Lesertest: HP Officejet Pro 8500A A910a

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Erschienen am 26. Januar 2011 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=2935


Hardware gut, Soft- und Firmware könnte noch besser sein!

Ich habe mir einen HP Officejet Pro 8500A Modell A910a zugelegt, nachdem mein alter Tintenstrahler i550 von Canon nicht mehr auf allen Düsen gedruckt hatte. Wahrscheinlich war eine Billigtinte schuld, aber selbst mit Spezialspray kriegte ich den Druckkopf nicht mehr hin. Außerdem war ich es leid, zum Kopieren immer einen PC und Scanner hochfahren zu müssen. Und Faxe auf Thermopapier sind ja auch nicht mehr wirklich aktuell. Deshalb habe ich mich für ein All-In-One-Gerät entschieden um die Funktionen von bisher 3 verschiedenen Geräten in Einem zu vereinen.


Große Farbpatronen

Dabei fiel die Wahl auf genau dieses Modell, weil es in den Vergleichstests, die ich fand, in den meisten Kategorien akzeptable bis vergleichsweise gute Ergebnisse lieferte. Bei den durchschnittlichen Druckkosten pro Blatt schnitt es aber aufgrund der großen Tanks selbst mit der teuren Originaltinte von HP als sehr günstig ab.

Beim ersten Start folgte dann die erste Überraschung. Nach dem Einsetzen der Druckköpfe und der Farbpatronen arbeitete und kalibrierte das Gerät erst einmal ca. 20 Minuten vor sich hin, bevor ich die Konfiguration fortsetzen konnte. Das liegt wohl unter anderem daran, dass sich die großen Patronen nicht mehr auf dem Druckwagen befinden, sondern über dünne Schläuche die Tinte zum Druckkopf fördern müssen. Während dieser Wartezeit war aber kein Benutzereingriff nötig, und so lange dauerte es auch fast, bis die gesamte Software von der CD auf dem Rechner installiert war.

Installation im WLAN

Die Installation im WLAN-Netz klappte dann beim ersten Versuch. Ein Blick in die Systemsteuerung zeigte, dass der Druckeranschluss den vielversprechenden Namen "HP network re-descovery port monitor" hat. Bei mehreren Neustarts der Routers klappte aber gerade dieses Wiederauffinden des Ports nicht immer, sodass es dann jeweils nicht gelang, die Aufträge an den Drucker zu senden, Einstellungen zu ändern oder Zustände des Gerätes abzufragen. Erst seit ich es mit einer festen Netzwerkadresse installiert habe, sind mit der Verbindung keinerlei Probleme mehr aufgetreten. Dazu muss man aber wenigstens das zugehörige Kapitel im Handbuch des Routers verstanden haben, um Konflikte mit anderen Geräten im Netz auszuschließen. Bei einem Wechsel des Routers ist dann auch die Konfiguration wieder anzupassen.

Verschiedene Typen

Über ein Pfeifen oder einen hohen Geräuschpegel, was andere Benutzer in diversen Foren bemängelten, kann ich nicht klagen. Das scheint demnach ein Problem der zweifarbigen Vorgängerserie mit den Typenbezeichnungen A909.. gewesen zu sein. Wie ich erfahren konnte, kamen diese ersten beiden 8500-er Officejet-Modelle in 2009 heraus, um aber bereits in 2010 von den derzeit aktuellen, ausschließlich in Schwarz gehaltenen Modellen mit dem selben Namen aber dem Zusatz A910.. ersetzt zu werden. Wer also einen Kommentar in einem Forum liest, sollte sehr genau darauf achten, um welches Modell es dort wirklich geht. Selbst auf der Website von HP wird hier nicht immer unterschieden, sodass man bei der Suche nach einem Zusatz-Papierfach nur aufgrund der Farbe erraten kann, welches zu welcher der 8500-er Officejet-Serien passt.

Geschwindigkeit und Druckunterbrechungen

Mit den Kopier- und Druckgeschwindigkeiten aus dem Standbyzustand heraus bin ich sehr zufrieden. Allerdings sollte man das Gerät nicht ausschalten oder vom Netz trennen. Dann dauert es nämlich einige Zeit bis das Gerät alles überprüft hat und wieder einsatzbereit ist. Solche Pausen können auch mal mitten im Druckjob, meist aber nach dem letzten Blatt auftreten.

Einsatz als Fotodrucker

Die randlosen Fotodrucke auf Spezialpapier mögen zwar tendenziell schlechter sein als bei speziellen Fotodruckern, aber meinen Anforderungen genügen sie. Und sie gehen ziemlich fix. Dabei sind auch Drucke direkt von einem Speichermedium möglich. Allerdiings sind die Möglichkeiten des Bildzuschnittes auf dem kleinen Touchscreen recht eingeschränkt. Da wird wohl das breitere Touchscreen-Display des "Plus"-Modells (A910g) von Vorteil sein.

