HP Tango und Tango X

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Mit dem "Tango" stellt HP eigenen Angaben nach den ersten Smart-Home-Drucker mit Sprachsteuerung und einfacher Anbindung an Smartphones und Tablets vor. Multifunktion geht jedoch nur über Umwege, Kabelverbindungen sind obsolet. Mit HPs Tintenabonnement "Instant-Ink" sind kostenlose Fotodrucke möglich.

Erschienen am 28. September 2018 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=4032


"Erster" Smart-Home-Drucker mit viel Tamtam von HP vorgestellt

Um für Schwung auf dem Druckermarkt zu sorgen, bietet HP ab November 2018 den neuen "Tango" an. Auf das Tanzparkett stellen die Amerikaner damit einen Tintendrucker vor, der ohne Kabelverbindungen auskommen soll und von jedem Ort der Welt und daheim sogar mit Alexa-Sprachsteuerung nutzbar sein soll.

Der 150 Euro teure Drucker sieht zugeklappt kompakt und elegant aus, zeigt beim Aufklappen jedoch, dass kein Scanner vorhanden ist. Fotos und Dokumente muss man also über externe Geräte oder über die HP-App zuführen. Das erinnert an den kompakten Officejet 3720 mit Einzugsscanner oder auch an die mobile Bürodrucker-Serie, die mit dem 280 Euro teuren Officejet 200 startet.

HP Tango X

Als Besonders schick preist HP dazugehörige Cover für jeweils rund 50 Euro an. Beim entsprechend teureren Tango X gehören diese zum Lieferumfang dazu. Die Cover gibt es in verschiedenen Farben und Materialien und sollen den Drucker so verpacken, dass er im Wohnzimmer fast wie ein Buch aussieht - nur eben mit einem Stromkabel.

Nur Wlan, kein USB

Als Dreh- und Angelpunkt dient die "HP-Smart-App", die für die Ersteinrichtung und auch für die spätere Benutzung zuständig ist. Laut HP ist die App nötig, da ein normaler Windows-PC dazu nicht in der Lage ist. Es gibt weder einen USB-Anschluss oder einen Touchscreen, mit dem man diese Prozedur durchführen kann. Auf der Rückseite befindet sich jedoch ein kleiner Wifi-Schalter, der vermutlich für einen WPS-Schnellaufbau sorgen könnte.

Ist der Drucker mit dem heimischen Netz verbunden, sollte er sich jedoch auch von Windows oder Mac benutzen lassen. Auch die gängigen Standards wie Mopria oder Airprint stehen in der Liste der Spezifikationen.

Druck von überall

Ansonsten kann über die App von Zuhause oder über das Internet auch von jedem Ort der Welt gedruckt und auch der Tintenstatus geprüft werden.

Für HP ist dies eine Neuheit, jedoch funktionert das auch mit anderen Druckern über eine externe App von Google für alle "Cloudprint"-fähigen Modelle, was heutzutage zum Standard gehört.

"Smart-Home" mit Sprachsteuerung

Nicht fehlen darf natürlich das aktuelle Modethema "Smart Home". So soll der Drucker ab 2019 in der Lage sein, auch Druckjobs über Sprachsteuerung entgegen zu nehmen. Dies ist dann über Amazons Alexa, dem Google Assistent und in den Staaten auch über Cortana von Microsoft möglich.

HP Promovideo (englisch): Gleiche oder ähnliche Funktionen unterstützen viele aktuelle Drucker, wenngleich nicht immer ganz so komfortabel in einer App integriert.

Über Sinn oder Unsinn dieser Funktion kann man sich streiten. Es bleiben indes Zweifel, ob es wirklich schneller ist, dem Mikrofon zu erklären, was gedruckt werden soll, wenn einem überhaupt der Name des Fotos einfällt.

Tempo und Papierverarbeitung

Bei der Druckgeschwindigkeit bringt der hochpreisige HP-Drucker keine Höchstleistungen, schafft aber immerhin 11 ipm in S/W und bis zu 8 ipm in Farbe. Papier kann ausschließlich in die rückseitige Zuführung eingelegt werden.

Gerade für ein Gerät, das im Wohnzimmer stehen soll, wäre eine Papierkassette für Normalpapier und möglichst sogar ein Extrafach für Fotopapier wünschenswert. Ein spontaner Druck geht somit nur, wenn permanent Papier eingelegt ist, was den Drucker dann aber sperrig macht. Eine Duplexeinheit hat HP dem Tango nicht spendiert - Papier muss man also von Hand umdrehen. Dafür geht immerhin der randlose Druck, jedoch nur bis zum Format 13x18 cm. Bei A4-Drucken gibt es generell einen unbedruckbaren Rand.

Papier wird beim Tango generell vorne ausgegeben, ohne eine Auffangeinheit zu bieten. Lediglich das teure Cover bietet sich als Papierausgabe an. Das benötigt allerdings auch viel Platz. Was beim Druck im eingeklapptem Zustand passiert gibt HP nicht an. Vermutlich wird ein Sensor den Druck unterbrechen.

Eine LED-Zeile beleuchtet die Papierausgabe, ohne jedoch einen tatsächlichen Nutzen zu bieten. Man kann allenfalls erkennen, dass nun gedruckt werden soll. Das ganze erinnert etwas an Staubsaugerdüsen, die ein Front-Licht aufweisen. Eventuell entsteht die Assoziation jedoch auch nur, da Miele bereits seit vielen Jahren ein "Tango" im Sortiment hat.

