Know-how: Druckerkaufberatung

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Der Druckermarkt ist unüberschaubar groß. Wer wahllos den nächstbesten Drucker kaufen geht, ist anschließend in der Regel enttäuscht. Mit diesem Artikel geben wir Ihnen Hilfestellung, den für Sie geeigneten Drucker zu finden.

Erschienen am 15. Mai 2013 bei Druckerchannel.de, 3 Seite(n)

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Überblick über die verschiedenen Drucktechnologien

Laserdrucker

Laser- oder LED-Drucker arbeiten mit Tonerpulver. Bevor der Drucker eine Seite ausgibt, baut er jede Seite erst einmal komplett im Speicher auf - daher auch die Bezeichnung "Seitendrucker". Mischfarben (Graustufen und auch Farben) erreichen diese Geräte durch Rasterung. Vorteile der Laser- oder LED-Drucker ist die genaue Positionierung der Bildpunkte und dadurch ein scharfes Druckbild. Zusätzlich erreichen sie ihre beste Druckqualität schon auf Normalpapier. Nachteile können Tonerstaub und Ausdünstungen sein - außerdem hinken sie beim Fotodruck der Tintentechnologie deutlich nach. Zusätzlich müssen die Druckmaterialien die hohen Temperaturen im Laserdrucker aushalten. Die LED-Drucker arbeiten genauso wie die Laserdrucker - zur Belichtung der Bildtrommel verwenden Sie eine Reihe an LEDs anstatt eines Laserstrahls.


Tinten- oder Gel-Drucker

Anders als die Laserdrucker bringen die Tintendrucker die Daten zeilenweise aufs Papier. Die Farben können sich auf dem Papier mischen, wodurch sich eine Vielzahl von Farben generieren lassen. Das macht diese Drucker zu guten Fotodruckern, allerdings ist das stark abhängig vom Modell. Nachteil sind dabei auftretende Satellitentröpfchen, die zum Beispiel beim Textdruck oft störend wirken und so das Druckbild etwas unschärfer erscheinen lassen. Zu den Tintendruckern zählen auch die Gel-Drucker von Ricoh.

Die Tinten lassen sich in zwei Gruppen unterteilen: Dye- und Pigmenttinten. Pigmenttinten eignen sich meist mehr für den Text- und Grafikdruck, Dye-Tinten haben ihre Vorteile beim Fotodruck, beim Schwarzdruck wirken Dye-Tinten jedoch oft gräulich statt tiefschwarz. Daher verwenden Officedrucker häufig Pigmenttinten, zumindest beim schwarzen Textdruck.


Nadeldrucker

Die lauten Nadeldrucker spielen nur noch eine untergeordnete Rolle, da sie ein grobes Druckbild haben und laut arbeiten. Dafür können sie Durchschläge produzieren und sie sind äußerst robust - zum Beispiel unempfindlich gegen Staub. Zudem arbeiten sie im Vergleich zu Laser- oder Tintendruckern extrem sparsam.


Thermodrucker

Im Supermarkt sind die Kassenbons fast immer mit Thermodruckern ausgegeben (siehe dazu unseren Artikel Know-How: POS-Drucker (Point-of-Sale)). Durch Wärme verfärbt sich das Thermopapier. Nach einiger Zeit oder bei größerer Hitze (zum Beispiel im Auto, das in der Sonne steht) verblassen die Drucke. Zu den Thermodruckern gehören auch Thermotransferdrucker, die ihre Farbe von einer Transferfolie auf das Papier schmelzen, Vorteil ist gegenüber Thermodruckern die Möglichkeit, Farben zu drucken und dass kein spezielles Papier für den Normaldruck benötigt wird. Häufig sind solche Drucker hochwertige Fotodrucker. Nachteil sind die meist sehr hohen Druckkosten.

Thermo und Nadeldrucker spielen bei dieser Auswahl keine Rolle mehr, daher zeigen wir die detaillierten Unterschiede zwischen Tinte und Laser in nachfolgender Tabelle.

