Test: Canon Imageprograf Pro-300 vs. Epson Surecolor SC-P700

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Druckerchannel hat A3-FineArt-Drucker von Canon und Epson mit Pigmenttinten unter die Lupe genommen. Die Konzepte sind unterschiedlich. Einen eindeutigen Sieger über alle Disziplinen hinweg gibt es nicht. "Sehr gute" Fotos schaffen Beide ohne Mühe.

Erschienen am 2. Mai 2022 bei Druckerchannel.de, 14 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=4456


Seite 8 von 14

Fotodruck: Qualität auf Hochglanz-Medien

Zur Beurteilung der Fotodruckqualität zeigt Druckerchannel den Papagei aus der Testvorlage dc_fotoyield. Für die Bewertung der Hauttöne scannt das Labor das kleine Auge aus der Bildmitte und einen Ausschnitt aus der Fuji-Testseite.

Das Testfoto dc_fotoyield gibt Druckerchannel mit zwei verschiedenen Treibereinstellungen aus: Einmal in bestmöglicher Qualität mit allen zuschaltbaren Optionen für einen feineren Druck und zusätzlich mit der optimalen Qualität zur Berechnung der Kosten und Geschwindigkeit.

Für alle Qualitätstests auf Hochglanz-Fotopapier verwendet Druckerchannel das beste (empfohlene) Papier vom Druckerhersteller. Zusätzlich stellt das Labor die passenden Farbprofile für eine möglichst exakte Farbwiedergabe ein. Die Herstellerpapiere heißen:

  • Canon: Photo Paper Pro Platinum (PT-101)
  • Epson: Premium Glossy Photo Paper

Canon mit Chroma-Optimizer

Ein großer Vorteil liegt beim Canon auf Glanzmedien. Durch die Verwendung des Chroma-Optimizers ist die Oberfläche homogener und Glanzunterschiede treten fast gar nicht auf. Der Chroma-Optimizer wird dabei, entweder verstärkt auf die Tiefen im Bild oder wenn gewünscht über das ganze Bild aufgetragen. Diese klare Tinte gleicht somit Unebenheiten aus, die beim Pigmentdruck unweigerlich entstehen.

Diese Flüssigkeit ist in einer separaten Patrone und hat die gleiche Füllmenge und Preis wie die sonstigen Tinten.

Beim Standarddruck wird diese Flüssigkeit über alle bedruckten Stellen "gezogen" - abschalten kann man dies nicht. Im "Voll"-Modus wird die Beschichtung über das gesamte Bild auftragen und man wird auch bei starken Kontrasten mit einem gleichmäßigen Finish ohne störende Reflexionen belohnt. Dieser Auftrag ist jedoch mit einem Mehr an Druckkosten verbunden.

Das Thema Gloss-Differenzial ist bei Epson immer noch ein mehr oder weniger starkes Problem.

Epsons neuer Weg: "Schwarzverstärkende Beschichtung" und Kohleschwarz

Den Kampf um die tiefsten Tiefen und das schwärzeste Schwarz möchte Epson gerne für sich entschieden wissen. Hierzu bedient sich Epson einer neuen Technik beim Druck auf glänzenden Medien.

"Schwarzverstärkende Beschichtung" oder auch BEO ("Black Enhanced Overcoat") nennt sich die Zauberei. Dazu wird das helle Grau in einem eigenen Druckgang über die Tiefen aufgebracht. Ein Weg, der tatsächlich zu besseren Ergebnissen führt, jedoch auch das Bronzing mit der Stärke des Auftrags erhöht. In den meisten Qualitätsstufen ist BEO als Standard aktiviert, lässt sich jedoch auch wieder mit einem Klick ausschalten. Epson unterscheidet beim BEO zwischen zwei Stufen. Einmal den normalen Überzug mit der hellgrauen Tinte (im Treiber "Schwarzverstärkte Beschichtung") und bei der höchsten Auflösung und Qualitätsstufe (4/5) wird dann dieser BEO als "Kohleschwarz" bezeichnet. Diese lässt sich dann auch nicht mehr abwählen. Zu beachten ist, dass der Epson in der höchsten Qualitätsstufe auf Glanzpapier nicht randlos drucken möchte.

Wie sich die Optionen "BEO" und "Kohleschwarz" auf das Bronzing auswirken, haben wir auf Seite 10 dieses Artikels beschrieben.

Epson Surecolor SC-P700 - Treibereinstellungen bei Glanzpapier
AuflösungRandlosohne Optimierungmit Schwarzverstärkender Beschichtung (BEO)mit Kohleschwarz
Standard1.440 x 720 dpi
Microweave: An
möglichStandardOptional
Qualität1.440 x 720 dpi
Microweave: Super
möglichOptionalStandard
Hohe Qualität1.440 x 1.440 dpi
Microweave: Super
möglichOptionalStandard
Maximale Qualität5.760 x 1.440 dpi
Microweave: An
nicht möglichOptionalStandard
Maximale Qualität
(Kohleschwarz)
5.760 x 1.440 dpi
Microweave: Super
nicht möglichnicht möglichStandard
Copyright Druckerchannel.de

Fotodruck: Papagei

Zur Bewertung der Farbwiedergabe und des Druckrasters zeigt das Testlabor den Papagei aus dem Druckerchannel-Foto.

Die Farbwiedergabe meistern die Kontrahenten sehr gut. Hier gibt es keine Beanstandungen. Der Canon verhält sich etwas neutraler als der Epson. Auch im Kontrast und in der Sättigung geht der SC-P700 sichtbar intensiver zu Werke.

Dank der kleineren Tröpfchen-Größe des Epsons (variable Größe, bis zu 1,5 Pikoliter) fällt das Raster feiner aus. Der Pro-300 begnügt sich mit vier Pikolitern und kann die Größe nicht selbst steuern.

Auffällig ist, dass der Surecolor SC-P700 schon in geringer Auflösungsstufe (3 von 5) beim Thema Druckraster den Canon mit der höchsten Einstellung übertrumpft. Dies ist besonders interessant für die Druckzeiten. Für ein etwas besseres Ergebnis benötigt der Epson somit glatte drei Minuten, während der Canon hierfür fast vier braucht.

Das Druckraster des Epsons ist fein genug, so dass die höheren Qualitätsstufen in der Regel keinen sichtbaren Nutzen bringen. Abgesehen von der Option "Kohleschwarz", die nur in höchster Stufe wirksam ist. Die Druckzeit erhöht sich dann auf üppige zehn Minuten.

Fotodruck: Hauttöne

Bei den Hauttönen bleiben sich die beiden treu. Canon zeigt sich erneut zurückhaltender mit der Sättigung und dem Kontrast, der Epson regelt hier etwas nach. Im direkten Vergleich wirkt hier der Epson gefälliger und griffiger. Dies sollte jedoch nicht überbewertet werden.

Es liegt am Nutzer, was seinen Wünschen näher kommt. Dem Canon Pro-300 gelingt ein etwas neutraleres Bild, auch wenn es auf den ersten Blick keinen "Wow"-Effekt hervorruft - für diesen ist Epson verantwortlich. Insbesondere im "Kohleschwarz"-Modus wird die Pupille beim Surecolor äußerst satt und tief dargestellt - je nach Betrachtungswinkel kann sich der Effekt jedoch störend auswirken.

Fotodruck: Details

Die Detailaufnahmen zeigen keine großen Unterschiede. Das durch die kleineren Tropfen bedingte feinere Druckraster ermöglicht jedoch eine noch etwas klarere Abtrennung von kleinsten Äderchen oder Wimpern.

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