Vergleichstest: S/W-Laser Multifunktionsgeräte 2011

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Für die tägliche Büroarbeit ist ein Multifunktionsgerät der ideale Begleiter. Und wer auf Farbe verzichten kann, der druckt mit S/W-Multifunktionsgeräten viel günstiger. Druckerchannel hat sechs Schwarzweiß-Alleskönner unter die Lupe genommen.

Erschienen am 16. Juni 2011 bei Druckerchannel.de, 17 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=3005


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Scannen: Qualität, Tempo und Scansoftware

Alle sechs Multifunktionsgeräte von Brother, Canon, HP, Lexmark, Oki und Samsung haben auf dem Scanner einen Papiereinzug (ADF*1), über den man einen Stapel Papier einlesen kann. Also um gleich mehrere Blatt zu kopieren, zu scannen oder zu faxen.

Weil die sechs Geräte alle über eine Ethernet-Schnittstelle verfügen, prüft Druckerchannel auch das Scannen übers Netzwerk. Das geht bei Brother, HP und Samsung genauso einfach, als wäre das Multifunktionsgerät lokal, also über USB angeschlossen. Bei Canon, Lexmark und Oki funktioniert das etwas anders:

  • Canon: Sitzt man am PC und will ein Dokument über den Twain-Treiber einlesen, erhält man eine Fehlermeldung. Denn man muss den Canon MF4580dn zunächst in einen "Remote Scanner"-Modus versetzen. Erst dann kann der PC ein Bild über den Canon-Scanner einlesen.
  • Lexmark: Beim Lexmark X264dn ist das Scannen übers Netzwerk etwas gewöhnungsbedürftig. Man muss zunächst Scanprofile anlegen, in denen Auflösung, Papiergröße, Farbtiefe und andere Kriterien gespeichert sind. Nun kann der Anwender am Gerät seine Vorlage auf den Scanner legen und das gewünschte Profil aufrufen - so wird es direkt zum PC geschickt. Normales Scannen aus einer Anwendung heraus ist nur über USB möglich.
  • Oki: Auch der Oki MB470 kann nur über USB aus einer Anwendung scannen. Wählt man die Netzwerkschnittstelle, geht das Scannen nur vom Gerät aus.

Texterkennung (OCR*2) ist mit allen sechs Probanden möglich.

Scannerdaten
max. optische
Auflösung
Scannen übers
Netzwerk
OCR-
Software
Scan to
USB-Stick
(vom Gerät)
Brother MFC-7860DW600 dpijaPaperport SE 12nein
Canon i-Sensys MF4580dn600 dpija*3Presto! Page Manager 7.15nein
HP Laserjet Pro M1536dnf1.200 dpijaReadIRIS OCRnein
Lexmark X264dn600 dpija*3ABBY Finereader 6 Sprint
Presto Pagemanager
nein
Oki MB470600 dpija*3Omnipage SE 4
Paperport SE 11
nein
Samsung SCX-4833FD600 dpijaReadIRIS 10 OCRja
Copyright Druckerchannel.de

Nur der Samsung SCX-4833FD hat eine USB-Host-Schnittstelle, an die man einen USB-Stick anschließen kann. Man kann nicht nur Dateien vom USB-Stick drucken, man kann auch direkt vom Scanner auf den Stick speichern.


Die Schärfentiefe

Bei der Scanner-Technologie hat sich CIS*4 durchgesetzt, weil dies stromsparender ist und die Scanner flacher gebaut werden können als bei der CCD-Technologie*5. CCD-Scanner haben gegenüber CIS-Scannern aber den großen Vorteil, dass sie mit Schärfentiefe scannen können. Der Lexmark X264dn und der Oki MB470 besitzen einen CCD-Scanner - die anderen Testkandidaten arbeiten mit der CIS-Technologie.

Um die Schärfentiefe der Scanner zu testen, scannt Druckerchannel das Ziffernblatt einer Armbanduhr. Das Ziffernblatt liegt ein paar Millimeter über dem Vorlagenglas. CCD-Scanner könnten die Uhr vollständig scharf einlesen - CIS-Scanner können nur das scharf einscannen, was plan auf dem Vorlagenglas liegt.

Scannen von Fotos und Grafiken

Die sechs Multifunktionsgeräte im Test können zwar nur in schwarzweiß drucken, das Scannen ist aber in Farbe möglich. Druckerchannel prüft mit einem ausbelichteten A4-Foto (siehe Bild unten links) die Fotoscanqualität. Ein spezielles "Testtarget" (Bild unten rechts) für Scannertests lässt Rückschlüsse auf Farbtreue und Auflösungsvermögen zu. Druckerchannel liest die unten abgebildeten Ausschnitte der Banane mit 300 dpi ein - das Testbild mit den Farbquadraten mit 200 dpi.

Farbfotos kann der Canon i-Sensys MF4580dn mit der besten Qualität einscannen. Auch Samsung liefert ein brauchbares Ergebnis. Die anderen Probanden haben Probleme mit Farbstich, Kontrast oder Helligkeit.

Die Text-Scanqualität

Häufig benutzt man Scanner, um Texte einzulesen. Das können aber nicht alle gleich gut. Vor allem für die Texterkennung (OCR) ist es besonders wichtig, dass die Texte randscharf und mit viel Kontrast im PC landen.

Druckerchannel prüft die Textscanqualität mit dem kleinen Textausschnitt "auf", den die Scanner jeweils mit 600 dpi im S/W-Modus einlesen müssen.

Die Text-Scanqualität ist bei diesen S/W-Multifunktionsgeräten für die Texterkennung ausreichend gut.

Test: Die Scan-Geschwindigkeiten

Das Tempo beim Scannen misst Druckerchannel unter verschiedenen Bedingungen:

  • Vorschauscan: Wer Textpassagen oder Bilder einscannen will, startet in aller Regel einen Vorschauscan. Das Testlabor misst die Zeit, wie lange es dauert, bis der Scanner die Vorschau anzeigt.
  • Textscan: Um das Tempo beim Scannen zu messen, liest Druckerchannel eine A4-Textseite mit einer Auflösung von 200 dpi ein.
Tempo beim Scannen (Messwerte)
VorschauscanA4-Textscan
   
Oki MB470
 
 
12 Sek.
 
 
15 Sek.
Canon i-Sensys MF4580dn
 
 
12 Sek.
 
 
21 Sek.
HP Laserjet Pro M1536dnf
 
 
13 Sek.
 
 
13 Sek.
Lexmark X264dn
 
 
13 Sek.
 
30 Sek.
Samsung SCX-4833FD
 
 
15 Sek.
 
 
23 Sek.
Brother MFC-7860DW
 
20 Sek.
 
 
20 Sek.
Copyright Druckerchannel.de

Die Twain-Treiber

"Twain" ist ein Standard zur Kommunikation zwischen PC und Scanner. So kann man aus einem Bildbearbeitungsprogramm wie etwa Photoshop Daten direkt vom Scanner einlesen.

Die sechs Testkandidaten liefern alle entsprechende Twain-Treiber mit, die sich automatisch bei der Druckerinstallation mit installieren. Wie oben bereits beschrieben, geht das nicht immer übers Netzwerk - über USB funktioniert es aber bei allen Geräten.

*1
ADF = automatic document feeder, also automatischer Dokumenteneinzug.
*2
OCR = Optical Character Recognition, also optische Zeichenerkennung.
*3
siehe Text über der Tabelle
*4
CIS = Contact Image Sensor
*5
CCD = Charged Coupled Device

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