Tintentest: Kompatible Patronen PGI-520/CLI-521 für Canon-Drucker

von Stefanie Ermer

Seit einiger Zeit sind Nachbauten der Canon CLI-521/PGI-520-Patronen mit Chip verfügbar. Druckerchannel hat Kartuschen von acht großen Anbietern näher unter die Lupe genommen und gegen das Original von Canon verglichen.

Erschienen am 1. September 2010 bei Druckerchannel.de, 11 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=2805


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Die Testkandidaten im Überblick

Da Canon die Originalpatrone mit zahlreichen Patenten schützt, müssen die Hersteller der kompatiblen Tintenbehälter funktionsfähige Patronen herstellen, ohne die Patente des Originalherstellers zu verletzen. Die patentierte Funktion der roten LED ist beispielsweise kaum nützlich aber ein Hindernis für die Fremdhersteller. Jettec ist besonders vorsichtig und setzt eine Infrarotdiode ein - fürs menschliche Auge nicht sichtbar aber der Drucker kann die Blinksignale erkennen.


Die Canon Original-Patronen

Die Originalpatronen von Canon überzeugen in puncto Handling und Verarbeitung. Beim Einsetzen in den Drucker rasten die Patronen sauber ein und lassen sich ohne Probleme austauschen.

Auf der Rückseite des Chips befindet sich eine LED. Das Licht gelangt über einen Lichtleiter am Clip an die Oberseite der Patrone. Die LED soll das Drucken mit falsch eingesetzten Patronen verhindern (Farbe im falschen Slot), und durch Blinken signalisieren die Patronen, welche man austauschen muss. Andere Druckerhersteller machen das viel einfacher, indem zum Beispiel die gelbe Patrone nur in gelben Slot passt - so ist ein Vertauschen der Farben erst gar nicht möglich.



Die Artech (Armor) Patronen

Die Patronen von Artech funktionieren fehlerfrei. Das Handling ist ähnlich einfach wie mit den Originalpatronen von Canon. Das Gehäuse des Tintenbehälters ist jedoch nicht ganz so sauber verarbeitet, aber stabil genug, dass auch beim Druck auf die Seitenwand keine Tinte ungewollt austritt.

Um mehr Tinte in die Patronen zu bekommen, hat Artech den Schwamm kleiner gemacht und die Tintenkammer vergrößert. Daher haben die Farbpatronen von Artech die größte Reichweite im gesamten Testfeld. Einen Nachteil des kleineren Schwamms konnte das Testlabor nicht feststellen.

Auf der Rückseite des Chips befindet sich wie auch bei den Originalpatronen eine LED, die für die Funktion der Patronen notwendig ist.



Die Inktec Patronen

Bei den Patronen von Inktec muss man genauer hinsehen, um Unterschiede zu den Originalpatronen zu finden. Im Gegensatz zum Original ist das Patronengehäuse bei Inktec komplett durchsichtig, was das Nachfüllen erleichtert. An der Verarbeitung der Patronen gibt es nichts auszusetzen, sie funktionieren wie die Originalpatronen.

Auch bei der Konstruktion des Lichtleiters ist die Fremdpatrone fast nicht vom Original zu unterscheiden.



Die Jettec Patronen

Die Patronen von Jettec unterscheiden sich recht stark von Canons Originalpatronen. Durch die abgeänderte Bauweise muss man beim Einsetzen etwas mehr Kraft aufbringen.

Nur Jettec hat in diesem Vergleichstest einen Chip im Einsatz, der nicht sichtbares Infrarotlicht aussendet. Im Gegensatz zum menschlichen Auge ist für den Sensor im Drucker auch Infrarotlicht sichtbar. Daher funktionieren die Patronen völlig problemlos.

Fast leere Patronen, oder Patronen die im falschen Slot stecken, lassen sich mit Jettecs Patronen nicht mehr anhand des Blinkcodes erkennen. Auch beim Zurücksetzen muss man auf den "Komfort" der LED verzichten, da die Patrone den Reset-Vorgang im Erfolgsfall nicht mit einem Dauerleuchten der LED quittiert.



