Test: HP Officejet Pro 9022e

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Das aktuelle Bürotintendrucker-Flaggschiff zeigt im Test keine größeren Schwächen. Sowohl das Tempo, die Qualität und auch die Folgekosten gehen in Ordnung. Wer sich nicht auf die Bedienung über die "Smart App" einlassen möchte, bekommt es allerdings mit einer fummeligen Bedienung am kleinen Drucker-Display zu tun.

Erschienen am 5. August 2021 bei Druckerchannel.de, 14 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=4438


Seite 10 von 14

Text-, Grafik- und Fotodrucktempo


Für die Messung der Druckgeschwindigkeiten kommen die Druckerchannel-Testdateien zum Einsatz. Dabei misst das Testlabor aus dem Standby - die Geräte sind also eingeschaltet und "warten" auf einen Druckauftrag. Um den täglichen Einsatz möglichst gut abzubilden, gibt es verschiedene Testkategorien:

  • FPO (First page out): Wie lange benötigt ein Drucker, bis die erste Seite ausgegeben ist?
  • Kopiermodus: Zehn Kopien des gleichen Textdokuments. Hier misst das Labor die schnellstmögliche Druckgeschwindigkeit.
  • Business-Dokument: Das Business-Dokument ist ein zehnseitiges Textdokument mit Grafiken, das eine Annäherung an tägliche Bürodrucke ist. Hier misst das Labor im Schnelldruck, im Normaldruck, in der höchsten, noch sinnvollen Qualität und im Duplexdruck.
  • 100-Seiten-PDF: Mit einem 100-seitigen PDF misst Druckerchannel, wie sich das Testgerät bei großen Druckjobs verhält.
  • Foto- und Grafikdruck: Je nach Testgerät misst das Labor das Drucktempo bei Foto- und Grafikdruck auf verschiedenen Papieren.

Für einen besseren Vergleich haben wir die Tempomessungen der Drucker vom großen 2017er Bürotintendrucker-Test gegenübergestellt.

FPO und Kopiermodus

Die erste Druckseite in Standardqualität kann der Officejet in rund acht Sekunden ausgeben - das ist flink, jedoch auch Standard.

Nach genormter Messung (ISO/IEC 24734) soll der Pro 9022e bis zu 24 ipm in S/W und bis zu 20 ipm in Farbe ausgeben können. Gemessen wird dabei in Standardqualität auf Normalpapier ohne jegliche Änderungen im Treiber.

In unserem Test in der schnellsten Druckstufe (Entwurf) in S/W kamen wir dagegen auf recht flinke 27 ipm. Nicht eingerechnet ist dabei die Aufbereitungsphase des Computers. Zugrunde gelegt wird die reine Druckzeit mit dem "Dr.-Grauert-Testbrief".

Druckgeschwindigkeiten im Vergleich
Druck einer Textseite (FPO)Herstellerangabe
(Farbe-ISO-Tempo)
Herstellerangabe
(S/W-ISO-Tempo)
Von DC gemessen (Kopiermodus)
     
Brother MFC-J5730DW
 
 
8 Sek.
 
 
20,0 ipm
 
 
22,0 ipm
 
29,4 ppm
HP Officejet Pro 9022e
 
 
8 Sek.
 
 
20,0 ipm
 
24,0 ipm
 
 
27,0 ppm
HP Officejet Pro 8730
 
9 Sek.
 
 
20,0 ipm
 
24,0 ipm
 
 
22,6 ppm
Epson Workforce Pro WF-4745DTWF
 
 
7 Sek.
 
22,0 ipm
 
24,0 ipm
 
 
22,0 ppm
Canon Pixma MB5450
 
 
8 Sek.
 
 
15,5 ipm
 
24,0 ipm
 
 
21,0 ppm
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Das Business-Dokument

Um zu messen, wie sich die Geräte im Praxiseinsatz mit Farbdokumenten schlagen, schickt Druckerchannel das Business-Dokument in drei Modi an den Drucker: Im Entwurfsmodus in S/W (schnellster Modus), im Normalmodus (keine Veränderungen im Treiber) und in der höchsten, sinnvollen Qualität.

In der Standard-Qualitätsstufe setzt sich der Officejet an die Spitze der Vergleichsdrucker. Mit einem Tempo von rund 16,7 ipm ist der HP fast zehn Prozent flinker als ähnliche Brother-, Canon- oder Epson-Drucker. Der Tempo-Vorsprung kann in der höchsten Qualitätsstufe sogar noch etwas ausgebaut werden.

Lediglich im Sparmodus muss man sich dem MFC-J5730DW geschlagen geben. Das Modell von Brother druckt A4 jedoch auch zeitsparend im Querformat (entspricht dann einer Breite von A3) und zudem in einer niedrigeren Druckqualität.

Tempo 10 Business-Textseiten
Tempo: Brief EntwurfTempo: Brief NormalTempo: Brief Bestmöglich
    
HP Officejet Pro 9022e
 
 
17,6 ppm
 
16,7 ppm
 
5,5 ppm
Brother MFC-J5730DW
 
21,7 ppm
 
 
15,5 ppm
 
 
3,6 ppm
Canon Pixma MB5450
 
 
16,2 ppm
 
 
15,4 ppm
 
 
2,0 ppm
HP Officejet Pro 8730
 
 
15,4 ppm
 
 
15,2 ppm
 
 
3,8 ppm
Epson Workforce Pro WF-4745DTWF
 
 
17,1 ppm
 
 
15,0 ppm
 
 
4,5 ppm
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Der Duplexdruck

Beim Duplex-Test drucken wir unser zehnseitiges Farb-Dokument im automatischen doppelseitigen Modus auf insgesamt fünf Blatt Normalpapier. Jedes Blatt wird so zunächst von der Vorderseite bedruckt, dann wieder eingezogen und rückseitig dann verarbeitet. Je nach Tintenqualität bedarf es hier einer kurzen Pause, um Zeit für eine Trocknung zu lassen. Es ist bei Tintendruckern sonst möglich, dass die Rollen der Papierzuführung verschmutzen und "Geisterbilder" auf den Folgeseiten hinterlassen.

