Workshop: Druckerfreigabe unter Windows 7 und XP

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Drucker im Netzwerk gemeinsam nutzen – auch ohne Spezialhardware und mit unterschiedlichen Windows-Versionen ist kein Problem. Druckerchannel zeigt in diesem Workshop, wie man Drucker freigibt und im Netzwerk einrichtet.

Erschienen am 29. Juni 2011 bei Druckerchannel.de, 6 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=3021


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Zusätzliche Druckertreiber installieren

Die Client-Rechner, also die PCs, die über das Netzwerk auf einen freigegebenen Drucker zugreifen, benötigen grundsätzlich einen eigenen passenden Druckertreiber für das jeweilige Modell.

Dient zum Beispiel ein Rechner mit Windows 7 64 Bit als Druckserver, ist auf dem zwar ein entsprechender Druckertreiber – eben eine Win7 x64 Version – installiert. Das sorgt aber nur dafür, dass der Server selber auf dem an ihn physikalisch angeschlossenen Gerät drucken kann.

Client-PCs mit dem gleichen Betriebssystem in derselben Ausführung haben es am einfachsten – sie bekommen auf eine Nachfrage hin den passenden Treiber vom Server zur direkten lokalen Installation durchgereicht, nach einer Sicherheitsabfrage (siehe Abschnitte zur Nutzung von freigegebenen Druckern) sogar vollautomatisch.

Unterschiedliche Windows-Versionen = verschiedene Druckertreiber

Für die anderen Client-PCs, auf denen eine andere Betriebssystem-Version (zum Beispiel Windows XP) oder Ausführung (32 statt 64 Bit) läuft, gibt es zwei Möglichkeiten, an den für sie passenden Treiber zu kommen:

1. Eine direkte Installation des passenden Treibers (auf dem Client, also dem Rechner, der den Netzwerkdrucker nutzen will!) von der mit dem Drucker gelieferten CD oder nach dem Download von der Website des Herstellers. In manchen Fällen erfordert das aber die kurzzeitige direkte (USB-) Verbindung des Druckers mit dem PC, da einige Installationsprogramme mit dem Gerät während des Setup-Vorgangs kommunizieren wollen.

2. Eleganter ist es, auch hier den Druckerserver, also den Rechner, der das Gerät freigibt, zur Weitergabe des jeweils passenden Treibers zu bewegen. Microsoft hat nämlich eine clevere Option eingebaut: Außer dem eigentlichen Druckertreiber, den der Server selbst zur Kommunikation mit dem Gerät nutzt, lassen sich nämlich zusätzliche Treiber für andere Betriebssystemversionen sozusagen "auf Vorrat" installieren. Sie funktionieren nicht direkt auf dem Server sondern dienen nur der Weitergabe an PCs im Netzwerk, die sich mit einem anderen System (32 statt 64 Bit, XP statt Windows 7...) zum Drucker verbinden wollen. Der Server reicht dann den passenden Treiber, falls vorhanden, direkt zur Installation weiter.

Im gemischten Betrieb lieber Windows 7 als Printserver

Leider funktioniert das nur mit Treibern früherer Windows-Versionen. Das heißt: Auf einem Windows 7 Printserver lassen sich problemlos auch XP-Treiber für den Abruf hinterlegen, umgekehrt aber nicht. Der entsprechende Mechanismus von XP sieht nur Treiber für Windows 95, 98, XP 64 Bit und andere ältere oder gleichalte Windows-Ausgaben vor. Eigentlich sollte es ja egal sein, weil der entsprechende Treiber gar nicht installiert, sondern nur bereitgehalten werden soll. Trotzdem gelang es im Test nicht, Windows XP einen Treiber für Windows 7 unterzuschieben. Bei einem XP-Win7-Mischbetrieb ist es also zumindest komfortabler, einen Rechner mit Windows 7 als Printserver zu verwenden.

Auch hier gibt es einen kleinen Haken: Windows erwartet Treiber im standardisierten Format, also als eine Anzahl von Einzeldateien mit einem INF-File, das die Installationsanweisungen enthält. Die meisten Druckerhersteller folgen dieser Vorgabe, aber leider nicht alle. Gelegentlich sind vor allem neuere Treiber anders verpackt und werden mit einem Setup-Programm installiert, ähnlich einer normalen Anwendungssoftware.

Besteht der Treiber (zum Beispiel nach Download von der Hersteller-Webseite) aus einer EXE-Datei, ist allerdings noch nicht alles verloren. Oftmals steckt hinter dem ausführbaren Installationsprogramm nämlich zunächst ein selbstentpackendes Archiv. Dieses wird im temporären Windows-Verzeichnis ausgepackt, gefolgt von einem automatischen Start eines Setup-Programms. Anstatt nun das Archiv durch Doppelklick zu starten und diese Prozedur in Gang zu setzen, sollte man es erst einmal versuchsweise mit einem Packprogramm wie 7-Zip laden. Selbstentpackende Archive lassen sich nämlich auch ohne die Dateiendung .ZIP in einen beliebigen Ordner auspacken. Den wiederum geben Sie dann als Suchort für die geforderte INF-Datei an.

Zusatztreiber einrichten: So geht's

So richten Sie zusätzliche Treiber im Printserver unter Windows 7 ein: Im Verlauf der Druckerfreigabe (Workshop auf den vorherigen Seiten) gelangen Sie über die Druckereigenschaften und die Registerkarte Freigabe zu der Dialogbox, in der sich ein Netzwerkname für das jeweilige Gerät festlegen lässt. Gemeint ist die linke im untenstehenden Bild. Hier findet sich auch ein Button mit der Bezeichnung Zusätzliche Treiber....

Er führt zu einer Dialogbox mit einer Auflistung von drei Treibertypen. "Itatium" können Sie ignorieren, da es sich dabei um eine Spezialausgabe von Windows XP 64-Bit für spezielle Intel-Serverprozessoren handelt. Die anderen beiden Einträge sind dagegen wichtig. Sie stehen für 64- und 32-Bit-Treiber (letztere auch für Windows XP). Fehlt eines der beiden Häkchen, setzen sie es und folgen dann den Anweisungen zur "Installation" (genauer: Bereitstellung) des jeweiligen Treibers.

Voraussetzung ist, dass der Treiber in der Ordnerversion mit INF-Datei vorliegt (sieher vorheriger Abschnitt). Nach dem Abschluss der Einrichtung wird verbindungswilligen Netzwerk-Rechnern der entsprechende Treiber automatisch zur Installation bereitgestellt.

Bei Windows XP ist der Vorgang sehr ähnlich. Auch hier existiert ein Button Zusätzliche Treiber... im Druckereigenschaften-Freigabe-Dialog. Der führt sogar zu einer größeren Auswahl an Fremdsystemen, aber leider wie bereits erwähnt nur für ältere Windows-Ausgaben.

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