Vergleichstest: Brother Inkbenefit gegen Epson Ecotank

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Bei der Anschaffung eines einfachen Tinten-AIOs entdeckt man den wahren Kaufpreis erst, wenn man das erste Mal Tinte nachkaufen musste. Brother und Epson bieten relativ teure Tintenmultifunktionsdrucker an, bei denen die Tinte zum Nachkaufen aber extrem günstig ist. Druckerchannel zeigt in diesem Test die Vor- und Nachteile von Brothers Inkbenefit und Epsons Ecotank.

Erschienen am 22. Juli 2016 bei Druckerchannel.de, 15 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=3707


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Die Testkandidaten im Überblick

Brother Inkbenefit MFC-J985DW

Von Brother geht der Inkbenefit MFC-J985DW ins Rennen. Betrachtet man nur die Modellnummer, geht man von einem herkömmlichen Brother-Multifunktionsgerät aus, das sich in der Preisklasse um 150 Euro bewegt. Der Namenszusatz Inkbenefit befördert das Brother-AIO in die 400-Euro-Klasse ohne hervorstechende Ausstattungsmerkmale, dafür aber mit großen Tintenpatronen und günstigen Folgekosten.

Für einen UVP von 400 Euro bekommt man bei Brother ein ordentlich ausgestattetes Multifunktionsgerät mit akzeptablen Druckleistungen. Die Druckqualität geht in Ordnung und fällt in den meisten Disziplinen besser aus als beim Konkurrenten von Epson. Das Drucktempo ist zwar ebenfalls meist höher als beim Epson, im Vergleich mit wesentlich preiswerteren Konkurrenzgeräten fällt der Brother jedoch zurück.

Ordentlich Punkte sammeln kann der Inkbenefit bei den Druckkosten. Die fallen niedriger aus als bei gängigen Bürogeräten, was man jedoch mit einem deutlich höheren Gerätepreis bezahlt. Denn durch umfangreiche Sonderausstattung oder hervorstechende Druckleistungen überzeugt der Brother nicht. Eigentlich eine überzeugende Vorstellung in Sachen Druckkosten beim Brother, wäre da nicht der Epson Ecotank. Die Druckkosten fallen bei Epson Ecotank nochmals deutlich günstiger aus als beim Brother Inkbenefit.

Bei der Ausstattung hat der Brother einiges zu bieten. Standardmäßig lässt sich das Gerät über USB, Lan oder WLan ansteuern, bietet ein Fax samt ADF und eine Duplexeinheit. Die Papierkassette fällt mit 120 Blatt Kapazität etwas mager aus, dafür gibt es einen manuellen Einzelblatteinzug an der Geräterückseite und ein extra Fach für Fotopostkarten. Ebenso mit an Bord sind ein 2,7 Zoll großer Touchscreen für eine einfachere Bedienung und ein Kartenleser (SD und MS) sowie eine USB-Schnittstelle an der Gerätevorderseite.

Das ist positiv aufgefallen:

  • Textdruck markerfest
  • durchweg ordentliche Druckqualität
  • günstige Druckkosten
  • USB-Stick und Kartenleser
  • klappbares Bedienpanel mit Touchscreen
  • manueller Einzelblatteinzug
  • 36 Monate Vor-Ort-Garantie

Das ist negativ aufgefallen:

  • automatische Dokumentenzufuhr nicht duplexfähig
  • hoher Gerätepreis
  • Papierkassette nur für 120 Blatt
  • umständliche Zufuhr für Fotopostkarten
  • Resttintentank nicht wechselbar
  • Stromkabel steht an der linken Geräteseite heraus

Epson Ecotank ET-4500

Ohne den großen Tintentank an der rechten Geräteseite würde der Ecotank ET-4500 als günstiges Einstiegsgerät der Epson-Bürodrucker aus der 100-Euro-Klasse durchgehen. Das Gerät hat einen stolzen Preis von rund 460 Euro UVP und liegt damit preislich über den meisten vollausgestatteten Büro-Multifunktionsgeräten.

In Punkto Ausstattung kann der Epson jedoch nicht wirklich überzeugen. Positiv zu vermerken ist die Variabilität bei der Ansteuerung. Egal ob Lan, WLan oder USB, der Epson arbeitet mit allen Schnittstellen zusammen. Hinzu kommt noch ein Fax samt ADF, der jedoch, wie auch beim Brother, nicht automatisch duplexfähig ist. Vollständig verzichten muss man auf eine Duplexeinheit beim Druckwerk, ein geschlossenes Papierfach, USB-Stick-Anschluss, Kartenleser und ein modernes Bedienkonzept mit Touchscreen.

Den einzigen echten Trumpf, den der Epson Ecotank ausspielen kann, sind seine Druckkosten. Zwar ist die Handhabung mit den Tintenflaschen nicht ganz so komfortabel, wie das einfache Patronen auswechseln, dafür entschädigen hohe Reichweiten von 4.000 S/W- und 6.500 Farbseiten und die Druckkosten von unter einem Cent pro Normseite.

Die Druckleistungen hingegen fallen eher dürftig aus. Während es qualitativ beim Großteil aller Testdisziplinen zu den Noten gut oder befriedigend reicht, fällt das Drucktempo oft in den Bereich ausreichend zurück, insbesondere dann, wenn es um große Druckaufträge oder den Fotodruck in bester Qualität geht.

Das ist positiv aufgefallen:

  • Textdruck markerfest
  • extrem günstige Druckkosten
  • wenig Abfall durch Tintenflaschen mit hohen Reichweiten

Das ist negativ aufgefallen:

  • automatische Dokumentenzufuhr nicht duplexfähig
  • hoher Gerätepreis
  • keine Pigmenttinte für den Textdruck (Dye-Tinte)
  • Papierkassette nur für 100 Blatt und ohne Staubschutz
  • lahmes Arbeitstempo
  • starres Bedienpanel mit Monochromdisplay
  • Tintenspritzer beim Nachfüllen der Tintentanks
  • Resttintentank nicht auswechselbar
  • Standardmäßig lediglich 12 Monate Garantie
  • kein Randlosdruck

Modellvarianten der Testgeräte

Beide Hersteller bieten weitere Modelle an, die sich stellenweise nur in kleinen Details von den beiden Testkandidaten unterscheiden.

Beim Brother gibt es neben dem getesteten Inkbenefit MFC-J985DW noch den Inkbenefit DCP-J785DW. Wie der Name schon verrät, muss man beim DCP-J785DW auf das Fax verzichten, ebenso fehlt die Ethernet-Schnittstelle. Dafür sinkt der UVP auf rund 350 Euro.

Epson hat zusätzlich drei weitere Modelle in der Ecotank-Serie. Die Preise beginnen bei rund 300 Euro für den Ecotank ET-2500, der weder ein Display, noch ein Fax samt ADF zu bieten hat und für 50 Euro mehr als ET-2550 mit Display und SD-Kartenleser zu haben ist. Oberhalb des Testkandidaten ist der Ecotank ET-4550 platziert. Dieses Modell kostet 570 Euro und bietet zusätzlich einen Duplexer, eine geschlossene Papierkassette und ein flotteres Drucktempo.

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