Vergleichstest: Tinten-Multifunktionsgeräte 2014/15

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Wer beim Kauf eines Multifunktionsgerätes hart kalkulieren muss, kann sich nicht in der Profiliga umschauen, sondern sucht sich das beste Gerät für sein Budget heraus. In diesem Vergleichstest zeigt Druckerchannel, was die aktuellen Mittelklasse-Multifunktionsgeräte leisten.

Erschienen am 10. Dezember 2014 bei Druckerchannel.de, 15 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=3551


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Die Testsieger / alle Geräte im Überblick

Brother DCP-J4120DW

Aus der Brother-MFC-J4xxx-Serie hat Druckerchannel bereits die beiden Modelle MFC-J4410DW und MFC-J4510DW getestet. Der DCP-J4120DW aus diesem Vergleichstest unterscheidet sich von den beiden anderen Modellen vor allem im fehlenden Fax und im fehlenden Dokumenteneinzug. Zudem hat der J4120DW kein Ethernet (nur Wlan) und keinen Vor-Ort-Service. Auch die Tintenpatronen hat Brother unnötigerweise geändert.

Der Brother DCP-J4120DW zieht das A4-Papier quer durch - das sorgt für ein deutlich höheres Drucktempo. Hier kann der Brother auch die meisten Punkte sammeln - jedoch nur dort, wo es um den Druck auf Normalpapier geht. Beim Druck von Fotos arbeitet der Brother langsam.

Weil der Brother A4-Papier quer verarbeitet, passt in den hinteren Einzelblatteinzug auch A3-Papier. Weil sich in die Papierkassette kein A3-Papier einlegen lässt und das Einfädeln des A3-Papiers in den Einzelblatteinzug etwas fummelig ist, eignet sich der Brother nur für den sporadischen A3-Druck.

Die Reichweite der Tintenpatronen ist die höchste in diesem Vergleichstest. Bis zu 1.200 Farb- oder S/W-Seiten sollen sich mit einem XL-Patronensatz bedrucken lassen. Allerdings trickst Brother und erreicht die hohe Reichweite nur, indem sie standardmäßig die Tintendeckung auf 80 Prozent verringern.

Brother-Drucker
Brother DCP-J4120DW
Preis (UVP, ca.)160 Euro
Einzelpatronenja
automatischer Duplexdruckja
ADF (autom.
Dokumenteneinzug)
nein
Faxnein
KartenleserSD, MS, USB Stick
OCR-Softwareintegriert in "ControlCenter4"
Vorschaudisplay / Touchscreen2,7 Zoll (6,9 cm) / ja
SchnittstellenUSB, Wlan
Papierfächer150 Blatt / 1 Blatt manuelle Zufuhr von hinten für Größen bis A3
CD/DVD-Drucknein
Copyright Druckerchannel.de

Positiv

  • niedrige Druckkosten und hohe Tintenreichweite auf Normalpapier (siehe Seite 3)
  • drei Jahre Garantie (ohne Vor-Ort-Service)
  • hohes Text-Drucktempo durch A4-Querdruck (siehe Seite 12)
  • Touchscreen (siehe Seite 6)
  • schmierfeste Audrucke (siehe Seite 10)
  • für gelegentlichen A3-Druck geeignet (kein A3+) (siehe Seite 7)
  • schwenkbares Display/Bedienpanel (siehe Seite 6)
  • 150-Blatt Papierkapazität (siehe Seite 7)
  • OCR-Software zur Texterkennung mitgeliefert (siehe Seite 14)

Negativ

  • kein ADF (siehe Seite 7)
  • Drucker erkennt Patronen häufig nicht (siehe Seite 3)
  • druckt auf Normalpapier viel zu hell (siehe Seite 3)
  • Textdruckqualität genügt nur einfachen Ansprüchen (siehe Seite 11)
  • CIS-Scanner (keine Schärfentiefe) (siehe Seite 14)

Canon Pixma MG5650 und MG7550

Der Canon Pixma MG5650 ist mit rund 110 Euro UVP das günstigste Gerät in diesem Vergleichstest. Daher muss man Abstriche in Kauf nehmen, wie etwa die nicht geschlossene Papierkassette, der fehlende zweite Einzug auf der Rückseite, der fehlende Speicherkartenleser und die fehlende Touch-Bedienung. Dafür kann er beim Fotodruck punkten - hier liefert Canon generell gute Ergebnisse.

Das zweite Canon-Modell im Test heißt Pixma MG7550 und kostet rund 200 Euro. Auch bei ihm fehlt der praktische, hintere Papiereinzug, den Canon bei den Vorvorgängergeräten (Canon Pixma MG6250) noch anbot.

