Tendenz: Reichweiten und Druckkosten bei Tintendruckern

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Tinte für zuhause, Laser für den professionellen Einsatz. Diese Aussage stimmt nicht mehr pauschal, denn mittlerweile tummeln sich erstklassige Tintendrucker und -multifunktionsgeräte im Markt, die es locker mit ihren Laserkonkurrenten aufnehmen können.

Erschienen am 21. Februar 2011 bei Druckerchannel.de, 2 Seite(n)

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Die Vor- und Nachteile von Tinte und Laser

Wer vor der Entscheidung steht, sich einen leistungsfähigen Drucker zuzulegen, der sollte Tintengeräte in die engere Auswahl einbeziehen. Denn die besseren Geräte sind durchaus konkurrenzfähig und schlagen viele Laserdrucker besonders in den Unterhaltskosten um Längen.

Beachten Sie folgende Vor- und Nachteile der beiden Drucktechniken:

Druckgeschwindigkeiten

Das Drucktempo der Tintendrucker hängt stark davon ab, wieviel Text oder Grafik auf der Seite ist - für eine vollflächige A4-Seite benötigt ein Tintendrucker (in normaler Druckqualität) in der Regel wesentlich länger als ein Laserdrucker. Dem ist es nämlich relativ egal, wieviel sich auf der Seite befindet. Wer also hohe Auflagen mit viel Inhalt drucken will, kommt um einen Laserdrucker kaum herum.

Die Hersteller der Tintendrucker tricksen gerne und geben völlig überzogene Geschwindigkeitsangaben an. Wenn beispielsweise Kodak für seinen Tinten-MFP Kodak ESP Office 6150 mit dem Satz "30 Seiten pro Minute in Farbe" wirbt, so wird es diesen Wert bei normalen A4-Grafikseiten niemals erreichen - im Gegenteil - eine A4-Garfikseite dauerte bei uns im Testlabor 1:34 Minuten - und so sinkt das beworbene Drucktempo von 30 ppm (pages per minute) auf ein Schneckentempo von 0,6 ppm. Siehe auch ISO/IEC FCD 24734 und 24735. Laserdrucker halten in aller Regel ihr versprochenes Tempo.

Höhere Reichweiten mit Tonerkartuschen

Nicht nur beim Drucktempo haben die Laserdrucker meist die Nase vorn. Auch bei der Reichweite: Normale Büro-Tintendrucker schaffen um die 2.000 Textseiten - Ausnahme bildet der Epson B-510DN, der es auf 8.000 Textseiten schafft. Teure Farblaser-Multifunktionsgeräte schaffen bis zu 30.000 Seiten.


Stromberbrauch

Laserdrucker fixieren den Toner mittels Hitze und Druck auf dem Papier. Die Heizwalze (siehe Bild rechts) zieht während des Drucks besonders viel Strom. Auch im Stand-By-Modus hält der Laserdrucker die Heizwalze auf einer bestimmten Temperatur, damit ein kommender Druckauftrag durch Aufwärmen der Fixiereinheit nicht zu lange dauert.

Wer viel Druck, zahlt mit einem Laserdrucker bis zu mehreren hundert Euro pro Jahr an Stromkosten - bei Tintendruckern sind es selten über 10 Euro.

Tonerstaub und Ozon

Wie schlimm oder harmlos es auch sein mag - wer sich für Tintendrucker entscheidet, hat mit beiden Faktoren kein Problem mehr.

Siehe dazu auch:


Keine verschmierten Ausdrucke

Mit einem Laserdrucker bekommt man Ausdrucke, die wisch- und wasserfest sind, nur sehr langsam ausbleichen und auf fast allen Druckmaterialien gleich aussehen. Die Ausdrucke der meisten Tintendrucker verschmieren dagegen recht leicht, wenn sie mit Feuchtigkeit in Berührung kommen (zum Beispiel mit einem Textmarker). Siehe dazu auch:


Medienvielfalt

Da Laserdrucker das bedruckte Medium durch die Fixiereinheit leiten muss, die punktuell Temperaturen bis 200 Grad Celsisus erreicht, können diese Geräte nur solche Materialien bedrucken, die Hitze vertragen. Tintendrucker können dagegen wesentlich mehr bedrucken - Folien, Briefumschläge mit Fenster, CDs, Fotopapiere und so weiter.

Aber: Auch für Laserdrucker gibt es eine relativ große Vielfalt an Medien, die hitzeresistent sind. Zum Beispiel:

  • Visitenkarten
  • Glanzpapier
  • Folien für Overheadprojektoren
  • Silberfolie
  • Labels in vielen Formen und Größen
  • Bannerpapier
  • ...

Siehe dazu auch:

Preise für Tinte- und Laser-Technologie

Vergleicht man den Kaufpreis bei zwei ähnlich ausgestatteten Multifunktionssystemen, so ist der Tintendrucker in aller Regel wesentlich günstiger. Bei Tinten-AIOs fürs Büro geht es bereits bei rund 200 Euro los - Laser fängt bei etwa 600 Euro an. Allerdings gibt es nur wenige Bürotintendrucker, die die hohe Auslastung eines Laserdruckers verkraften. Soll etwa ein Epson Stylus Office BX625FWD oder ein Canon Pixma MX870 100 Seiten oder mehr pro Tag drucken, würden die Geräte wohl kaum länger als ein Jahr durchhalten.

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