies auch dargestellt - man hat genug Zeit für den Nachkauf von Patronen.

Interessant ist auch, dass bei dem Drucker mit einem leeren Farbtank noch in S/W weiter gedruckt werden kann. Andersrum geht dies jedoch nicht. Einige HP-Drucker sind so in der Lage schwarze Texte kostspielig aus den Farben zu mischen.

Generell gilt aber, dass der Drucker ohne Tinte lediglich die Druckfunktion unterbindet. Scannen oder Faxen gehen in jedem Fall weiterhin.