Im Vergleich zum billigeren MG5650 bietet der MG7550 eine deutlich bessere Ausstattung: Die Papierkassette befindet sich staubgeschützt unter dem Drucker. Für 10x15-Fotos gibt es einen separaten Einzug und CDs/DVDs kann der MG7550 direkt bedrucken. Das große Vorschaudisplay lässt sich mit Wischgesten bedienen - auch der Druck von Speicherkarte (SD/MS) ist möglich. Einen Anschluss für USB-Sticks sucht man aber vergeblich. Der Pixma MG7550 ist als einziger in diesem Vergleichstest mit einem Ethernet-Anschluss für verkabeltes Netzwerk ausgestattet.

Der MG7550 sieht im Prospekt mit dem glänzenden Schwarz zwar besonders edel aus, erweist sich aber als äußerst unpraktisch: Bereits nach kurzem Einsatz sieht man im schwarz glänzenden Plastik jeden kleinsten Kratzer, Staub und jeden Fingerabdruck.

Der MG7550 liefert beim Fotodruck durch eine zusätzliche Grau-Patrone nochmals bessere Ergebnisse als der MG5650. Beim Textdruck haben die Canon-Geräte aber generell Schwierigkeiten, wenn man Texte mit einem Leuchtmarker bearbeitet: Die Texte verschmieren stark.

Canon-Drucker
Canon Pixma MG5650Canon Pixma MG7550
Preis (UVP, ca.)110 Euro200 Euro
Einzelpatronenjaja
automatischer Duplexdruckjaja
ADF (autom.
Dokumenteneinzug)
neinnein
Faxneinnein
KartenleserneinSD, MS
OCR-Softwareintegriert in "My Image Garden"integriert in "My Image Garden"
Vorschaudisplay / Touchscreen2,4 Zoll (6,1 cm) / nein3,5 Zoll (8,9 cm) / ja
SchnittstellenUSB, WlanUSB, Wlan, Ethernet
Papierfächer100 Blatt125 Blatt / 20 Blatt 10x15-cm-Fotozufuhr
CD/DVD-Druckneinja
Copyright Druckerchannel.de

Positiv

  • durchweg gute Foto- und Grafikdruckqualität (siehe ab Seite 8)
  • Touchscreen (nur MG7550) (siehe Seite 6)
  • separate Papierkassette für Fotopostkarten (nur MG7550) (siehe Seite 7)
  • CD/DVD-Druck (nur MG7550) (siehe Seite 7)
  • Ethernet (nur MG7550)
  • OCR-Software zur Texterkennung mitgeliefert (siehe Seite 14)

Negativ

  • kein Scan auf Speicherkarte (war bei Vorgängern noch möglich) (siehe Seite 14)
  • schlechte Marker-Wischfestigkeit (siehe Seite 10)
  • häufige Druckkopfreinigungen vor und nach dem Druck (siehe Seite 3)
  • kein ADF (siehe Seite 7)
  • Display nicht klappbar (siehe Seite 6)
  • Empfindlich gegenüber Kratzern, Staub und Fingerdappern (nur MG7550) (siehe Seite 3)
  • kein Touchscreen (nur MG5650) (siehe Seite 6)
  • keine USB-Host-Schnittstelle für USB-Sticks
  • CIS-Scanner (keine Schärfentiefe) (siehe Seite 14)

Expression Premium XP-720

Wer ein besonders kompaktes Tintenmultifunktionsgerät sucht, ist mit dem Premium Expression XP-720 gut bedient. Die Papierablage und das Bedienpanel fahren beim Einschalten automatisch aus und fahren in die Ausgangspotition zurück, wenn man den Drucker ausschaltet. Bei der Ausstattung hat Epson nicht gespart: Mit 4,3 Zoll hat das Gerät das größte Display im Test - es lässt sich per Wischgesten besonders einfach bedienen. Die Papierkassette ist unter dem Gerät staubgeschützt verstaut - zusätzlich gibt es ein Fach für 10x15-cm-Fotopapier und einen Einzelblatteinzug auf der Rückseite. Auch CDs/DVDs kann der Epson bedrucken und hat Schnittstellen für Speicherkarten und USB-Sticks.

Allerdings gibt es auch Schwächen: Epson liefert dem XP-720, der das teuerste Multifunktionsgerät im Test ist, keine Software zur Texterkennung (OCR) mit. Beim Druck von Grafiken auf Inkjet-Papier hat der Epson Probleme mit feinen Details und Fotos landen recht grobkörnig im Ausgabefach.

