Konica Minolta Magicolor 5550

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Erschienen am 19. Juni 2007 bei Druckerchannel.de, 11 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=1874


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Verfahren zur Verbesserung des Farbdrucks

Viele Druckerhersteller haben Verfahren entwickelt, die zu einer Verbesserung des Farbdrucks führen sollen. Dazu gehören unter anderem Veränderungen des Druckverfahrens oder des Toners.

Drucktechnik

Eine Methode des binären Drucks *1 kann sein, die Anzahl der Druckpunkte pro Strecke zu vergrößern. Im Beispiel links sind es drei Punkte (zum Beispiel für eine Auflösung von 600 x 600 dpi), auf der gleichen Strecke rechts sechs (zum Beispiel für 1.200 x 1.200 dpi). Flächen und Kanten lassen sich auf diese Weise gleichmäßiger und schärfer darstellen.

Der Nachteil: Mit Verdoppelung der Punkte pro Strecke vervierfacht sich die Anzahl der Punkte pro Fläche. Damit erhöht sich auch die Dateigröße um das Vierfache, was je nach Datenmenge zu längerer Datenübertragung und im Netzwerk zu "Verstopfung" führen kann.

Druckpunkte

Um das zu umgehen, wenden die Hersteller verschiedene Methoden an. Hewlett-Packard nutzt das "Adaptive Halbtonverfahren". Die Auflösung bleibt mit 600 x 600 dpi relativ gering, damit auch die Menge der Daten, aber die zusätzlichen unterschiedlich großen und an unterschiedlichen Orten platzierten kleineren Farbtupfer verleihen dem Ausdruck größere Schärfe und weichere Farbübergänge.

Lücken füllen

Im Bild unten links hat ein herkömmliches Druckverfahren besonders an den Kanten Lücken hinterlassen. Das adaptive Halbtonverfahren soll diese aufspüren und mit kleineren Druckpunkten so füllen, dass der Eindruck einer schärferen Kante entsteht (Bild rechts).


Oki nennt sein Bildverbesserungsverfahren "ProQ2400 Multilevel-Technologie", das in den LED-Druckern Oki C5600n und Oki C5900n zur Anwendung kommt.

Die Multilevel-Technologie gab es bislang nur in den Profi-A3-Druckern der C9000er-Serie, sie steht jetzt auch für die 5000er-Serie zu Verfügung.

Während es mit Laserdruckern problemlos möglich ist, die Intensität des Laserstrahls zu variieren, lässt sich eine LED (Light Emitting Diod) nur an- oder ausschalten. Oki umgeht diese Hürde mit unterschiedlich langen Einschaltzeiten. Dabei kommt es zu unterschiedlich dickem Tonerauftrag, das soll zu feineren Farbabstufungen führen.



Konica Minolta hat zur Verbesserung der Druckqualiät ein Verfahren entwickelt, das "PhotoArt Contone" heißt. Das kommt zum Beispiel beim Konica Minolta Magicolor 2450 zur Anwendung.

Mit einem Trick macht man dabei aus der Not (zuletzt gedruckte Farbe bleibt sichtbar) eine Tugend: Das Contone-Verfahren erlaubt es, einen kleineren Punkt, hier Magenta, in den größeren Punkt (hier Gelb) hinein zu drucken. Das Auge empfindet das entstehende Orange viel natürlicher als das im Bild links. Dort liegen die Punkte nebeneinander.

Im Testgerät Konica Minolta Magicolor 5550 setzt der Hersteller ein ähnliches Verfahren ein, dass er "Photoart-9600" nennt. Dabei bleibt es ebenfalls bei den platzsparenden 600 x 600 dpi, doch am Zusatz 4-bit erkennt man, dass das Gerät in einer Farbtiefe von 4 bit arbeitet. Die 4-bit Technologie erlaubt es, 16 verschiedene Farbabstufungen des gleichen Toners zu generieren. Dies gelingt durch Anlegen unterschiedlicher Spannungen, die dann mehr oder weniger Toner an einen Druckpunkt bringen.



Tonerkunst

Auch der verwendete Toner hat großen Einfluss auf die Druckqualität. Da der Farblaserdruck mit elektrischen Aufladungen arbeitet ist es leicht einsehbar, dass die elektrischen Aufladbarkeit und seine Größe das Verhalten eines Tonerpartikels bestimmen. Ist das Tonerpulver inhomogen, das heißt zum Beispiel, dass die Tonerpartikel unterschiedlich groß sind, ist ihr Verhalten beim elektrischen Aufladen und beim Aufbringen/Fixieren auf das Papier ebenfalls unterschiedlich.

Gleichmacherei

Ziel der Tonerproduktion ist es, Partikel mit möglichst gleichen Eigenschaften und Größen herzustellen. Das gelingt nicht durch Mahlwerke, wie man in einer Kaffeemühle (mit weit größeren Partikeln) schon durch Augenschein feststellen kann.

Der Vorteil des Zermahlens beim Toner: Das Verfahren ist billiger als eine komplexe "Züchtung" von möglichst homogenem Toner.


Billiger Ersatz

Als Anwender kann man nicht feststellen, ob der nachgefüllte Toner aus (billigem) zermahlenem Material oder aus hochwertigem, in aufwändigen physikalisch-chemischen Prozessen gewonnenen Tonerpartikeln besteht.


Die Partikelgröße kann zwischen 6,5 und 15 Mikrometer liegen, ein Haar hat im Schnitt einen Durchmesser von 60 Mikrometer.

Temperatur senken

Die Fixiertemperatur (in Verbindung mit Druck) muss auch den größtmöglichen Tonerpartikel noch schmelzen können. Sind die Tonerteilchen dagegen fast gleich klein, können die Laser mit geringeren Fixiertemperaturen arbeiten. Das mindert den Verschleiß, kann die Staugefahr verringern und spart Strom.

Bei Konica Minolta soll die Fixiertemperatur mit dem Simitri-Toner bis zu 15 Prozent geringer sein.

*1
Binär: Ein Punkt ist gedruckt oder kein Punkt ist gedruckt

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