Brother DCP-J772DW/J774DW sowie MFC-J890DW/J895DW

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Der japanische Druckerspezialist bietet seine Mittelklasse-Tintendrucker nun in zwei Gehäusefarben an. Die Modelle mit oder ohne Fax sind ordentlich ausgestattet, bieten aber keine besonderen Raffinessen. Die Folgekosten sind indes viel zu hoch.

Erschienen am 23. Oktober 2017 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)

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Brother-Drucker gibt's jetzt in Schwarz und Weiß mit teurer Tinte

Fast zwei Monate nach der Vorstellung auf der IFA in Berlin liefert Brother nun weitere Daten zu seiner neuen Tintendrucker-Mittelklasse. Die beiden neuen Modelle DCP-J772DW und MFC-J890DW (mit ADF und Fax) sind Nachfolger vom MFC-J880DW und sind ab November erhältlich.


Schwarz und Weiß

Neben einem schwarzen Gehäuse sind die Drucker jeweils auch in weißer Packung erhältlich und haben verschiedenen Modellnummer. Beide Drucker haben ein weitgehend mattes Plastik.

Die technischen Daten sind weitgehend identisch mit den Vorgängermodellen und gleichen weitgehend den Inkbenefit-Modellen mit günstigen Tintenpatronen DCP-J785DW und MFC-J985DW. Die nur halb so teuren Drucker mit "normalen" Patronen weisen jedoch einen dreifach höheren Preis je Seite auf. Dies liegt vor allem an der geringen Reichweite.

Brother DCP-J772DW und DCP-J774DW

Den Anfang macht der neue J772DW aus der DCP-Serie (3-in-1-Gerät ohne Fax). Der 180 Euro teure Drucker ist auch als J774DW in weiß erhältlich. Das Drucktempo liegt bei ordentlichen 12 ipm in S/W und bis zu 10 ipm in Farbe nach ISO-Messung auf Normalpapier.

In einer unteren Kassette, welche nicht aus dem Gerät herausragt und den Papiervorrat vollständig vor Staub schützt, finden 100 Blatt Normalpapier Platz. Dieses kann zudem mit der integrierten Duplexeinheit automatisch doppelseitig bedruckt werden. Zusätzlich gibt es hier ein integriertes Fach für bis zu 20 Blatt Hochglanzpapier im Postkartenformat.

Insbesondere letztere können Randlos bedruckt werden und sollen mit einer Tropfengröße von 1,5 Pikolitern besonders fein sein. Leider kommen hier nur die drei Grundfarben zum Einsatz, da die vierte Schwarzpatrone Pigmenttinte enthält, welche ausschließlich für den Druck auf Normalpapier konzipiert ist. Ein zusätzliches Fotoschwarz wie aus der Canon-Pixma-Serie oder Epsons Expression-Premium-Modellen ist nicht vorgesehen.

A4-Bypass

Für A4-Fotopapier, Briefumschläge oder andere Spezialmedien gibt es einen hinteren Bypass-Einzug, der bei Bedarf auch etwas dickere Medien direkt einziehen kann, ohne das Papier aus der unteren Kassette entfernen zu müssen. Die Konkurrenz von Canon, wie z.B. mit dem Pixma TS6150 sieht hier sogar eine vollwertige 100-Blatt-Zufuhr vor, jedoch muss man dafür auf das Fotofach verzichten.

Anschlüsse und Bedienpanel

Für die Verbindung mit einem Computer gibt es neben dem obligatorischen USB-Anschluss eine Wifi-Schnittstelle für die Integration in ein drahtloses Netzwerk. Mobilgeräte können mittels NFC-Schnellverbindung auch eine Wifi-Direkt-Verbindung aufbauen, ohne vollen Zugriff auf das Heimnetzwerk zu gewähren.

Für den direkten Druck am Gerät lässt sich eine SD-Speicherkarte einsetzen, oder auf einem USB-Stick abgelegte Bilddaten ausgeben. Letzterer dient auch als Ablageort für Scans. Für die Vorabbetrachtung von Fotos oder zur Konfiguration des Druckers dient ein 2,7-Zoll-Display, das berührungsempfindlich ist. Neben dem Ein/Aus-Schalter gibt es an physischen Tasten lediglich die "Heim", "Zurück" und "Abbrechen"-Taste. Alle anderen Aktion, wie auch der Kopienstart, erfolgt über das Display-Menü.

Sonderfunktionen

Weitere Funktionen, wie der direkte Druck auf CD/DVD-Rohlingen, ein motorisiertes Ausgabefach oder auch ein besonders kompaktes Gehäusedesign findet man beim neuen Brother nicht. In den Punkten haben die aktuellen Canon-Pixma und Epson-Expression-Premium-Modelle vorgelegt.

Brother MFC-J890DW und MFC-J895DW

Beinahe identisch gibt sich der 200 Euro teure MFC-J890DW sowie sein weißes Schwestermodell J895DW. Für den recht geringen Aufpreis liefert Brother zusätzlich ein 20-Seiten-ADF in Simplexausführung sowie ein integriertes Fax. Neben der zusätzliche Ethernet-Schnittstelle bietet noch die Papierkassette einen Unterschied zum kleineren Modell. Durch weglassen des Fotopapierfachs hat Brother diese auf eine Kapazität von 150 Blatt aufgestockt. Wer dennoch Fotos drucken möchte, muss diese Einzeln in den hinteren Bypass legen oder das Papier aus dem Hauptfach kurz entnehmen.

