Vergleichstest: Drei Alleskönner für zuhause

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Aus dem nahezu unüberschaubaren Markt der Multifunktionsgeräte hat sich Druckerchannel je ein Gerät von Canon, Epson und HP im Wert zwischen 150 und 210 Euro herausgepickt und gegeneinander antreten lassen.

Erschienen am 12. Dezember 2012 bei Druckerchannel.de, 17 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=3276


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Das nervt - Die Macken der AIOs

Sie können jedes Jahr mehr, doch nicht alles funktioniert so, wie man es erwartet. Auf dieser Seite zeigt Druckerchannel, was uns im Test negativ an den Geräten aufgefallen ist.

Bitte Warten

Insbesondere dann, wenn man einige Tage nichts gedruckt hat, stellen die Geräte ihre User auf die Geduldsprobe. Im Display steht "wird vorbereitet" oder "Bitte warten" - eine Zeitangabe, wie lange die Wartung dauern soll, gibt keines der Geräte preis.

Besonders häufig ist der Canon mit Wartungsarbeiten beschäftigt, die oftmals mehrere Minuten in Anspruch nehmen. Aber auch der HP genehmigt sich hin und wieder mal eine Minute Zeit, bevor er losdruckt. Am unauffälligsten hat sich während des Tests der Epson verhalten - er beginnt fast immer sofort mit der Arbeit.


Spuren im Papier

Das HP-Multifunktionsgerät ist mit einem nützlichen ADF ausgestattet, doch die Walzen des automatischen Dokumenteneinzugs hinterlassen auf jeder eingezogenen Seite zwei sichtbare Streifen (rechts im Bild). Wer das Original unversehrt haben möchte, sollte den ADF meiden und die Blätter direkt auf das Vorlagenglas legen.

Aber auch beim Drucken hinterlassen zwei der drei Prüflinge Spuren im Papier. Verschiedene Walzen greifen, ziehen und schieben das Papier durch den Drucker. Beim Canon fallen kleine Macken im bedruckten Papier auf, beim HP sind die Kerben deutlich stärker ausgeprägt. Das ist eigentlich nicht weiter störend - wer aber perfekte Druckergebnisse will, der sollte insbesondere den Alleskönner von HP meiden.

Probleme beim Duplexdruck

Eine Schwäche beim Duplexdruck offenbart das Multifunktionsgerät von HP. Das Gerät verkleinert die Inhalte der Vorder- und Rückseite (linker Buchstabe im Bild unten).

Noch deutlicher wird es, wenn man die verschiedenen Ergebnisse aus normaler Leseentfernung betrachtet. Der erste Scan von "Sehr geehrter Herr" beim Duplexdruck in Standardeinstellung ist deutlich zu klein.


Wenn sich Bilder oder Grafiken auf der Seite befinden, kann man mit den verkleinerten Duplex-Ausdrucken nur wenig anfangen. Im Treiber des HP kann man die Funktion "Layout bewahren" auf Nein stellen, dann gibt der Testkandidat zumindest die Originalgröße der Vorlage wieder. Allerdings schneidet das Multifunktionsgerät im Randbereich oben und unten je 1,5 Zentimeter rigoros ab.

Wer häufig im Duplexmodus druckt, sollte vom HP Abstand nehmen. Das Problem tritt allerdings nur beim Drucken auf. Kopiert man am Gerät im Duplexmodus, erhält man die Originalgröße. Bleibt zu hoffen, dass HP dieses Problem mit einem der nächsten Treiberupdates aus der Welt schafft.

Die anderen beiden Testkandidaten haben beim Duplexdruck keine derartigen Probleme. Der Druckrand oben und unten liegt bei weniger als fünf Millimetern.

Gefahr vor Tintenflecken

Bei Wechseln der Tintenpatronen muss man besonders bei den Geräten von Canon und Epson achtsam sein. Am großen Tintenauslass kann sich Tinte befinden, die dann dauerhafte Spuren auf Möbeln, Fingern oder Kleidung hinterlassen kann.

Epson warnt immerhin vor dem Problem. Tauscht man beim XP-700 die Patronen aus, meldet das Gerät, dass man die leeren Patronen mit der Abdeckkappe wieder verschließen soll. Damit man die Kappen aus dem Lieferumfang nicht wegwirft, legt der Hersteller sogar einen kleinen Beutel bei, indem man die fünf Kappen nach der Installation der Tintenpatronen aufbewahren soll.

Fehlende Tinte-leer-Meldung

Fast alle Drucker und Multifunktionsgeräte warnen frühzeitig, dass eine Tintenpatrone zur Neige geht und man Nachschub beschaffen soll. Wenig später kommt dann eine endgültige Meldung, bei der man die Patrone austauschen muss oder zumindest sollte. Bis zu diesem Zeitpunkt garantiert der Hersteller in der Regel, dass genügend Tinte für einen einwandfreien Druck vorhanden ist.

Nicht so beim HP Photosmart 7520. Das Gerät meldet lediglich, dass der Tintenstand niedrig ist und druckt dann ohne weitere Meldungen weiter. Der Anwender muss also ab dieser Meldung selbst entscheiden, wann er die Patrone austauscht.

Sobald also eine Patrone fast leer ist, kann man das Gerät nicht mehr unbewacht größere Druckaufträge ausführen lassen. Denn der Photosmart 7520 druckt einfach weiter, auch wenn bereits eine oder mehrere Farben aufgebraucht und deutliche Streifen zu sehen sind.

Das Gerät markiert auch keine fast leeren Tintenpatronen in der Tintenstandsanzeige. Bei Streifen im Druckbild werden unerfahrene Anwender vermutlich erst eine Düsenreinigung ausführen. Doch die kann das Problem nicht lösen, da in der betroffenen Patrone keine Tinte mehr vorhanden ist.

Haben mehrere Tinten einen niedrigen Tintenstand, tappt man völlig im Dunkeln, welche Farbe ausgefallen und für die Streifen verantwortlich ist.

Beim Kauf hui, bei Benutzung pfui

Mausgrau hat bei Computern und Druckern schon lange ausgedient. Mittlerweile tragen die meisten Geräte ein dunkles Gehäusekleid. Das sieht im Prospekt edel aus und der Name "Klavierlackoptik" suggeriert ein hochwertiges Material.

Doch weit gefehlt. Das Glanzplastik der drei Testkandidaten zieht Staub, Fingerdapper und Kratzer magisch an - schon nach wenigen Wochen sehen die Geräte richtig schmuddelig aus.

Besonders anfällig sind die riesigen Glanzplastik-Flächen des Pixma MG5450. Nahezu überall hat Canon das billige Plastik verbaut, das zudem auch noch am anfälligsten für feine Kratzer ist. Besser sieht es bei den Geräten von Epson und HP aus, die mit deutlich weniger des glänzenden Kunststoffs auskommen. Doch auch bei diesen Geräten muss man häufig zum Mikrofasertuch greifen und die Geräte sauber wischen.

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