Vergleichstest: Günstige Etikettendrucker / Labeldrucker

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Wer viel zu beschriften und etikettieren hat, wird auf Dauer mit Klebelabels im A4-Drucker nicht glücklich. Viel pfiffiger sind spezielle Labeldrucker mit Etiketten von der Rolle. Druckerchannel hat zwei günstige Modelle getestet.

Erschienen am 1. September 2011 bei Druckerchannel.de, 6 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=3072


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Installation und Handhabung

Wer schon ein paar Jahre länger mit Computern zu tun hat, wird sich mit Grausen an schief in den Nadeldrucker eingezogene Lochränder oder verklebende Adress-Etiketten auf Druckwalzen erinnern. Zugegeben, auch der Druckerchannel-Tester ging mit solchen Erwartungen an den "Zu-faul-für-Handbuch"-Check - und wurde äußerst positiv überrascht.


Brother QL-570

Am Anfang steht die Softwareinstallation von CD – und die ist ein wenig "Old School": Der Drucker darf während der Einrichtung noch nicht angeschlossen sein und am Ende erfolgt ein Windows-Neustart – nicht ganz zeitgemäß unter Windows 7.

Beim folgenden Anschließen per USB und Einschalten mit einem der drei Tasten an der Oberseite wurde das Gerät auf dem Testrechner problemlos erkannt und der Treiber automatisch aktiviert – so weit, so gut. Dann der Einfach-mal-ausprobieren-Check: Eine der mitgelieferten Etikettenrollen ausgepackt, die transparente Kunststoffabdeckung des Druckers aufgeklappt und Rolle eingesetzt. Das Einfädeln des Labels beschränkt sich auf das Einschieben in den Ausgabeschlitz; schräg einsetzen oder andere Fehler sind durch die Seitenführung der Kunststoffrolle nur mutwillig möglich. Deckel wieder zu und gespannt gucken. Der Drucker surrt, das Labelband sitzt, der Tester ist glücklich. Verblüffend einfach – das kann auch ein Vierjähriger.

Nicht nur ein echtes Plus, sondern auch eine Notwendigkeit ist die automatische Schnittfunktion. Während die ausklappbare Auffangschale nämlich 20-30 Einzeletiketten störungsfrei sammelt, gibt es beim alternativ im Treiber einstellbaren Endlosdruck Probleme: Die Papierschlange mit den bedruckten Etiketten wanderte zwar (im Gegensatz zum Dymo, siehe weiter unten) recht gesittet nach vorne aus dem Drucker und suchte sich ihren Weg dann von der Tischkante gen Boden. Bei größeren Etiketten ist der Kleber aber offenbar nicht stark genug. Die gewölbte Form, in der die Labels aus dem Drucker kommen plus das Gewicht der ganzen "Papierschlange" sorgten im Test immer wieder dafür, dass sich einzelne Labels teilweise ablösten und sogar manchmal an der Tischkante festklebten. Beim Brother ist der automatische Schnitt dem Endlosdruck also in jedem Fall vorzuziehen.

Lobenswert: Das Netzteil für die Stromversorgung sitzt im Drucker. Das bedeutet, dass dieser nach dem Ausschalten per Hauptschalter im Frontpanel absolut keinen Strom benötigt.

Dymo Labelwriter 450

Deutlich umständlicher gestaltet sich das Einlegen von Etikettenrollen in den Dymo Labelwriter. Im Gegensatz zu denen des Brother QL-570 sitzen die Labels nämlich nicht auf einer jeweils eigenen Kunststoffspule. Die ist aus dem Drucker zu entnehmen und dann von einem Seitenteil zu befreien. Die Etikettenrolle wird aufgesteckt und das Seitenteil wieder angebracht – ähnlich wie bei einem Tesafilmspender. Das klappt zwar problemlos, macht aber das schnelle Wechseln, um mal eben ein Etikett in einem anderen Format auszudrucken, ungleich aufwändiger als beim Brother. Immerhin lässt sich die Kunststoffrolle einzeln für 12,50 Euro pro Stück bei Dymo beziehen.

Eine Einzugstaste ist nicht vorhanden. Statt dessen hebt man beim Einlegen eines Bandes den mechanischen Hebel der Anpressrolle kurz an. Die Freigabe der Rolle für einen Wechsel erledigt dagegen eine Auswurftaste, die den Transportmotor ein Stück rückwärts dreht. Statt einer automatischen Schneidevorrichtung besitzt der Dymo nur eine Sägeschneide á la Haushaltsfolie. Die ist allerdings recht scharf und sorgt zusammen mit den Perforationen zwischen den Etiketten für eine gezahnte, aber zuverlässige Abrisskante.

Allerdings zeigte auch der Dymo-Drucker Unschönes beim Ausdruck von mehreren Etiketten: Das Etikettenband wird von Anfang an schräg nach oben aus dem Gehäuse geführt. Ohne eingreifende Hand türmt sich bald eine wilde Papierschlange auf dem Drucker und um ihn herum. Das hätte man durchaus besser lösen können.

Auch nicht optimal: Der Drucker lässt sich zwar per Fronttaste ausschalten, wird aber über ein externes Steckernetzteil versorgt, das ständig ein paar Milliampere Strom benötigt. Das ist der Preis für das kompaktere und leichtere Gehäuse.

Fazit Installation und Handhabung:

Hier kann der Brother klar punkten: Der Wechsel der Etikettenrollen geht deutlich einfacher und schneller von der Hand, da die Rollen über eigene Kunststoffträger verfügen. Ein Nachteil, der sich beim Dymo-Drucker immerhin durch den Zukauf weiterer Kunststoff-Spindeln ausgleichen lässt.

Außerdem ist die Schnitteinheit des QL-570 ein klares Plus. Dass sein Gehäuse etwas klobiger und schwerer ist als das des Dymo, ist eher ein ästhetischer Nachteil. Er lässt sich anhand des eingebauten Netzteils und echten Ausschalters verschmerzen.

Noch ein Tipp: Da beiden Lösungen ein Abwickelschutz für angebrochene Rollen fehlt – bei den "nackten" Dymo-Rollen wäre das mechanisch auch nur schwer lösbar – nutzen Sie am besten ein einfaches Gummiband zur Fixierung.

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