Pilzsporen können Düsen zusetzen

von Druckerchannel

Wenn sich die Düsen in den Tintendruckköpfen zusetzen, müssen nicht immer Unreinheiten oder Luftbläschen Schuld sein. Neuerdings machen sich Pilzsporen in billiger Refill-Tinte breit und sorgen für verstopfte Düsen.

Erschienen am 1. April 2010 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=2761


Billig-Tinte mit lebenden Pilzsporen (Aprilscherz)

Tinte besteht aus Wasser und Farbstoffen. Zusätzlich können Glyzerin, Alkohole und organische Materialien enthalten sein. Wahrscheinlich wegen der immer billigeren Preise der Tinte sparen die Refill-Tintenhersteller wohl auch am Qualitätsmanagement. Denn nun sind Pilzsporen in manchen Refill-Tinten aufgetaucht. Und die beginnen zu wachsen, sobald sie mit Luft in Berührung kommen.

Vor allem an den Düsen des Druckkopfs, wo die Tinte austritt, beginnen die Sporen mit dem Wachstum. Die Düsen setzten sich dabei so stark zu, dass der Druckkopf nicht mehr zum Drucken zu überreden ist.


Druckerchannel testet auf Pilzbefall

Druckerchannel hat bei sechs Anbietern besonders billige Tinte bestellt und damit Druckköpfe befüllt. Nach 20 Druckseiten haben wir den Druckkopf in die Parkposition fahren lassen und das Gerät bei Zimmertemperatur eine Woche stehen lassen.

Anschließend hat unser Labor die Düsen untersucht. Bei vier der sechs Tinten haben sich auf der Düsenplatte ein Pilz gebildet. Nur zwei der sechs Testkandidaten waren "ohne Befund".

Der Tod für den Pilz

Beim normalen Tintendruckern kommen zwei Technologien zum Einsatz: Piezoelektrisch und thermisch. Beim Piezodruck wird die Tinte mechanisch aus den Düsen gedrückt. Beim thermischen Druckverfahren entstehen in der Düsenkammer durch ein Heizelement winzige Dampfblasen, die einen Tintentropfen aus den Düsen schleudern.


Zwar begünstigt Wärme das Pilzwachstum aber die starke Hitze, die in den Düsenkammern der thermischen Druckköpfe entsteht, ist für die Pilzsporen dann doch zu viel. Wer also einen thermischen Druckkopf hat (Canon, HP, Lexmark und Kodak), der sollte einfach spätestens alle zwei bis drei Tage einen Düsentest drucken. Damit ist sichergestellt, dass durch jede Düse Tinte fließt und wachsende Pilzsporen weggespült werden.

Durch die Piezodruckköpfe (Epson und Brother) kommen die Pilzsporen unbeschadet. Daher empfiehlt Druckerchannel die billige Refill-Tinte mit einigen Tropfen Fungizid-Salbe oder -Spray anzureichern. Die gibt es in der Apotheke für wenige Euro und reicht für viele Liter Tinte. In unseren Tests haben wir festgestellt, dass das Fungizid-Spray die Pilzsporen absterben lässt und die Druckqualität nicht beeinträchtigt.

weitere Informationen

Externer Link

Wikipedia zum Thema "Fungizid"

Externer Link

Wikipedia zum Thema "Pilz"

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