Die KMP Patronen

Die Patronen von KMP sind ordentlich verarbeitet und machen im Handling kaum Probleme. Lediglich das Einsetzen oder das Herausnehmen aus dem Drucker ist etwas hakelig.

Anders als bei den Originalpatronen ist der Lichtleiter, der das rote Licht von der LED nach oben leitet, nicht im Patronenclip integriert. Das Licht trifft ein Prisma, das an der Oberseite angebracht ist. Um Platz für den Lichtstrahl zu schaffen, hat KMP den Clip zweigeteilt, was das Einsetzen und Herausnehmen etwas erschwert.



Die Peach Patronen (Nur im Online-Handel)

Peach füllt seine Tinte in gut verarbeitete Patronen ab. Das Handling ist ähnlich einfach wie bei den Originalpatronen von Canon. Durch den flexibel befestigten Chip gibt es jedoch des Öfteren Kontaktschwierigkeiten beim Zurücksetzen der Patronen.

Ähnlich wie bei Pelikan hat Peach Kontaktflächen, Chip und LED getrennt. Die Kontaktflächen sind beweglich aufgehängt und bringen sich erst beim Einsetzen in den Drucker in Position. Die LED ist direkt an der Oberseite des Clips befestigt. Damit will Peach Patentproblemen aus dem Weg gehen.



Die Pearl Patronen (nur im Online-Handel)

Pearls Icolor-Tintenpatronen stammen vermutlich aus den Schmieden des chinesischen Herstellers Ninestar. In der Verpackung findet man einen kleinen Bausatz mit zwei Teilen. Die untere Patronenhälfte, auf der sich der Chip befindet, muss man zunächst an den Patronenkörper stecken. Durch diese zweiteilige Bauweise ist das Handling nicht so einfach wie bei den anderen Testkandidaten. Pearl verspricht sich davon einen Vorteil, Patente von Canon zu umgehen.


Die Pearl-Tintenpatrone hat einen winzigen Schwamm. Im Gegensatz zu den Patronen von Artech führt dies aber nicht zu so einer höheren Seitenreichweite. Die Pearl-Patronen müssen sich gegen die meisten anderen Prüflinge aus diesem Vergleichstest in Sachen "Reichweite" geschlagen geben. Vor allem geht der Schwarzpatrone verhältnismäßig früh die Tinte aus.



Die Pelikan Patronen

Die Verarbeitung der Pelikan-Patronen ist gut und das Handling ist ähnlich einfach wie bei den Originalpatronen. Aufpassen muss man lediglich beim Abstellen der Patronen außerhalb des Druckers. Da der Schwamm der Patrone an der Unterseite herausragt, kann das Flecken auf Kleidung oder Möbeln verursachen (siehe Tücken beim Handling mit den Fremdpatronen).

Im Gegensatz zu den Originalpatronen hat Pelikan die LED oben auf der Leiterplatte angebracht, um Patentverletzungen aus dem Weg zu gehen.



Die Sudhaus Patronen (Nur im Online-Handel)

Sudhaus kauft die Patronenkörper bei KMP und befüllt sie mit eigener Tinte. Daher ist auch beim Tintenbehälter von Sudhaus das Einsetzen oder Herausnehmen etwas hakelig. Ansonsten funktionieren die Patronen einwandfrei, die Verarbeitung des Patronengehäuses ist gut. Bei der abgefüllten Tinte unterscheiden sich die beiden Konkurrenten jedoch.

Die rote LED sitzt wie bei den Originalpatronen auf der Rückseite des Chips. Anders als bei den Originalpatronen ist der Lichtleiter nicht im Patronenclip integriert. Das rote Licht der LED strahlt gegen ein Prisma, das an der Oberseite der Patrone angebracht ist.

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