Cebit 2013

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Auch in diesem Jahr zeigte sich, dass die Cebit nicht mehr das Mekka der Drucker-Industrie ist. Dennoch waren so gut wie alle namhaften Hersteller vom 5. bis zum 9. März wieder in Hannover vertreten.

Erschienen am 12. März 2013 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=3323


Cebit 2013 – Verhaltene Rückkehr der Druckerhersteller

Die Cebit 2013 ist insgesamt recht erfolgreich verlaufen – die Aussteller- und Besucherzahlen haben sich über die letzten Jahre wieder stabilisiert. Sie liegen in diesem Jahr bei 4.000 Ausstellern und 285.000 Besuchern und damit etwas unter dem Niveau der Vorjahreszahlen.

Auch die namhaften Druckerhersteller wie Canon, Epson, HP, Konica-Minolta, Xerox, OKI, Brother, Samsung, Utax, Kyocera, Dell, Lexmark und der Newcomer Aetas waren auf der diesjährigen Cebit - teilweise nach längerer Messe-Abstinenz - wieder vertreten. Ein großer Teil aber lediglich mit Mini-Ständen als Unteraussteller bei anderen Unternehmen. Die Zeiten, in denen die Cebit weltweit zu den wichtigsten Veranstaltungen zählte, die für die Präsentation neuer Systeme im Druckerbereich genutzt wurde, scheinen vorbei zu sein. Dennoch nutzte zumindest ein Teil der Hersteller die Messe zur Vorstellung ihrer neuen Drucker und Multifunktionsgeräte.

Insgesamt haben sich die Themenschwerpunkt bei den Druckerherstellern in den letzten Jahres stark verschoben. Von der Präsentation neuer Hardware hin zu Software-Themen wie MPS (Managed Print Services) oder das mobile Drucken, die derzeit im Trend liegen.


Die neuen Drucksysteme

Trotz der Verschiebung der Themenschwerpunkte im Druckerbereich auf der Cebit, nahm Xerox die Messe zum Anlass, zwei neue Work Centre-Serien erstmals in Deutschland vorzustellen. Diese Systeme, die allerdings auf dem Messestand des Unternehmens im MPS-Park selbst nicht zu sehen waren, umfassen insgesamt sieben verschiedene Multifunktionsgeräte für größere Abteilungen.

Bei den Work Centre-Modellen 5865, 5875 und 5890 handelt es sich um Schwarzweiß-MFPs, die bis zu 65 (Work Centre 5865), 75 (Work Centre 5875) und 90 (Work Centre 5890) A4-Seiten in der Minute schnell sind und bis zum Format A3 drucken können.


Die Farb-Multifunktionsgeräte Work Centre 7830, 7835, 7845 und 7855 erlauben Ausgabegeschwindigkeiten von bis zu 30 (Work Centre 7830), 35 (Work Centre 7835), 45 (Work Centre 7845) und 55 (Work Centre 7855) A4-Seiten pro Minute in Farbe und Schwarzweiß. Hier liegt das maximale Ausgabeformat bei A3+.

Beide Serien lassen sich mit verschiedenen Papierzuführungen und Finishing-Modulen ausstatten, bieten diverse Sicherheitsfunktionen und sollen sich besonders einfach bedienen lassen. Zudem lassen sie sich in das Xerox-Connect-Key-MPS-System einbinden, das auf Apps basiert und es erlauben soll, das Dokumenten- und Outputmanagement zu optimieren, Kosten zu senken und darüber hinaus auch mit Mobile-Printing-Funktionen ausgestattet ist.


Für jeden etwas

Auch Samsung stellte auf seinem umfangreichen Cebit-Stand gleich eine ganze Reihe neuer Druckermodelle und Multifunktionsgeräte für unterschiedliche Zielgruppen vor. Konzipiert für Privatanwender und kleine Büros sind die neuen Monolaserdrucker Xpress M2625D, Xpress M2825ND und M2825DW mit Preisen von rund 120 bis 170 Euro relativ günstig. Sie geben 26 beziehungsweise 28 Seiten in der Minute aus und verfügen über ein separates Toner-Trommel-System, eine integrierte Duplexeinheit, eine Eco Save-Taste sowie eine Papierkapazität von 250 Blatt. Der M2825DW ist zudem WLAN-fähig.

