Lesertest: HP Officejet J6410

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Erschienen am 31. Juli 2009 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)

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All-In-One mit allem drum und dran

Nachdem es immer schwieriger wurde, für mein weit über zehn Jahre altes Thermopapier-Faxgerät passende Papierrollen zu bekommen und die Nachteile des Thermopapiers mich schon lange gestört haben, war es zum Jahreswechsel an der Zeit für ein neues Gerät. Doch das neue Gerät sollte nicht nur das Faxgerät ersetzen, sondern auch den alten Flachbettscanner. Da ab und zu auch etwas zum Kopieren anfällt, war schnell klar, dass es ein Multifunktionsgerät werden sollte.

Bei der Auswahl des passenden Gerätes war ich zunächst von der Auswahl erschlagen. Multifunktionsgeräte gibt es schließlich nicht nur in allen Größen und Preisklassen, sondern auch mit verschiedenen Drucktechniken, wie ich bei meiner Suche nach der besten Lösung erfahren habe.


Die Liste der Wünsche war lang: Ein automatischer Einzug mehrseitiger Dokumente wäre nett, eine Netzwerkschnittstelle praktisch, um von zwei Computern aus scannen zu können, und da ich nur selten Faxe empfange, kommt es mitunter zu längeren Standzeiten, nach denen das Gerät einwandfrei funktionieren muss. Insbesondere wegen der besseren Verträglichkeit längerer Standzeiten hatte ich mich schon fast entschlossen, in den sauren Apfel zu beißen und viel Geld in ein Multifunktionsgerät mit Farblasertechnik zu investieren. Die Preise liegen bei diesen Geräten deutlich höher als Geräten mit Tintenstrahltechnik.

Als ich jedoch den HP OfficeJet J6410 im Sonderangebot für 99 Euro sah, musste ich zuschlagen.

Ausstattung

Die Liste der Features des HP All-In-One Gerätes ist lang: Drucker, Scanner, Kopierer und Fax in einem Gerät LAN-Schnittstelle WLAN-Schnittstelle Duplexdruck integriertes Speicherkartenlesegerät Flachbettscanner und ADF (Automatic Document Feeder) Weboberfläche mit Scan-Funktion und zahlreichen Informationen

Inbetriebnahme

Der Drucker wird in einem recht großen Karton geliefert. Das Auspacken und Anschließen ging jedoch problemlos. Allerdings ist der Setup bei der Installation des Druckertreibers beim ersten Anlauf abgestürzt. Beim zweiten Versuch klappte es dann problemlos, ebenso auf allen weiteren PCs. Bei der Treiberinstallation sollte man unbedingt die benutzerdefinierte Installation auswählen und sich auf das Nötigste beschränken, da sonst Unmengen an Unnützen Dingen mitinstalliert werden. Ich habe an meinem Computer außerdem die automatischen Updates der HP-Software abgeschaltet, da mich die ständigen Update-Meldungen genervt haben.

Hat man die Software jedoch erstmal nach seinen Bedürfnissen konfiguriert, lässt sich wunderbar mit ihr arbeiten.

Weboberfläche – alles was man braucht

Sehr lobenswert finde ich die Weboberfläche des OfficeJets, die man durch Eingabe der IP-Adresse des Gerätes in den Internetbrowser erreicht. Dort sind zunächst die Füllstände der Tintenpatronen und einige weitere Informationen wie zum Beispiel die Anzahl der bislang gedruckten Seiten zusammengefasst. Über die Einstellungen kann man die Kurzwahlen und Geräteeinstellungen komfortabel verwalten und sogar die WLAN-Funktion aktivieren und deaktivieren.

Besonders interessant ist aber die Möglichkeit des Webscans. Wählt man diese Funktion, so führt der Scanner einen Scan durch und zeigt die Bilddatei im Internet Browser an, so dass man sie nur noch abspeichern braucht. Somit muss man für gelegentliche Scans nicht extra die zugehörige Software auf dem Computer installieren.

