Fespa 2010: Die Large-Format-Messe-Highlights

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Die Fespa 2010 in München war die bisher größte Messe der Großformatdruck-Gemeinde. Im Mittelpunkt standen neben einer ganzen Reihe neuer Drucksysteme im Riesenformat vor allem Tinten und Materialien für alle möglichen interessanten Anwendungen.

Erschienen am 15. Juli 2010 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=2816


Druck-Giganten


Mit 700 Ausstellern und über 21.000 Besuchern in insgesamt fünf Hallen der "Neuen Messe München" zog die Fespa 2010, der diesjährige Branchentreff der Large-Format-Drucker, wieder mal deutlich mehr Besucher an als schon in den letzten Jahren.

Zu sehen gab es vor allem Großformatiges wie neue Drucker mit Druckbreiten von bis zu fünf Metern sowie die passenden Bedruckstoffe und Tinten. Vertreten waren viele wichtige Hersteller wie HP, Agfa, Fujifilm-Sericol, Mutoh, Epson und - zum ersten Mal - auch Canon.

Für eine Überraschung bei den neuen Large Format Printern sorgte HP mit gleich fünf Neuheiten. Mit dabei waren die beiden neuen Latex-Printer HP Scitex LX800, ein 3,2 Meter breiter Printer und das 2,6 Meter Modell HP Scitex LX600. Beide Geräte bedrucken zum Beispiel Banner, selbstklebende Folien, Stoff oder Netzgewebe mit bis zu sechs Farben und einer Auflösung von 1200 dpi. Die HP-eigene Latex-Technologie ist erst rund zwei Jahre alt, gilt als besonders umweltfreundlich und ist – dank beeindruckender Verkaufszahlen - ein großer geschäftlicher Erfolg für HP.

Aufsehen erregten auch zwei neue HP Scitex UV-Drucksysteme (HP Scitex TJ8600, HP Scitex FB500). Mit ihren Tinten, die unter UV-Licht in Sekundenbruchteilen aushärten, können sie alle möglichen flexiblen und starren Materialien darunter auch Glas und Metall direkt bedrucken.

Der fünfte im Bunde ist der neue Designjet Z5200, ein 1,118 Meter breite Thermal-Inkjet-Printer, der mit acht wasserbasierten Vivera-Pigmentinten sowie einer Auflösung von maximal 2400 x 1200 dpi arbeitet und Drucke für den Innenbereich produziert.


Energiesparende UV-Härtung

Agfa brachte zwei interessante Neuheiten mit zur Messe – den Anapurna M 2050, ebenfalls ein UV-Drucker, der Platten- und Rollenmaterialien bis 3 x 2 Meter mit einer Auflösung von 1.440 mal 720 dpi und sechs Farben plus Weiß bedruckt. Besonders bemerkenswert ist der Anapurna 2500 LED, ein UV-LED-Drucker, der zur Härtung der Tinten LEDs verwendet. Die LEDs benötigen deutlich weniger Energie als die üblichen Quecksilberbogen-UV-Lampen und härten die Tinten bei nur ca. 30 Grad aus. Daher eignet sich dieses Verfahren besonders gut auch für hitzeempfindliche Materialien.

Den Stand von Fujifilm Sericol dominierte der neue Fünf-Meter-UV-Drucker Uvistar UVR 5032. Der Gigant, der mit vier Farben arbeitet, ist bis zu 316 Quadratmeter pro Stunde schnell und ist als verhältnismäßig preisgünstiges Produktionsgerät für sehr große Anwendungen wie Billboards oder Gerüstabdeckungen gedacht.


Neues Tintensystem von Canon

Am Stand von Epson konnte man sich den Stylus Pro WT7900 anschauen, einen mit 61 Zentimeter Druckbreite verhältnismäßig kleinen Large Format Printer, der mit acht UltraChrome HDR-Tinten darunter auch Weiß druckt und hauptsächlich für Verpackungsproofs eingesetzt wird. Passend dazu stellte Epson seinen neuen MetallicProof Film vor. Diese Folie mit Spiegelsilber-Hochglanzoberfläche wurde speziell zur Simulation metallischer Effekte entwickelt, die zum Beispiel beim Verpackungsdruck zum Einsatz kommen.


Canon zeigte seine neuen Imageprograf-Großformatdrucker für den Druck von Fotografien, Proofs und Kunstdrucken. Das Highlight war der iPF8300 mit seiner Druckbreite von 1,12 Metern. Ebenfalls zur Familie gehören die beiden 61-Zentimeter-Großformatdrucker iPF6350 und iPF6300. Die drei Printer arbeiten mit einer Auflösung von 2.400 x 1.200 dpi und dem neuen 12-Farbsystem Lucia EX, das wasserbasierenden Pigmenttinten nutzt und laut Canon eine um etwa 20 Prozent breitere Farbpalette als die Vorgängerversion Lucia II bietet.

Mutoh präsentierte mit dem Zephyr TS einen neuen UV-Drucker, der auf den einträglichen Bereich des digitalen Drucks von Verkehrs- und Sicherheitsschildern konzentriert. Die Kombination aus Drucker, Tinten und einem reflektierenden Medium soll auch dem europäischen Standard für Straßenverkehrsschilder (EN 12899-1:2007) entsprechen. Außerdem zeigte Mutoh ein neues Textildrucksystem, die Viper TX 100, die mit einer Breite von 2,6 Metern neben dem direkten auch für den Transfer-Sublimationsdruck einsetzbar ist.


Auch eine ganze Reihe anderer Hersteller wie Mimaki, d.gen, Durst und Azongermany präsentierten neue digitale Textildrucksysteme. Diese Großformatdrucker mit Druckbreiten bis 3,3 Metern wurden vor allem für den Bereich Soft Signage entwickelt. Dabei geht es um den Druck von beispielsweise Bannern oder Flaggen – auf Stoffen. Leichte Materialien also, die sich gut verarbeiten und transportieren lassen, auch für den Außenbereich geeignet sind und so gegenüber schwereren Substraten diverse Vorteile bieten.

Ökologie im Trend

Bei neuen Tinten kommt es immer mehr auf Umweltverträglichkeit an. Bei Mutoh gab es etwa eine so genannte Bio-Solventtinte zu sehen, die, wie der Hersteller erklärte, auf Getreideinhaltsstoffen basiert und keine schädlichen Inhaltsstoffe enthält. Interessante Anwendungen mit Metallic-Tinten konnte man sich bei Roland anschauen. Der Großformatdrucker Versacamm VS-640 arbeitet mit Eco-Solvent-Tinten in maximal acht Farben, darunter Metallic- und weiße Tinte. Die silberne Metallic-Tinte kann man mit anderen Farbtönen mischen und so zum Beispiel auch goldene, grüne oder rote Metallic-Effekte erzielen.

Auch bei den Bedruckmaterialien geht der Trend in Richtung Umweltfreundlichkeit. Auf dem Epson-Stand wurde zum Beispiel Bio Media vorgestellt, ein Druckmedium, das sich – auf den Müll geworfen - innerhalb von fünf Jahren biologisch vollständig abbauen soll.

Auch Folienhersteller Hexis folgt dem Öko-Trend und stellte eine bedruckbare Latex-Folie vor, die frei von PVC, Lösungsmitteln, Weichmachern und Schwermetallen sein soll. Dass sich diese Folie auch für die Fahrzeugbeklebung (Car Wrap) eignet, bewies eine Demo, bei der ein TESLA-Roadster mit Elektromotor in eine schicke Blümchenfolie verpackt wurde.

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