Die drei neuen Schwarzweißdrucker gibt es auch als Multifunktionsgeräte mit den Bezeichnungen Xpress M2675FN, Xpress M2875FD und Xpress M2875FW. Sie arbeiten mit denselben Druckgeschwindigkeiten wie die die Drucker, können zusätzlich aber auch faxen, scannen und kopieren. Die Preise liegen zwischen rund 170 und 310 Euro.

An Büros und Abteilungen mittlerer Größe richten sich die neuen A4-Farb-Multifunktionssysteme MultiXpress C8640ND und C8650ND. Sie erreichen Druckgeschwindigkeiten von maximal 38 beziehungsweise 48 Seiten pro Minute in Farbe und Schwarzweiß. Die Scan-Geschwindigkeiten von bis zu 70 Images pro Minute erreichen die Geräte mit Hilfe eines serienmäßigen Dual-Scanners. Beide Systeme sind mit Eco-Funktionen ausgestattet und lassen sich mit Papierkapazitäten von bis zu 2.180 Blatt ausstatten. Hier lesen Sie unsere ausführliche News zu den beiden neuen Samsung-Multifunktionssystemen.

Die ebenfalls neuen A3-Farb-Multifunktionsgeräte Samsung MultiXpress C9252NA und C9352NA sowie die A3-Monolaser-Multifunktionsgeräte MultiXpress 8230NA und 8240NA wurden für größere Abteilungen und Büros entwickelt. Die Ausgabegeschwindigkeiten liegen bei 25 Seiten pro Minute beim C9252NA und maximal 35 Seiten in der Minute beim C9352NA. Beim 8230NA sind es bis zu 30 und beim 8240NA maximal 40 Seiten. Bei allen vier Modellen sind Papierkapazitäten von bis zu 3.140 Blatt möglich. Darüber hinaus lassen sich die Systeme zum Beispiel mit einem 1.250-Blatt-Finisher zum Sortieren, Lochen und Heften oder ein 3.250-Blatt-Finisher zur Erstellung von Booklets erweitern. Die Samsung-eigene, auf Javascript basierte, offene Anwendungsplattform XOA (eXtensible Open Architecture) erlaubt es zudem, benutzerspezifische Services und Anwendungen hinzuzufügen und die Geräte in einen bestehenden Workflow zu integrieren. Auch zu diesen Geräten finden Sie eine ausführliche Druckerchannel-News.

Auch Samsung bietet Softwarelösungen an, die Sicherheit, Kosteneinsparungen, Nachvollziehbarkeit, Mobilität und Nachhaltigkeit versprechen. Das unternehmenseigene MIS (Managed Information Services)-System etwa soll für einen durchgängigen Informations-Workflow ohne Medienbruch sorgen – von der Erfassung über die Informationsverteilung bis hin zur Archivierung und der Ausgabe auf einem Samsung Drucker oder Multifunktionsgerät.


Neue Einstiegssysteme

Unter dem Motto "5 Sterne Menü-Druck zum Currywurst-Preis" zeigte Oki auf seinem Mini-Stand im Planet-Reseller-Bereich der Cebit eine Auswahl seiner bereits Ende Februar vorgestellten neuen Multifunktionsgeräte. Das Unternehmen rundete seine Produktpalette an LED-Einstiegsystemen mit dem 3-in-1 MFP MC332dn, dem 4-in-1 MFPs MC342dn und dem MC342dnw nach unten ab. Außerdem wird das professionelle A4-Farb-MFP OKI MC562dn durch die WLAN-fähige Variante MC562dnw ersetzt.


Brother leistete sich zur Cebit 2013 wieder einen vollwertigen Messestand im Planet-Reseller-Bereich und zeigte neben dem bereits im Dezember vorgestellten 100-ppm-schnellen Schwarzweiß-Business-Tintenstrahldrucker HL-S7000DN mit dem MFC-9340CDW unter anderem auch ein brandneues Multifunktionssystem, das demnächst auf den Markt kommen soll. Das LED-Farbgerät ist unter anderem per LAN und WLAN (SSL-Verschlüsselung inklusive) ansteuerbar. Es druckt bis zu 22 Seiten pro Minute in Farbe und Schwarzweiß und besitzt eine automatische Duplexfunktion mit der Möglichkeit, auch Broschüren auszugeben.


