HP Envy 5640, 7640 und Officejet 5740

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Nachdem HP jahrelang Photosmart-Multifunktionsgeräte mit den beliebten Nr. 364-Einzelpatronen angeboten hat, ist nun Schluss. Die Nachfolger heißen Envy und drucken mit Kombipatronen und Wegwerfdruckkopf. Die Gerätepreise fallen zudem deutlich teurer aus.

Erschienen am 25. September 2014 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=3525


Photosmart-Nachfolger mit Kombipatronen und höheren Folgekosten

Vor sechs Jahren hat HP mit dem Photosmart D5460 den ersten Drucker mit fünf Einzelpatronen der Nr. 364 vorgestellt und setzte damit auf einen permanenten Druckkopf mit einzeln austauschbaren Tintenpatronen. In den vergangenen Jahren folgten zahlreiche Geräte, die alle mit denselben Patronen arbeiten. Nun ist damit aber Schluss. Der Name "Photosmart" verschwindet und wird durch "Envy" (engl. "Neid") ersetzt.

Envy-Geräte waren bei der Einführung schicke Lifestyle-Geräte im besonders flachen Gehäuse. Seit der Billigvariante Envy 4500 vom vergangenen Jahr wählt HP jedoch einen anderen Weg. Konsequent geblieben ist der Druckerhersteller bei den Tintenpatronen. Alle Envy-Geräte arbeiten mit zwei Tintenpatronen samt Wegwerfdruckkopf. So auch die Envy-Nachfolger der Photosmart-Serie. Damit gibt es im aktuellen Portfolio von HP nur noch im Segment der Bürotintendrucker einzeln austauschbare Tintenbehälter und einen Permanentdruckkopf.

Insgesamt stellt HP zwei neue Envy-Geräte und einen Officejet vor, der außer dem Namen keine großen Differenzen zu den anderen beiden Neulingen aufweist. Den Einstieg übernimmt der Envy 5640 der etwa 150 Euro kosten soll. Er ist über dem Envy 5530 positioniert, den HP nochmals ankündigt - verfügbar ist das Gerät aber schon seit Monaten. Und auch sonst hat der alte Envy 5530 wenig mit den Neuvorstellungen gemein. Unter der Haube stecken andere Tintenpatronen, die Papierzufuhr ist nicht geschlossen und das Drucktempo fällt mit fünf Farb- und knapp neun S/W-Seiten deutlich langsamer als bei den "echten" Neulingen aus.

Für 150 Euro bekommt man mit dem neuen Envy 5640 ein gut ausgestattetes Tintenmultifunktionsgerät. Zur Ausstattung zählen ein 2,7 Zoll großer Touchscreen, eine Papierzufuhr für 125 Blatt und ein Duplexer. Als Schnittstellen stehen USB, Wlan und ein SD-Kartenleser zur Verfügung. Das Drucktempo liegt bei gemächlichen acht Farb- und zwölf S/W-Seiten pro Minute.

Deutlich tiefer in die Tasche greifen muss man für den Envy 7640 der für stolze 220 Euro zu haben ist. Für den Aufpreis erhält man einen ADF, der nicht duplexfähig ist und der Touchscreen fällt mit 3,5 Zoll etwas größer aus. Darüber hinaus spendiert HP noch eine Ethernet-Schnittstelle und ein Fax. Zusätzlich hat der Druckerhersteller das Drucktempo noch leicht optimiert und auf neun Farb- und 14 S/W-Seiten pro Minute gesteigert.

Ebenfalls neu ist der Officejet 5740 der technisch zwischen den beiden Envys platziert ist. Weshalb HP dieses Modell vom Namen her für den Büroeinsatz vorsieht, ist unklar. In Sachen Druckwerk und Bedienfeld basiert das Gerät auf dem Envy 5640. Zusätzlich gibt es wie beim Topmodell ein Fax samt ADF.