Zwar hat der Epson XP-720 auch schwarz glänzende Plastikteile, die sind aber nicht ganz so empfindlich wie beim Canon Pixma MG7550. Zudem ist der Scannerdeckel, also die Oberseite des Druckers mattiert und damit deutlich unempfindlicher gegenüber Kratzern, Staub und Fingerabdrücken.

Epson-Drucker
Epson Expression Premium XP-720
Preis (UVP, ca.)210 Euro
Einzelpatronenja
automatischer Duplexdruckja
ADF (autom.
Dokumenteneinzug)
nein
Faxnein
KartenleserSD, MS, USB Stick
OCR-Softwarenein
Vorschaudisplay / Touchscreen4,3 Zoll (10,9 cm) / ja
SchnittstellenUSB, Wlan
Papierfächer100 Blatt / 20 Blatt 10x15-cm-Fotozufuhr / 1 Blatt manuelle Zufuhr von hinten
CD/DVD-Druckja
Copyright Druckerchannel.de

Positiv

  • kompakter Drucker
  • großer Touchscreen (siehe Seite 6)
  • CD/DVD-Druck (siehe Seite 7)
  • schmierfeste Ausdrucke (siehe Seite 10)
  • Display lässt sich von ganz unten bis ganz oben schwenken (siehe Seite 6)
  • separates Fotopapierfach und Einzelblattzufuhr (siehe Seite 7)

Negativ

  • keine wasserfesten Ausdrucke mehr wie bei Vorgängermodellen (siehe Seite 10)
  • Schwächen beim Grafikdruck (siehe Seite 9)
  • Fotos leicht grobkörnig (siehe Seite 8)
  • keine OCR-Software im Lieferumfang (siehe Seite 14)
  • kein ADF (siehe Seite 7)
  • Fotodruck teuer (siehe Seite 5)
  • CIS-Scanner (keine Schärfentiefe) (siehe Seite 14)

HP Envy 5640

Der englische Produktname "Envy" steht für "Neid". Den könnte der Envy 5640 tatsächlich verursachen, wenn User, die das Gerät gekauft haben, neidisch auf Ausstattung, Leistung und Unterhaltskosten der Konkurrenzprodukte schauen. Denn der HP Envy 5640 besticht in keinem der genannten Bereiche. Die Druckkosten, die die beiden Kombipatronen verursachen, liegen beim Text- und Fotodruck weit über dem Durchschnitt. Besonders beim Duplexdruck arbeitet der Envy 5640 langsam und die Ausstattung ist dem Gerätepreis nicht angemessen.

Zwar gibt es einen Speicherkartenleser für SD-Karten, eine Anschlussmöglichkeit für USB-Sticks fehlt indes. Der Touchscreen könnte etwas größer ausfallen, die Bedienung ist aber noch in Ordnung, weil die Schaltflächen ausreichend groß dimensioniert sind. Das Bedrucken von CDs/DVDs ist nicht möglich. Die Papierkassette ist ausreichend groß und staubgeschützt geschlossen. Zudem gibt es eine zweite Kassette, die Fotokarten aufnimmt. Ärgerlich kann es sein, dass dem HP Envy 5640 (wie auch dem Epson XP-720) eine OCR-Software für die Texterkennung fehlt. Beim Text- und Grafikdruck macht der Envy 5640 einen guten Job - nur beim Fotodruck konnte er nicht überzeugen, lieferte aber bessere Ergebnisse als der Brother DCP-J4120DW.

HP-Drucker
HP Envy 5640
Preis (UVP, ca.)150 Euro
Einzelpatronennein
automatischer Duplexdruckja
ADF (autom.
Dokumenteneinzug)
nein
Faxnein
KartenleserSD
OCR-Softwarenein
Vorschaudisplay / Touchscreen2,7 Zoll (6,9 cm) / ja
SchnittstellenUSB, Wlan
Papierfächer125 Blatt / 15 Blatt 10x15-cm-Fotozufuhr
CD/DVD-Drucknein
Copyright Druckerchannel.de

Positiv

  • Touchscreen (siehe Seite 6)
  • separate Papierkassette für Fotopostkarten (siehe Seite 7)

Negativ

  • schlechte Marker-Wischfestigkeit (siehe Seite 10)
  • zu hohe Druckkosten (siehe Seite 5)
  • kein ADF (siehe Seite 7)
  • langsamer Duplexdruck (siehe Seite 12)
  • Display nicht klappbar (siehe Seite 6)
  • keine OCR-Software im Lieferumfang (siehe Seite 14)
  • keine USB-Host-Schnittstelle für USB-Sticks
  • CIS-Scanner (keine Schärfentiefe) (siehe Seite 14)

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