Ausstieg aus dem Laserdruck

Der Schwerpunkt auf dem Cebit-Stand von Epson war der Ausstieg aus der Laserdrucktechnologie. Unter dem Motto "Bye, Bye Laser" verabschiedete sich das Unternehmen symbolisch von der Technologie und setzt nun fast ausschließlich auf den Tintendruck.

Zwar dominieren gerade im Office-Bereich bereits seit langem Laser- und LED-Systeme – insbesondere, wenn es etwa um schnelle Drucker und Multifunktionsgeräte für mittlere und hohe Ausgabevolumina geht, dennoch leistete Epson Überzeugungsarbeit, hauptsächlich was die unbestreitbaren Vorteile von Tintendruckern gegenüber Laser- und LED-Geräten hinsichtlich Energieverbrauch und Umweltfreundlichkeit angeht.

Darüber hinaus gab es einen Prototyp eines A4-Tinten-Industriedruckers zu sehen, der voraussichtlich im Sommer 2013 unter der Bezeichnung GP-C831 auf den Markt kommen soll. Der Farbprinter ist für Industrieunternehmen konzipiert, die Endlospapier nutzen, arbeitet als Dot-Matrix-Drucker aber mit Tinte und nicht mit Nadeln (Durchschläge sind nicht möglich) und verwendet Piezo-Druckköpfe mit einer Auflösung von bis zu 720 dpi.

Newcomer in Deutschland

Erstmals auf einer Cebit vertreten, war der chinesische Druckerhersteller Aetas, der sich auf der Messe erstmals in Deutschland präsentierte und sich gleichzeitig nach Vertriebspartnern hierzulande umsah.

Das Unternehmen ist mit seiner LED-Druckertechnologie bereits in den USA und schon seit 20 Jahren in Asien am Markt. In Hannover präsentierte es sein neuestes Druckermodell, den S24, der laut Herstellerangaben mit seinen Abmessungen von rund 37 x 30 x 22 Zentimeter (Breite x Tiefe x Höhe) der weltweit kleinste Drucker ist, der mit dem elektrofotografischen Druckverfahren arbeitet. Der S24, der, sollte sich ein Vertriebspartner finden, in Deutschland voraussichtlich gut 600 Euro kosten wird, besitzt eine Druckgeschwindigkeit von 24 Schwarzweiß- und sechs Farbseiten in der Minute.

In Deutschland will sich Aetas auf Nischenmärkte, etwa den medizinischen und den Sicherheitsbereich konzentrieren.

Softwarelösungen im Fokus

Eine ganze Reihe von Druckerherstellern nahm die diesjährige Cebit zum Anlass, ihre neuen Softwarekonzepte vorzustellen. Diese sollen den Anwendern zum Beispiel die Organisation rund um ihre Drucker erleichtern – etwa mit der automatischen Nachbestellung von Tinte oder Toner bei Bedarf – und helfen, Kosten zu sparen.

Eine solche MPS (Managed Print Services)-Applikationen präsentierte Konica-Minolta mit dem bizbub Workspace. Die Anwendung, die noch dieses Jahr auf den Markt kommen soll, basiert auf Apps für die verschiedenen Services rund ums Drucken, die der Kunde je nach Bedarf ordern kann.

Die MPS-Lösung von Kyocera, Kyocontrol, bietet dem Kunden ein Paket aus Kostenkontrolle, Sicherheit sowie der Optimierung von Prozessen rund um den Druck und zielt auf den Mittelstand und Großkunden. Eine Lösung mit ähnlicher Zielsetzung, die auf Kleinunternehmen und Mittelständler abzielt und kostenmäßig attraktiv sein soll, kommt von Utax.

Weitere Software-Pakete präsentierten etwa Canon, HP, Lexmark und Ricoh. Canon stellte neben der eigenen MPS-Lösung Make Print Simple zusammen mit den Partnerunternehmen Abayoo und Novadex eine cloud-basierte Anwendung für das Management von Kampagnen vor, die den Workflow von der Planung bis zum Versand optimieren soll.

HPs Extream, bereits in der Version 8.5 erhältlich, ist eine Lösung zur Verwaltung der Kundenkommunikation und von Lexmark kommt mit Secure Serverless Printing eine kostengünstige Sicherheitsdruck-Anwendung. Ricoh setzte im Rahmen der Messe auf den "Mobile Printing Trend" und zeigte, wie man von mobilen Endgeräten wie Tablets und Smartphones aus Druckjobs auf stationäre Geräte schicken kann.

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