Verbrauchsmaterialien und Druckkosten

Unter der Haube stecken bei allen drei Neuvorstellungen je eine Schwarz- und eine Dreifarb-Kombipatrone mit Wegwerfdruckköpfen. Eine Fotoschwarzpatrone, die es bei den Photosmart-Vorgängern noch gab, wurde ersatzlos gestrichen. Für den Fotodruck sind durch das fehlende Fotoschwarz und die Wegwerfdruckköpfe voraussichtlich sichtbare Einschränkungen bei der Druckqualität zu erwarten.

Die neuen HP-Kombipatronen Nr. 62 sind jeweils als Variante mit verminderter (Nr. 62) und mit normaler Füllmenge (Nr. 62 XL) verfügbar. Zum Lieferumfang gehören die Standardpatronen, die eine mickrige Reichweite von ganzen 165 Farb- und 200 S/W-Normseiten aufweisen. Das bedeutet, dass man bereits nach dieser geringen Seitenzahl die ganze Patrone samt Druckkopf im Müll entsorgen muss. Die Reichweite der vollgefüllten XL-Patronen liegt bei ebenfalls nicht rekordverdächtigen 415 Farb- und 600 S/W-Seiten.

Die Folgekosten hebt HP insgesamt um gut zehn Prozent an. Während die Vorgängermodelle noch etwas günstiger als die Konkurrenz druckten, fallen die Neulinge damit etwas hinter Brother, Canon und Epson zurück. Deutlich teurer wird aber künftig der vermutlich häufiger genutzte S/W-Druck. Im Vergleich zu den Photosmart-Vorgängern verlangt HP nun stolze 35 Prozent mehr für eine einfache Textseite.

Druckkostenanalyse 04/2024*1
Seitenpreis mit
'ISO-Farbdokument'*2 (15.000 Seiten)
Seitenpreis mit
'Schwarzanteil aus ISO-Farbdokument'*3 (15.000 Seiten)
   
Canon Pixma MG7550
 
 
13,7 ct
 
 
3,9 ct
Brother MFC-J650DW
 
 
15,2 ct
 
 
4,9 ct
Epson Expression Premium XP-820
 
 
15,8 ct
 
 
4,9 ct
HP Photosmart 7520 / 6520 (Vorgänger)
 
 
16,8 ct
 
 
5,7 ct
HP Envy 5740 / 5640 / OJ 5740
 
22,1 ct
 
8,5 ct
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Zusätzlich zu den höheren Druckkosten unterbindet HP durch die Kombi-Kartuschen auch günstige Nachbaupatronen, da der Druckkopf an den Patronen patentiert ist. Somit bleibt Alternativherstellern nur das aufwendige aufbereiten und nachfüllen der Originalkartuschen. Diese nachgefüllten Kartuschen bieten meist einen geringeren Preisvorteil gegenüber den Originalpatronen als kompatible Tintenbehälter von Alternativherstellern.

Verfügbarkeit und Garantie

Die Neuvorstellungen sind ab sofort verfügbar. Wie üblich gewährt HP eine Garantie von lediglich zwölf Monaten auf die Multifunktionsgeräte.

*1
Diese Tabelle wird automatisch aktualisiert.

Preise

Alle Preise sind Preisempfehlungen der Hersteller (UVP).

Kosten & Starterreichweite

In die Druckkosten kalkulieren wir anteilig verbrauchte Materialien auch nur anteilig hinein. Weiterhin berücksichtigt Druckerchannel die Starterreichweiten - diese werden vom Druckvolumen abgezogen und reduzieren somit die durchschnittlichen Seitenkosten.

*2
ISO-Farbdokument (ISO/IEC 24712): A4-Farbdokument (fünfseitig) auf Normalpapier in Standardqualität.
*3
Schwarzanteil aus ISO-Farbdokument (ISO/IEC 24712 (nur SW)): Mit diesem fünfseitigen Dokument sind Tintendrucker und Farblaser getestet.

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