Leider habe ich weder in den Programmen von der Homepage von HP noch bei der mitgelieferten Software eine Möglichkeit gefunden, 4 gleich gro0e Fotos randlos oder nur mit schmalen Rändern auf einem DIN A 4 Blatt anzuordnen. Es gibt dort sehr verschiedene Anordnungsmöglichkeiten und auch eine Vielzahl von Hintergründen für ganze Fotoalben. Aber die naheliegendste Vorlage zum Selberschneiden von Fotos scheint nicht dabei zu sein.

Speichern von Scans und einghenden Faxen

Unzufrieden bin ich auch mit den Fähigkeiten eingehende Faxe abzuspeichern anstatt sie sofort auszudrucken. Laut Beschreibung und gemäß Auskunft des Supports von HP funktioniert das nämlich nur auf eine Festplatte im Netzwerk. Auf einen internen Speicher des Gerätes oder eine eingesteckte Karte bzw. einen USB-Stick kann man diese nicht ablegen.

Daraufhin habe ich probiert, einen USB-Stick, der direkt an meiner Fritz!Box angeschlossen ist, als Netzplatte zu konfigurieren. Und tatsächlich schaffte ich es dann, Scans ohne Einschalten des PCs dorthin zu leiten. Der Versuch, diesen Stick aber auch als Ziel für das Fax zu konfigurieren scheiterte leider. Um also Papier zu sparen, indem man nur dieenigen Faxe ausdruckt, die man braucht, müsste ständig ein Rechner im Netz eingeschaltet sein, auf dem die eingehenden Faxe abgelegt werden. Außerdem würde bei dieser Konfiguration das Vorhandensein neuer Faxe auch nicht am Gerät angezeigt.

Verwendung unterschiedlicher Medien

Das nächste Problem dieses Kombinationsgerätes ist aus meiner Sicht, dass ich Druckjobs von anderen Teilnehmern im Netzwerk oder auch den Druck von eingehenden Faxen nicht sperren kann, solange ich Fotopapier oder andere hochwertige Medien eingelegt habe. Es kann also passieren, dass während der Zeit, die ich brauche, meine Fotos endgültig zu arrangieren, ein eingehendes Fax oder ein Druckjob von einem anderen Rechner im Netzwerk auf dem bereits eingelegten Medium gedruckt wird.

Hier lässt sich zwar teilweise Abhilfe schaffen, wenn man das optional erhältliche Zusatz-Papierfach verwendet, auf welches das AIO-Gerät einfach aufgesetzt wird. Wohl aufgrund der komplizierteren und weiteren Papierzuführung ist dieses aber nur für 80 g Standardpapier geeignet. Das Fotopapier muss dann also immer in das geräteeigene obere Fach. Das wäre ja kein Problem, wenn man dem Gerät abgewöhnen könnte, dass es beispielsweise für geräteintere Berichte oder über Email eingehende e-Prints das Papier generell und ausschließlich aus genau diesem Fach nimmt. Dies lässt sich aber derzeit nicht abstellen.

Verbesserungen der Firmware wären wünschenswert

Ich gehe davon aus, dass das Abspeichern und die Voransicht von Faxen sowie die gezielte Papierfachanwahl für systemeigene Ausdrucke durch eine nachträgliche Firmwareänderung ergänzt werden könnten. Dieses Update könnte sogar automatisch installiert werden, wenn der Drucker einen Zugang zum Internet hat. Aber dazu müssten die Entwickler erst erkennen, dass für diese Korrekturen ein akuter Bedarf besteht.

Ich kann also nur alle Nutzer oder Interessenten dazu auffordern, die Support-Abteilung auf die Notwendigkeit dieser Korrekturen der Firmware eines ansonsten sehr ansprechenden Gerätes hinzuweisen.

Nachtrag zur Verwechslung mit dem Vorgängermodell

Einen kleinen Unterschied zwischen den schwarz-grauen 2009-er Modellen und den aktuellen schwarzen gibt es im Namen doch. Die älteren haben nämlich noch nicht das "A" direkt hinter der Zahl 8500. Dieses "A" ist aber so unscheinbar, dass es wohl selbst die Spezialisten von HP nicht mitbekommen haben. In der Steuersoftware für den 8500A für windowsbasierte Computer verwenden die Programmierer genauso noch den alten Namen ohne "A", wie die Vertriebsabteilung in der Artikelbeschreibung für das bereits oben genannte Zusatz-Papierfach auf der Website.

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