Brother Mittelklasse-Tintendrucker für Zuhause
DCP-J772DW
(DCP-J774DW)
MFC-J890DW
(MFC-J895DW)
Preisca. 180 Euroca. 200 Euro
Funktionen3 in 1
Drucken, Scannen, Kopieren
4 in 1
Drucken, Scannen, Kopieren, Faxen
Drucktempo nach Iso
S/W und Farbe
12,0 ipm / 10,0 ipm
Bedienpanel2,7 Zoll Touchscreen,
neigbares Bedienfeld
Papierverarbeitung100-Blatt-Kassette mit Duplex
zzgl. 20 Blatt 10x15 Fotopapier
150-Blatt-Kassette mit Duplex
OriginaleinzugneinSimplex-ADF (20 Blatt)
AnschlüsseUSB, Wlan, SD, USB-HostUSB, Wlan, Ethernet, SD, USB-Host
Weitere Datentechnische Daten
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Verbrauchsmaterial und Folgekosten

Als Verbrauchsmaterialien bietet Brother nur die vier Tintenpatronen der neuen Serie LC-3213 (XL) und LC-3211 (Standard) an. Einen Resttintenbehälter, den man von vielen Epson-Druckern kennt, gibt es nicht. Gegenüber dem Vorgängermodell wurde die Reichweite auf 400 Seiten für die XL-Versionen und nur 200 Seiten für die Standardgrößen reduziert. Zum Lieferumfang gehören Patronen, die nach Erstinitialisierung auf die Ausdauer der Standardpatronen kommen.

Preise von 20 Euro für die "große" Schwarzpatrone und jeweils 15 Euro für die drei Farbpatronen liefern entsprechend hohe Folgekosten. Beim Kauf der kleinen Patronen wird der Druck noch teurer.

Kostenspirale

Bei den Folgekosten in der Tintendrucker-Mittelklasse für den Zuhause-Bereich scheint es derzeit nur eine Richtung zu geben, nach oben. Nachdem der Seitenpreis von Canons Pixma TS6150 zum Vorgänger etwas angehoben wurde, hat Epsons XP-6000 dies nochmal überboten, um dann nochmals von HPs Envy Photo 7130 übertrumpft zu werden.

Leider reiht sich auch Brothers Neuvorstellung ein, und gibt sich selbst die rote Laterne. Beim Farbdruck auf Normalpapier nach Iso-Norm druckt kein vergleichbares Modell teurer. Immer liegt der reine S/W-Anteil unterhalb den HP-Modellen, was die Kosten beim Fotodruck jedoch deutlicher in die Höhe treiben dürfte.

Druckkostenanalyse 03/2024*1
Seitenpreis mit
'ISO-Farbdokument'*2 (15.000 Seiten)
Seitenpreis mit
'Schwarzanteil aus ISO-Farbdokument'*3 (15.000 Seiten)
   
Canon Pixma G-Serie (4-Farb)
 
 
0,4 ct
 
 
0,1 ct
Epson Ecotank-ET (4-Farb, 2017)
 
 
0,5 ct
 
 
0,1 ct
Brother MFC-J985DW (Inkbenefit)
 
 
4,8 ct
 
 
1,0 ct
Canon Pixma MX925
 
 
11,9 ct
 
 
3,0 ct
Epson Workforce Pro WF-3720DWF
 
 
13,3 ct
 
 
4,6 ct
Canon Pixma TR8550
 
 
14,4 ct
 
 
4,4 ct
Canon Pixma TS6150-Serie
 
 
14,4 ct
 
 
4,4 ct
Brother DCP-J562DW/MFC-J880DW (Vorgänger)
 
 
15,8 ct
 
 
5,0 ct
Epson Expression Premium XP-6000
 
 
16,6 ct
 
 
5,7 ct
Brother DCP-J772DW/MFC-J890DW
 
 
17,5 ct
 
 
5,7 ct
HP Envy Photo 6230, 7130, 7830
 
19,1 ct
 
7,2 ct
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Es bedarf der Erwähnung, dass die neuen Modelle von Epson oder insbesondere auch Canon einen oftmals besseren Funktionsumfang, ein kompakteres Gehäuse und auch geringere Folgekosten bieten. Wer mit einem der neuen Brother-Modelle liebäugelt, sollte sich in jedem Fall die beiden Inkbenefit-Versionen ansehen, welche bei gleichen Patronenpreisen die dreifache Reichweite bieten und damit im Laufe der Zeit spürbar schonender mit dem Portemonnaie umgehen.

Verfügbarkeit und Garantie

Alle Modellvarianten sollen ab November in den Handel kommen. Wie bei jedem Drucker gewährt Brother eine Garantie von 3 Jahren, welche in diesem Fall über einen Einsendeservice ausgeführt wird. Im Fehlerfall ist eine Registrierung nötig, die jedoch jederzeit innerhalb dieses Zeitraums möglich ist.

*1
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Preise

Alle Preise sind Preisempfehlungen der Hersteller (UVP).

Kosten & Starterreichweite

In die Druckkosten kalkulieren wir anteilig verbrauchte Materialien auch nur anteilig hinein. Weiterhin berücksichtigt Druckerchannel die Starterreichweiten - diese werden vom Druckvolumen abgezogen und reduzieren somit die durchschnittlichen Seitenkosten.

*2
ISO-Farbdokument (ISO/IEC 24712): A4-Farbdokument (fünfseitig) auf Normalpapier in Standardqualität.
*3
Schwarzanteil aus ISO-Farbdokument (ISO/IEC 24712 (nur SW)): Mit diesem fünfseitigen Dokument sind Tintendrucker und Farblaser getestet.

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