Die Geschichte des Tintendrucks

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Seit knapp 40 Jahren stehen Tintendrucker zuhause auf den Schreibtischen. Eines der ersten serienreifen Modelle, der HP 2225, oder besser bekannt als "Thinkjet" steht im Druckerchannel-Testlabor, muss aber keine Tests mehr bewältigen und darf seinen wohlverdienten Ruhestand genießen.

Erschienen am 6. September 2017 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=3910


Wer hat's erfunden?

Ein dummer Zufall war an der Entstehung des Tintendrucks vor rund 40 Jahren Schuld: Im Labor berührte ein heißer Lötkolben die Nadel einer Spritze, in der eine Flüssigkeit enthalten war. Daraufhin entwickelte sich in der Nadel eine Dampfblase und schoss die Flüssigkeit mit einem lauten Knall heraus.

Die Forscher bei Canon in Japan und bei HP in den USA entwickelten dieses Prinzip zeitgleich aber unabhängig voneinander weiter und so entstanden die ersten thermischen Druckköpfe. Zum Beispiel den Druckkopf aus dem HP Thinkjet.

Der Druckkopf des HP Thinkjet enthielt vier Milliliter Tinte und druckte aus zwölf einzelnen Düsen mit einer Auflösung von 96 dpi. Der Tintentank mit Druckkopf kostete damals (ca. 1984) um die acht Dollar (entspricht heute etwa 36 Dollar) und sollte für etwa 500 Seiten reichen. Die Tinte floss aus einem Reservoir in kleinen Kanälen zu einer Glasplatte mit Löchern - den Düsen. Dahinter verbargen sich einzelne Heizelemente (Widerstände). Legte man Spannung an, entwickelte sich eine winzige Dampfblase und drückte einen Tropfen Tinte schlagartig aus der Düse aufs Papier. Die Tinte floss aus den Kanälen nach, kühlte das Heizelement ab und war bereit für einen neuen Abschuss.

Tinte explodiert: In der Druckerchannel-Redaktion haben wir die Entwicklungsgeschichte des Tintendrucks nachgestellt.

Im selben Jahr wie HPs Thinkjet kam Epson mit dem SQ-2000 auf den Markt - ebenfalls ein Tintendrucker, jedoch arbeitete dieser nicht mit Heizelementen, sondern mit Piezokristallen, die sich beim Anlegen von Spannung verformen und so mittels Membran die Tropfen aus den Düsen drücken. Der Epson SQ-2000 hatte bereits 24 Düsen. Kurz darauf erschien Canons erster Bubble-Jet-Drucker (BJ-80), der wie HP mit einem thermischen Druckkopf arbeitete. Der hatte ebenfalls 24 Düsen und kam auf eine Auflösung von 180 dpi.

Die Geräte Anfang der 80er Jahre druckten nur mit schwarzer Tinte. Ab 1987 erschienen die ersten farbfähigen Geräte - das waren bei HP der Paintjet bzw. Deskjet und bei Canon die BJC-Geräte (Bubble-Jet-Color). Epson folgte erst etwas später mit dem Stylus Color. Im Laufe der Jahre kamen immer weitere Verbesserungen hinzu: Höhere Geschwindigkeiten, mehr Druckfarben, fotorealistischer Druck, Druck auf größeren Papierformaten, Randlosdruck, Multifunktionalität, Mobilität, einzeln austauschbare Tintentanks und so weiter.

Druckerchannel ist außerdem seit 1998 dabei, alle wichtigen Geräte auf Herz und Nieren zu untersuchen. Seit dem haben wir über 4.200 Gerät in unsere Datenbank aufgenommen. Knapp 600 Drucker hat Druckerchannel in dieser Zeit getestet (siehe oben im Menü unsere "Bestenlisten") und insgesamt 2.707 Artikel rund ums Thema Drucker geschrieben.

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