Vergleichstest: S/W-Tintendrucker gegen S/W-Laser

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Bislang galt: Wer ausschließlich in S/W drucken will, kommt um einen Laser nicht herum. Epson und Ricoh bieten nun auch Tintendrucker an, die nur mit schwarzer Tinte bestückt sind. Druckerchannel testet die beiden Geräte gegen einen Brother-S/W-Laser.

Erschienen am 30. August 2013 bei Druckerchannel.de, 10 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=3391


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S/W-Drucker: Tinte gegen Laser

Während bei den farbfähigen Geräten schon seit einigen Jahren die Tintendrucker den Lasern auch im Büro echte Konkurrenz machen, gab es bei den S/W-Geräten bislang keine Alternative zur Lasertechnik. Seit kurzem gibt es jedoch von Epson und Ricoh S/W-Tintendrucker, die eine Alternative zum Laser darstellen sollen.

Druckerchannel hat sich für diesen Vergleich die beiden Mono-Tintendrucker ins Labor geholt und lässt sie gegen einen Laserdrucker derselben Preisklasse antreten. Im Test sind damit die folgenden Geräte vertreten:

  • Brother HL-5450DN (Laser, rund 320 Euro)
  • Epson Workforce Pro WP-M4015 DN*1 (Tinte, rund 300 Euro)
  • Ricoh Aficio SG K3100DN (Tinte, rund 220 Euro)

Trotz der unterschiedlichen Drucktechniken haben die drei Testkandidaten viele Gemeinsamkeiten. Alle Geräte bieten Patronenreichweiten von mindestens 8.000 Seiten, sind serienmäßig mit einem Duplexer ausgestattet und haben eine Netzwerkschnittstelle. Darüber hinaus gibt es ein Papierfach für 250 Blatt und bei Brother und Epson noch eine Mehrzweckzufuhr für 100 respektive 80 Blatt. Optional lässt sich bei allen drei Geräten mindestens ein weiteres Papierfach nachrüsten - beim Ricoh ist gegen Aufpreis auch eine Mehrzweckzufuhr verfügbar.

Größere Differenzen gibt es beim Drucktempo und bei der Druckqualität. Zwar haben die beiden Tintendrucker keine Probleme mit dem Verschmieren durch Textmarker oder Wassertropfen, doch bei der Textqualität fallen sie deutlich hinter den Brother zurück. Beim weniger relevanten Foto- und Grafikdruck wendet sich das Blatt und beide Tintendrucker landen vor dem Laser. Der Epson geht bei den Fotodisziplinen als Sieger hervor, der Ricoh kann beim Grafikdruck mit feineren Ergebnissen punkten.

Ziemlich eindeutig entscheidet der Brother den Themenschwerpunkt Drucktempo für sich. Lediglich in einigen wenigen Disziplinen kann der Ricoh dicht zu ihm aufschließen, der Epson platziert sich fast ausnahmslos abgeschlagen auf dem letzten Rang. Aufgrund der Technik des Laserdruckers ist es für das Drucktempo egal, wie hoch die Deckung der Seite ist. Die beiden Tintendrucker bewegen den Druckkopf zeilenweise über das Papier - je höher die Deckung, desto langsamer wird das Drucktempo. Ebenso deutlich im Vorteil ist die Lasertechnik, wenn es darum geht, viele Kopien einer Seite oder große Druckaufträge abzuarbeiten.

Druckerchannel-Fazit

Insgesamt zeigt dieser Test, dass auch bei den S/W-Geräten die Tintendrucker nicht zu unterschätzen sind und sich zu einer ernsten Laser-Konkurrenz entwickeln können. Anders als bei Farbgeräten reichen die Leistungen aber nicht aus, um den Laser zu schlagen, was vor allem auch auf die Druckkosten zurückzuführen ist. Zwar drucken die beiden Tintengeräte etwas günstiger als der Laser, doch der Unterschied fällt deutlich geringer aus, als bei den farbfähigen Druckern. Der Tempovorteil der Lasertechnik bei großen Druckaufträgen oder hoher Seitendeckung ist zwar enorm, doch häufig druckt man mehrere einzelne Seiten oder kurze Druckaufträge. Da die Tintendrucker keine Fixiereinheit aufheizen müssen liegt die erste Seite schneller im Ausgabefach als beim Laserdrucker.

Druckerchannel vergibt für alle drei Testgeräte die Auszeichnung "Gut", denn ein eindeutiger Testsieger geht aus diesem Vergleich nicht hervor. Der Brother HL-5450DN legt zwar ein durchweg flottes Drucktempo an den Tag und platziert sich punktemäßig leicht vor dem Ricoh Aficio SG K3100DN, doch er arbeitet recht laut und patzt beim Foto- und Grafikdruck.

Der Tintendrucker aus dem Hause Ricoh geht in vielen Disziplinen erstaunlich schnell zu Werke und ist dem Brother teilweise dicht auf den Fersen. Darunter leidet allerdings die Qualität beim Textdruck, die im schnellen Normalmodus lediglich befriedigend ist.

Auch der Epson Workforce Pro WP-M4015 DN schlägt sich in vielen Disziplinen gut und muss sich nicht hinter den Konkurrenten verstecken. Lediglich beim Drucktempo kann der Workforce nicht immer überzeugen und liegt meist deutlich hinter den beiden anderen Testkandidaten zurück. Dafür liefert er beim Textdruck im Normalmodus ein sichtbar besseres Druckergebnis als der Ricoh, was den Geschwindigkeitsnachteil wieder relativiert.

*1
Anders als die Testkandidaten von Brother und Ricoh ist das im Test vertretene Epson-Modell ein GDI-Gerät. Das passende PCL-Modell WP-M4095DN konnte Epson für den Test nicht zur Verfügung stellen.

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