Beim doppelseitigen Druck wird der HP etwas langsamer. Zwar ist die reine Druckzeit gut, es werden jedoch sporadische Pausen eingelegt, bevor eine bedruckte Vorderseite wieder eingezogen werden. Deutlich stärker tritt der Effekt bei Canon-Maxify-Druckern auf. Brother kann aufgrund einer reduzierten Deckung darauf verzichten, und Epson setzt eine Tinte ein, die besonders schnell schmierfest ist.

Der "Zeitverlust" hält sich jedoch stark in Grenzen. Der etwas ältere HP Officejet Pro 8730 druckt in diesem Modus flinker, weil eine bedruckte Vorderseite im Gerät "zwischengespeichert" wird, und derweil das nächste Blatt bedruckt werden kann. Die gleiche Technik findet auch beim Epson Ecotank ET-5850 in Verwendung.

Tempo 10 Business-Textseiten im Simplex- und Duplexdruck
SimplexdruckDuplexdruck
   
Epson Workforce Pro WF-4745DTWF
 
 
15,0 ppm
 
11,3 ipm
Brother MFC-J5730DW
 
 
15,5 ppm
 
 
10,7 ipm
HP Officejet Pro 8730
 
 
15,2 ppm
 
 
10,3 ipm
HP Officejet Pro 9022e
 
16,7 ppm
 
 
9,4 ipm
Canon Pixma MB5450
 
 
15,4 ppm
 
 
9,1 ipm
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100-Seiten-PDF: Große Druckjobs


Kein großes Problem stellt der Druck eines Handbuchs mit 100 Seiten und komplexen Grafiken, Textelementen und Fotos dar.

Zwar sind auch im Simplexbetrieb zwischenzeitlich einige Druckpausen zur Trocknung nötig, jedoch fällt der HP nicht deutlich hinter anderen Druckern zurück.

Der noch immer erhältliche HP 8730 als auch der Epson Workforce Pro WF-4745DTWF sind flinker. Insbesondere Canon-Drucker, wie der Maxify MB5150, legen beim Druck deutlich mehr Pausen zur Trocknung ein.

Tempo 100-seitiges PDF-Dokument
PDF-Datei
  
HP Officejet Pro 8730
 
21,1 ppm
Epson Workforce Pro WF-4745DTWF
 
 
19,7 ppm
HP Officejet Pro 9022e
 
 
17,8 ppm
Brother MFC-J5730DW
 
 
15,8 ppm
Canon Pixma MB5450
 
 
9,1 ppm
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Drucktempo im Foto- und Grafikdruck

Wie gut sich die Drucker im Foto- und Grafikdruck schlagen, bewertet Druckerchannel anhand zweier Testdokumente. Diese gibt das Testlabor auf verschiedenen Medien und in unterschiedlichen Treibereinstellungen aus.

  • 1. Grafik auf Normalpapier in sinnvoller, hoher Qualität
  • 2. Grafik auf Inkjetpapier in sinnvoller, hoher Qualität
  • 3. Foto auf Normalpapier in sinnvoller, hoher Qualität
  • 4. Foto auf Fotopapier in sinnvoller, hoher Qualität

Naturgemäß liegt das Drucktempo auf Normalpapier deutlich über dem, was auf Spezialmedien wie Glanzpapier oder beschichtetem Papier möglich ist.

Generell gehört der Officejet beim Farbdruck zu den flinkeren Druckern. Vollflächige Drucke auf Normalpapier liegen in hoher Qualitätsstufe bereits in unter 30 Sekunden im Ausgabefach.

Schnell ist der HP auch auf Glanzpapier. Wie der Test gezeigt hat, geht dies allerdings etwas zu Lasten des Druckrasters, als auch der Detailschärfe. Brauchbar sind die Drucke aber in jedem Fall - beim Maßstab eines Bürodruckers.

Drucktempo im Foto- und Grafikdruck
DC A4-Grafik auf NormalpapierDC A4-Grafik auf InkjetpapierDC A4-Foto in sinnvoller Qualität auf NormalpapierDC A4-Foto in sinnvoller Qualität auf Fotopapier
     
Epson Workforce Pro WF-4745DTWF
 
 
22 Sek.
 
 
86 Sek.
 
 
22 Sek.
 
 
51 Sek.
HP Officejet Pro 8730
 
 
25 Sek.
 
 
25 Sek.
 
 
42 Sek.
 
 
88 Sek.
HP Officejet Pro 9022e
 
 
27 Sek.
 
 
66 Sek.
 
 
65 Sek.
 
 
61 Sek.
Brother MFC-J5730DW
 
 
28 Sek.
 
 
138 Sek.
 
 
43 Sek.
 
 
112 Sek.
Canon Pixma MB5450
 
 
67 Sek.
 
 
125 Sek.
 
 
66 Sek.
 
 
99 Sek.
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