Vergleichstest: Kompakte S/W-Multifunktionsgeräte

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S/W-Multifunktionsgeräte erledigen direkt am Schreibtisch alle wichtigen Büroarbeiten und ersparen den Weg zum Kopierer. Auch für zuhause oder im kleinen Büro verrichten diese Geräte gute Arbeit und sind im Unterhalt deutlich günstiger als ihre Farblaser-Kollegen. Druckerchannel hat sieben Geräte getestet.

Erschienen am 17. September 2014 bei Druckerchannel.de, 16 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=3527


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Scannen: Qualität, Tempo und Scansoftware

Da alle Multifunktionsgeräte kompakt genug sind, um direkt am Arbeitsplatz zu stehen, gehört zu allen Modellen ein Twain-Treiber, um die Geräte als lokalen Scanner zu betreiben. Wie bei einer klassischen Scannersoftware üblich, kann der Nutzer im Treiber eine Scanvorschau anzeigen lassen. Der Anwender scannt seine Originale über das Vorlagenglas oder dem automatischen Dokumenteneinzug (ADF/DADF).

Sofern die Multifunktionsgeräte als zentrale Arbeitsgruppengeräte zum Einsatz kommen, lässt sich die Scanfunktion auch über das Unternehmensnetzwerk nutzen. Alle benötigten Einstellungen nimmt der Anwender direkt an der Maschine vor. Das gescannte Dokument legt man im Anschluss für die weitere Bearbeitung auf ein Verzeichnis des Servers oder in einem freigegebenen Ordner des Arbeitsplatz-Rechners ab.

Praktisch: Für häufig genutzte Scanziele im Netzwerk besitzt der Canon i-Sensys MF6180dw zwei Zielwahltasten. Das bietet sich besonders für kleine Büros mit zwei Mitarbeitern an. Der Oki MB471dnw bietet mit zwei Tasten die Auswahl, ob der Anwender eine Vorlage in Farbe oder S/W scannen möchte.

Mit Ausnahme von Kyocera und Lexmark liegt im Lieferumfang aller Geräte ein Softwarepaket mit einer OCR-Texterkennung bei, um gescannte Dokumente direkt in voll durchsuchbare Dokumente zu verwandeln - eine wichtige Voraussetzung für ein professionelles Dokumentenmanagement.

Scannerdaten
max. optische
Auflösung
Scannen übers
Netzwerk
OCR-
Software
Scan to
USB-Stick
(vom Gerät)
Brother MFC-8510DN1.200 dpijaPaperport 12ja
Canon i-Sensys MF6180dw600 dpijaPresto! Page Managerja
Dell B2375DFW600 dpijaPaperport 14ja
HP Laserjet Pro 400 MFP M425dn1.200 dpijaReadiris 12ja
Kyocera Ecosys M2535dn600 dpijaneinja
Lexmark MX410de600 dpijaneinja
Oki MB471dnw600 dpijaPaperport, Omnipageja
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Die Schärfentiefe

Bei der Scanner-Technologie hat sich CIS*1 durchgesetzt, weil dies stromsparender ist und die Scanner eine flachere Bauform besitzen als bei der CCD-Technologie*2. CCD-Scanner haben gegenüber CIS-Scannern aber den großen Vorteil, dass sie mit Schärfentiefe scannen können.

Um die Schärfentiefe der Scanner zu testen, scannt Druckerchannel das Ziffernblatt einer Armbanduhr. Das Ziffernblatt liegt ein paar Millimeter über dem Vorlagenglas. CCD-Scanner könnten die Uhr vollständig scharf einlesen - CIS-Scanner können nur das scharf einscannen, was plan auf dem Vorlagenglas liegt.

In diesem Vergleichstest ist nur der Kyocera Ecosys M2535dn mit einem CCD-Scanner ausgestattet. Hier zeigt sich das gesamte Zifferblatt der Uhr gestochen scharf. Bei allen anderen Testgeräten ist der Scan der Uhr unscharf, da sich das Zifferblatt ein paar Millimeter vom Vorlagenglas enfernt ist. Die CIS-Scanner der anderen Testkandidaten sind nicht mehr in der Lage, das Ziffernblatt scharf einzuscannen.

Scannen von Fotos und Grafiken

Die sieben Multifunktionsgeräte im Test können zwar nur in schwarz drucken, doch das Scannen ist auch in Farbe möglich. Druckerchannel prüft mit einem ausbelichteten A4-Foto (siehe Bild unten links) die Fotoscanqualität. Ein spezielles "Testtarget" (Bild unten rechts) für Scannertests lässt Rückschlüsse auf Farbtreue und Auflösungsvermögen zu. Druckerchannel liest die unten abgebildeten Ausschnitte der Banane mit 300 dpi ein - das Testbild mit den Farbquadraten mit 200 dpi.

Im Test zeigten sich deutliche Unterschiede in den Scan-Ergebnissen. Besonders die Scanner von Kyocera, Lexmark und Dell können die Maschen der Fliegenschutzhaube nicht scharf abbilden. Der Scan aus dem HP-Gerät ist etwas überzeichnet. Das beste Ergebnis liefert der Canon-Scanner.

Test: Die Scan-Geschwindigkeiten

Das Tempo beim Scannen misst Druckerchannel unter verschiedenen Bedingungen:

  • Vorschauscan: Wer Textpassagen oder Bilder einscannen will, startet in aller Regel einen Vorschauscan. Das Testlabor misst die Zeit, wie lange es dauert, bis der Scanner die Vorschau anzeigt.
  • Textscan: Um das Tempo beim Scannen zu messen, liest Druckerchannel eine A4-Textseite mit einer Auflösung von 200 dpi ein.
Tempo beim Scannen (Messwerte)
Tempo: ScanvorschauTempo: Scannen (200 dpi, S/W)
   
Kyocera Ecosys M2535dn
 
 
8 Sek.
 
 
8 Sek.
HP Laserjet Pro 400 MFP M425dn
 
 
9 Sek.
 
 
9 Sek.
Brother MFC-8510DN
 
 
10 Sek.
 
 
11 Sek.
Canon i-Sensys MF6180dw
 
 
9 Sek.
 
 
12 Sek.
Oki MB471dnw
 
 
13 Sek.
 
 
13 Sek.
Lexmark MX410de
 
 
15 Sek.
 
 
13 Sek.
Dell B2375DNF
 
16 Sek.
 
16 Sek.
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Die Twain-Treiber

"Twain" ist ein Standard zur Kommunikation zwischen PC und Scanner. So kann man aus einem Bildbearbeitungsprogramm wie etwa Photoshop, Daten direkt vom Scanner einlesen. Die sieben Testkandidaten haben alle einen passenden Twain-Treiber im Lieferumfang der sich automatisch bei der Druckerinstallation mit installiert.

*1
CIS = Contact Image Sensor
*2
CCD = Charged Coupled Device

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