Druckertest: Brother 9022, HP M277dw, Samsung C1860, Xerox 6027

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Wer keine Tintendrucker einsetzen will, greift zu Laser- oder LED-Multifunktionsgeräten. Druckerchannel hat vier aktuelle Geräte von Brother, HP, Samsung und Xerox getestet, die einen Straßenpreis zwischen 280 und 350 Euro haben.

Erschienen am 15. Mai 2015 bei Druckerchannel.de, 16 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=3588


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Die Testsieger

In diesem Farblaser-Vergleichstest erhält nur der HP eine Auszeichnung. Die anderen Modelle sind entweder zu teuer im Unterhalt, drucken streifig, sind zu mager ausgestattet oder lassen sich nur umständlich bedienen. Unsere Empfehlung für den HP bedeutet indes nicht, das dieses Gerät perfekt auf Sie zugeschnitten ist. Auch die anderen Geräte in diesem Vergleichstest haben ihre Vorteile, die es abzuwägen gilt. So druckt zum Beispiel nur der Samsung keinen versteckten Code auf jede Farbseite (MIC), der Xerox verursacht besonders wenig Müll, weil man nur die kleinen Tonerpatronen wechseln muss und die Bildtrommel das komplette Druckerleben durchhalten soll und der Brother hat den Vorteil einer langen drei-Jahres-Garantie mit Vorort-Service.


PLATZ 1: HP Color Laserjet Pro MFP M277dw

Der HP-Farblaser ist das Gerät im Vergleichstest mit dem geringsten Platzbedarf. Nur beim HP lässt sich das Touchscreen schwenken, damit man den Drucker sowohl im Sitzen als auch im Stehen bedienen kann, ohne dass man sich den Hals verrenken muss. Einziger Nachteil: Das Display ist mit 3 Zoll (7,6 cm) etwas klein geraten und man trifft mit dem Finger nicht immer die Taste, die man möchte - mit etwas Übung geht's dann aber doch.

Die HP-Tonerkartuschen haben mit 2.300 Farb- oder 2.800 S/W-Seiten zwar die höchste Reichweite in diesem Vergleich, die Unterhaltskosten könnten aber günstiger ausfallen. Tintendrucker wie die HP-Officejet-Pro- oder die Epson-Workforce-Pro-Serie machen das deutlich günstiger.

Ein Duplexer im Druckwerk ist vorhanden, jedoch fehlt die Duplexvorrichtung im Vorlageneinzug (ADF) - es sind also keine automatischen, zweiseitigen Kopien möglich. Etwas klein geraten ist die Papierkassette, die ganze 150 Blatt aufnimmt - für einen 18-ppm-Laserdrucker ist das zu wenig - zudem kann man keine zweite Papierkassette nachrüsten.

Besonders interessant ist die Tatsache, dass der HP über einen angeschlossenen USB-Stick nicht nur Bilder und PDFs drucken kann, sondern auch die gängigen Microsoft-Office-Dokumente wie Word oder Powerpoint - Excel-Dateien sind dagegen nicht möglich.

Positiv

Negativ


PLATZ 2: Samsung Xpress C1860FW

Mit einer 250-Blatt-Papierkassette ist der Samsung ausreichend gerüstet - das Nachlegen von Papier ist aber etwas umständlich, weil man immer die komplette Kassette aus dem Gerät herausziehen muss, um den Einzelpapiereinzug wegklappen zu können. Samsung hat den C1860FW weder im Vorlageneinzug (ADF) noch im Druckwerk mit einem Duplexer ausgestattet.

Der Touchscreen ist mit 10,9 cm Diagonale zwar vergleichsweise groß, und die Bedienung ist einfach, jedoch lässt sich das Display nicht schwenken, damit man es in eine gute Leseposition bringen könnte - steht das Gerät auf dem Schreibtisch, muss man es im stehen bedienen.