Speicherkartenlesegerät

Über die integrierten Speicherkartenslots kann man nicht nur Bilder von einer Speicherkarte ausdrucken, sondern auch direkt am Gerät auf die Speicherkarte scannen. Dies funktioniert ganz ohne Computer.

Automatic Document Feeder

Ein sehr nützliches Ausstattungsmerkmal, das sich hinter der Abkürzung ADF verbirgt, ist der automatische Einzug, den der Scanner bietet. Wichtig ist, dass man auf den Flachbettscanner für dickere Vorlagen wie Bücher nicht verzichten muss. Der automatische Einzug ist nämlich in den Deckel integriert und kann alternativ benutzt werden. Dazu legt man einfach zwischen einer und dreißig Seiten in das dafür vorgesehene Fach. Das Gerät erkennt dann automatisch, dass man den Einzug verwenden möchte und zieht, nachdem man das Scannen, Faxen oder Kopieren gestartet hat, die Seiten ganz von alleine nacheinander über den Scanner.

Als ich mal fast dreißig Seiten über den Einzug gescannt habe, sind zum Schluss ein paar gescannte Blätter aus dem Gerät gefallen, da die Ablage für die gescannten Blätter voll war. Das ist verbesserungsfähig. Aber auch so ist der Einzug eine sehr sinnvolle Funktion, die einem viel Arbeit ersparen kann.

Zuverlässigkeit

Inzwischen hatte ich auch schon den Fall, dass mehrere Monate am Stück weder ein Fax, noch eine Kopie anfiel. Nichtsdestotrotz druckte das Gerät das erste Fax nach der langen Standzeit problemlos. Obwohl das Gerät im kühlen Keller steht, ist das für ein Tintenstrahlgerät wohl alles andere als selbstverständlich, wie ich vor einiger Zeit mit einem Tintenstrahldrucker der Marke Epson erleben musste.


Druckkosten

Die Druckkosten halten sich in Grenzen aufgrund der wenigen Faxe und Kopien, die bei mir anfallen. Momentan sind noch die ersten Tintenpatronen eingesetzt, die dem Gerät beilagen. Nachzukaufen gibt es die Tintenpatronen auch noch mit mehr Inhalt. Gut finde ich, dass der Tintenfüllstand stets angezeigt wird. Sei es auf dem Display des Gerätes selber, während des Druckvorgangs oder auf der Website, auf die man unter Eingabe der IP-Adresse des Gerätes im Netzwerk zugreifen kann. So ist man stets vorgewarnt, wenn sich eine Patrone dem Ende entgegen neigt. Wenn man viel mit dem Gerät druckt, sollte man allerdings unbedingt zu den größeren Tintenpatronen greifen, da man bei diesen wesentlich mehr Tinte bekommt, was die Druckkosten pro Seite senken dürfte.

Alternativ zu den Standardpatronen (eine schwarze und eine farbige) lässt sich auch eine Fotopatrone einsetzen, mit der sich bessere Ergebnisse beim Fotodruck erzielen lassen sollen. Da ich mit dem Gerät jedoch keine Fotos drucke und die Patrone nicht im Lieferumfang erhalten war, sondern nur optional erworben werden kann, habe ich die Fotopatrone noch nicht ausprobiert.

Die Tintenpatronen sollen sich auch gut nachfüllen lassen. Das werde ich aber nicht ausprobieren, da es mir zu aufwändig ist. Die Tintenpatronen bekommt man in verschiedenen Online-Shops oder bei Ebay bereits deutlich günstiger als im Media Markt. Da lohnt sich für mich der Aufwand des Nachfüllens nicht.

Fazit:

Der HP Officejet J6410 erfüllt unsere Erwartungen an einen multifunktionalen Alleskönner bislang hervorragend. Zu diesem Preis würde ich jederzeit wieder zugreifen. Im Vergleich zu anderen Tintenstrahldruckern scheint er mir sehr zuverlässig zu sein und ist damit auch für Leute geeignet, die nicht so viel drucken. Die Ausstattung lässt keine Wünsche offen.

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