Unterschied der wichtigsten Kriterien
TintendruckerLaserdrucker
FotodruckAuf speziellem Fotopapier gut bis sehr gut, auf Normalpapier wesentlich schlechter. Jedoch auch deutlich teurer als im Fotolabor.Eher nicht geeignet für den Fotodruck, dafür schon auf Normalpapier höchste Qualität.
TextdruckStark von Tinte und Papier abhängig, oft Satellitentröpfchen.Exakter Druck schon auf Normalpapier.
GrafikdruckJe nach Tinte und Papier schlechte bis sehr gute Qualität.In der Regel gute Qualität auch ohne teures Spezialpapier.
GroßformatdruckRelativ günstiger Druck auf A3-Papier, im professionellen Bereich auch bis A0 und größer.Standardgröße ist A4 und auch A3 (ab ca. 1.000 Euro) größere Geräte eher teure Spezialdrucker.
Druck-geschwindigkeitAbhängig vom Druckmodus, hochwertige Ausdrucke oft langsamer. Ausnahem bilden die neuen Tintendrucker mit A4-breitem Druckkopf. Häufig verlangsamen Druckkopfreinigungen zusätzlich den Druck.Meist schon bei kleinen Geräten gleichbleibend schnell.
Wisch- und MarkerfestigkeitStark abhängig von der Tinte - schwankend zwischen mangelhaft und gut.Keine Probleme mit den üblichen Markern und schon direkt nach dem Ausdruck wischfest.
AusstattungBillige Geräte meist schlechte Ausstattung - teurere Modelle sind in der Regel besser ausgestattet als vergleichbare Laserdrucker.Billige Geräte meist schlecht ausgestattet. Teurere Modelle in der Regel gute Ausstattung.
ErweiterbarkeitMeist wenig Zubehör (Grundausstattung in der Regel die höchste Ausbaustufe), aber oft gut ausgestattet. Mehrere Papierfächer nur bei teureren Modellen.Je nach Gerät ausbaufähig (mehrere Schubladen, Hefter, Finisher, Fax- und Wlan-Module), aber oft teuer.
PapierHohe Druckqualität oft erst auf speziellem Inkjetpapier,
Folien müssen für Tintendrucker geeignet sein. Ansonsten kann fast jedes Material, auf dem die Tinte hält, bedruckt werden.
Druckqualität auf Normalpapier gut. Papier, Folien und Etiketten müssen die hohen Temperaturen vertragen, ansonsten kann es zu Geräteschäden kommen.
PapierformateIn der Regel flexibel vom Briefumschlag über Postkartenformat bis zum Banner- oder CD-Druck.Ausgelegt meist für A4 oder A3, anderen Papierformate oder Umschläge werden zwar unterstützt aber meist nur für den gelegentlichen Gebrauch.
Haltbarkeit der DruckmaterialienBei angebrochenen Tinten kann es zum Eintrocknen kommen.Toner ist quasi unbegrenzt haltbar. Lediglich Bildtrommeln können bei Lichteinwirkung (Drucker steht in der Sonne) unbrauchbar werden.
Gesundheitliche ProblemeKeine bekannt.Eventuelle Probleme mit Tonerstaub, Emissionen aus Papier und Toner. Bei manchen Geräten auch noch Ozonemission.
EnergieGeringer Energiebedarf.Kurzzeitige hohe Stromaufnahme beim Druck und bei der Vorheizung der Fixiereinheit. Vorsicht bei Mehrfachsteckdosen: meist insgesamt max. 3600 W pro Leiste erlaubt.
Reichweite (stark vom Modell abhängig)Meist geringere Seitenleistung - es gibt aber Ausnahmen.Eher höhere Seitenleistung.
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Das Kriterium "Druckkosten" haben wir nicht mit in die Tabelle aufgenommen, weil die Unterhaltskosten bei Tintendruckern und Lasergeräten je nach Modell von extrem teuer bis sehr günstig schwanken. Es gilt jedoch die Faustregel, dass die preiswerten Geräte hohe Druckkosten verursachen und teurere Geräte in der Regel günstiger im Unterhalt sind.

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