Kompakte A4-Tintendrucker
HP TangoCanon Pixma TS6250Epson Expression Premium XP-6100
Preis150 Euro
(ohne Cover)
140 Euro140 Euro
FunktionenDruckDruck, Scan, Kopie
Duplexdruckneinja
Papiervorrat50 Blatt (offen)100 Blatt (Kassette)100 Blatt (offen) und
100 Blatt (Kassette)
AnschlüsseWlanUSB, Wlan
Komfortables Drucken von Unterwegsüber HP Smart Appmit Canon Cloud-Linküber iPrint-App
Platzbedarf
(BxTxH, gerundet)
39 x 25 x 9 cm
(eingeklappt)
37 x 32 x 14 cm35 x 34 x 14 cm
Alle Datentechnische Daten
Copyright Druckerchannel.de

Verbrauchsmaterial und Folgekosten

HP verwendet für seinen Neuling die von den Envy-Photo-Drucker bekannten Serie-303-Patronen mit Wegwerfdruckkopf, die in Schwarz und einer kombinierten Farbpatrone daher kommen. Innovativ bei dieser Kombination ist, dass das für den Textdruck optimierte Pigmentschwarz auch beim Druck auf Fotopapier zum Einsatz kommt, und so für eine bessere Tiefenwirkung sorgt.

In den Lieferumfang packt HP Patronen, die bereits nach 125 Text- oder 110 Farbseiten getauscht werden müssen. Zum Nachkauf gibt es die Standardpatonen für 200 Seiten Text (600 mit der XL-Kartusche) und nur 165 Seiten in Farbe, oder 465 Seiten mit der XL-Farbpatrone.

Die Folgekosten liegen damit eindeutig im unteren Drittel von aktuellen Tintendruckern. Insbesondere für ein Gerät ohne Scanner in der gebotenen Preisklasse fallen diese eindeutig zu hoch aus. Aufgrund der mit dem Druckkopf verdongelten Kartuschen gibt es auch keine günstigen Nachbauten. Im Test des Envy Photo 6230 mit gleichen Patronen konnten wir Folgekosten von fast zwei Euro für ein A4-Foto ohne Papier nachweisen - so teuer druckt sonst keiner.

Kostenlose Fotos mit Tintenabo

Wer die außerordentlich hohen Folgekosten umgehen möchte, kann jedoch bei HP ein Instant-Ink-Abo abschließen. Für Preise ab monatlich rund drei Euro kann man jeweils 50 Seiten mit beliebigem Inhalt drucken und bekommt bei Bedarf automatisch neue Patronen ohne Aufpreise zugeschickt. Speziell für den Tango hat HP das Angebot, dass alle Fotos, die von der App in den Formaten 10x15cm oder 13x18cm gedruckt werden nicht in die Berechnung eingehen und unbegrenzt ohne Kosten ablaufen.

Druckkostenanalyse 04/2024*1
Seitenpreis mit
'ISO-Farbdokument'*2 (5.000 Seiten)
Seitenpreis mit
'Schwarzanteil aus ISO-Farbdokument'*3 (5.000 Seiten)
   
Canon Pixma G-Serie (4-Farb)
 
 
0,0 ct
 
 
0,0 ct
Epson Ecotank ET-2710
 
 
0,1 ct
 
 
0,1 ct
Brother DCP-J785DW (Inkbenefit)
 
 
4,1 ct
 
 
0,7 ct
Canon Pixma TS6250-Serie
 
 
13,9 ct
 
 
4,3 ct
Epson Expression Premium XP-6100-Serie
 
 
15,9 ct
 
 
5,5 ct
Canon Pixma TS5150
 
 
16,2 ct
 
8,4 ct
Brother MFC-J491DW, DCP-J572DW
 
 
17,0 ct
 
 
5,5 ct
HP Envy Photo 6230, 7130, 7830
 
 
18,7 ct
 
 
7,0 ct
HP Tango
 
 
18,9 ct
 
 
7,1 ct
Epson Expression Home (2018)
 
 
19,4 ct
 
 
6,0 ct
Copyright Druckerchannel.de

Verfügbarkeit und Garantie

Der HP Tango kommt ab Ende Oktober oder Anfang November für Preise ab 150 Euro in den Handel. Zusammen mit einem Cover kostet der "Tango X" dann 200 Euro. Als Absicherung gilt eine Garantie von zwölf Monaten ab Kauf. Eine kostenfreie Erweiterung der Garantieleistung ist derzeit nicht vorgesehen.

*1
Diese Tabelle wird automatisch aktualisiert.

Preise

Alle Preise sind Preisempfehlungen der Hersteller (UVP).

Kosten & Starterreichweite

In die Druckkosten kalkulieren wir anteilig verbrauchte Materialien auch nur anteilig hinein. Weiterhin berücksichtigt Druckerchannel die Starterreichweiten - diese werden vom Druckvolumen abgezogen und reduzieren somit die durchschnittlichen Seitenkosten.

*2
ISO-Farbdokument (ISO/IEC 24712): A4-Farbdokument (fünfseitig) auf Normalpapier in Standardqualität.
*3
Schwarzanteil aus ISO-Farbdokument (ISO/IEC 24712 (nur SW)): Mit diesem fünfseitigen Dokument sind Tintendrucker und Farblaser getestet.

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