Mit 3,6 Cent pro S/W-Textseite ist der Samsung beim Drucken zu teuer. Auch die Farbdruckkosten sind mit über 17 Cent pro Seite zu hoch - das kann die Laser-/LED-Konkurrenz zwar nicht viel günstiger, Büro-Tintendrucker erledigen denselben Job für etwa ein Drittel der Kosten.

Der Samsung ist das einzige Gerät in diesem Vergleich, der keinen versteckten Code (Yellow Dots, MIC) auf die Farbseiten druckt.

Positiv

Negativ


PLATZ 3: Xerox Workcentre 6027

Im Xerox Multifunktionsgerät arbeiten kleine Tonerpatronen, die im Vergleich zu den Konkurrenten deutlich weniger Müll produzieren - die Bildtrommeln müssen nicht mit jedem leeren Toner (HP, Samsung) oder nach einer bestimmten Reichweite (Brother) in den Abfall. Aber: Die Reichweite der Xerox-Toner ist deutlich kleiner als die der Mitbewerber - man muss die Tonerkartuschen also öfters austauschen. Zudem sind die Druckkosten mit über 20 Cent pro Farbseite deutlich zu hoch.

In die Papierkassette passen nur 150 Blatt - zu wenig für einen Drucker, der pro Minute 18 Seiten drucken kann. Erweitern kann man den Papiervorrat nicht. Für den doppelseitigen Druck stehen weder im Druckwerk noch im Vorlageneinzug ein Duplexer bereit. Zudem passen in den Vorlageneinzug ganze 15 Blatt - Brother bietet Platz für 35, HP und Samsung sogar für 50 Blatt. Auf einen manuellen Einzug hat Xerox bei diesem Gerät ganz verzichtet. Bei Brother, HP und Samsung kann man zumindest ein Blatt in den manuellen Einzug schieben.

Die Menübedienung hat Xerox vorbildlich einfach gelöst - der große Touchscreen hat eine Diagonale von 10,9 cm. Das Display ist aufgeräumt und übersichtlich - man findet sich mit den zahlreichen Einstellmöglichkeiten schnell zurecht. Allerdings ist das Display wie auch bei Brother und Samsung nicht schwenkbar. Steht der Drucker auf dem Schreibtisch, muss man aufstehen, um das Gerät bedienen zu können. Nur beim HP lässt sich das Display schwenken.

Die Druckqualität ist durchweg ordentlich - nur beim Fotodrucktempo lässt sich der Xerox auffällig viel Zeit.

Positiv

Negativ

PLATZ 4: Brother DCP-9022CDW

Der Brother-Farb-LED-Drucker kommt mit einer guten Ausstattung daher: Das Druckwerk ist mit einem Duplexer ausgestattet, der Touchscreen lässt sich einfach bedienen, die Papierkassette ist ausreichend groß dimensioniert und Brother gewährt drei Jahre Vorort-Garantie. Allerdings fehlen Fax und die USB-Host-Schnittstelle, um Daten vom USB-Stick zu drucken oder um direkt auf den Stick zu scannen. Die anderen Modelle aus diesem Vergleichstest haben Fax und einen Anschluss für einen USB-Stick.

Der Tonerwechsel ist beim Brother etwas umständlicher als bei den anderen Modellen. Vor allem bei HP und Samsung geht das über das Schubladensystem deutlich einfacher. Auch bei der Druckqualität muss der Brother Abstriche hinnehmen, weil die Ausdrucke recht streifig sind und die Rasterung deutlich sichtbar ist. Obwohl alle vier Testgeräte mit dem gleichen Drucktempo von 18 ppm arbeiten, fällt der Brother bei den meisten Testaufgaben weit zurück und lässt sich für Druckjobs zu viel Zeit. Das liegt auch an einer Treibereinstellung, die wir auf der Seite "Drucktempo" beschreiben.

Der Brother arbeitet mit rund drei Cent pro S/W-Textseite und mit rund 16 Cent pro ISO-Farbseite im Vergleich zu Business-Tintendruckern nicht gerade billig. Dennoch ist er bei den Druckosten unter den vier getesteten Farblaser-Druckern der günstigste.

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