Lesertest: Kyocera FS-1118MFP

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Erschienen am 17. Januar 2007 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=1769


Flexibler Bürogehilfe mit günstigem Verbrauchsmaterial

Kyocera bewirbt das Multifunktionsgerät FS-1118MFP unter den Druckern. Detaillierte Herstellerangaben finden sich auf der Webseite von Kyocera-Mita. Der Kundenbedarf nach einem Multifunktionsgerät (MFP) bestand in den Feldern "Drucken", "Kopieren/Scannen" und "Faxen" für kleinere Standorte (max ca 20 Personen).


Anlässlich eines kleinen Wettbewerbs zwischen drei bekannten Lieferanten und deren Geräten, schwang Kyocera oben heraus. Ein Mitbewerber kam preislich völlig daneben, der andere hatte keinen batteriegepufferten Fax.


Feature-Wunder

Den Vorteil eines All-in-One-Gerätes erkauft man sich mit einem gewaltigen Feature-Umfang, welcher sich in Display und Online-Menus niederschlägt und einem zu regelmässigem Ausprobieren und / oder Handbuchstudium zwingt.

Anschlüsse

Der MFP lässt sich direkt an ein Ethernet-Netzwerk anschliessen. Eine IP-Adresse kann er über DHCP beziehen, selbstverständlich lässt er sich auch mit fixer Adresse betreiben. Weiterhin bietet der FS-1118MFP die Möglichkeit eines Anschlusses über die parallelle Schnittstelle oder USB.

Drucken

Das Gerät eignet sich nach Abklärungen für die Ausgabe von durchschnittlich 2'000 Seiten pro Monat. Hin- und wieder dürfen es auch ein paar Seiten mehr sein. Der Drucker versteht die wichtigsten Druckersprachen PCL (6) und Postscript (Level 3). Müssen auch ältere Systeme unterstützt werden, so finden sich gar Diablo-Emulationen oder für eine programmierbare Umgebung Prescribe.

Druckertreiber stehen dank den verbreiteten Druckersprachen für alle namhaften Betriebssysteme zur Verfügung. In unserem Fall war die Unterstützung von Windows 2000/2003 Server und der Citrix-Terminalserver - Umgebung im Vordergrund.


Das Gerät bringt Druckjobs mit 600 DPI oder mit der Auflösung "Fast1200" (was 1800x600 entspricht) aufs Papier. Auf den ersten Blick ist kein Unterschied feststellbar. Grafiken werden in üblicher Qualität wiedergegeben. Details finden sich gegen Ende des Artikels.

Kopieren

Mit dem optionalen, unbedingt empfehlenswerten Originaleinzug eignet sich der FS-1118MFP sehr gut als Kopierer für kleinere Jobs. Bis zu fünfzig Blatt können eingelegt werden und per Druck auf den Startknopf kopiert werden. Dazu ist kein Computeranschluss notwendig (Kopieren in "Hardware"). Die Qualität der Kopien ist für den normalen Bürobedarf mehr als ausreichend. Der Durchzug eines A4-Blattes dauert etwa fünf Sekunden. Der Druck der Kopien erfolgt mit einer Verzögerung von zwei bis drei Sekunden.

Faxen

Das Faxmodem ist eine Einschubkarte, deren Installation nach dem Lösen einer Rändelschraube ohne weiteres Werkzeug recht einfach gelingt. Danach kann das Modem mit dem mitgelieferten Kabel mit einem analogen Telefonanschluss verbunden werden. Nach Konfiguration der Telefonnummer und des Absenderkennzeichens kann das Gerät sofort Faxe versenden. Der Empang war beim ersten Gerät, das wir geliefert bekamen, aus den diversen Stromsparmodi unmöglich. Verschiedene Versuche, mittels Updates von Firmware eine Behebung des Problems zu finden, schlugen fehl. Schlussendlich wurde uns auf Garantie ein neues Faxmodul geliefert. Danach funktionierte alles tadellos. Faxe, welche zum Beispiel wegen Papierstau oder Mangels Papier nächtens nicht gedruckt wurden, überleben dank Batterie-Pufferung auch einen Stromausfall.

Scannen

Der FS-1118MFP verfügt über die Fähigkeit, Vorlagen mit einer maximalen Auflösung von 600x600 DPI einzuscannen. Dabei wählt man auch über die Farbtiefe (Color, Graustufen oder Schwarz/Weiss) aus. Gemäss Aussagen von Kyocera ist die Farbtiefe auf 8 Colorbits (256 Farben) beschränkt. Dies fällt in der Praxis nicht (stark) auf. Allerdings ist das Einscannen von Farbfotos mit hoher Auflösung wohl auch nicht die Domäne dieses Gerätes. Eher werden mit diesem Gerät Textseiten zur elektronischen Aufbewahrung oder zum Weiterversand per Mail eingelesen. Sowieso empfehlenswert ist die Aufrüstung des standardmässig ausgelieferten Speicher mit einem Zusatzmodul. Wir haben uns auf 128 MB geeinigt, daher stehen für die Scanfunktionen 196 MB zur Verfügung.

Scanjobs können als Multipage-PDF, als s/w-TIFF oder als JPG ausgegeben werden. Da die Geräte bei uns ausschiesslich über den Ethernet-Port angeschlossen sind, kann ich die Direktscan-Funktion (über USB) nicht beurteilen.

Verbleiben die Netzwerk-Scanfähigkeiten "Scan to SMB/FTP" und "Scan to Email". Zum Ersteren bleibt zu sagen, dass die dazu allenfalls nötigen Passwörter in den ersten Firmware-Versionen im Klartext im Gerät hinterlegt und in den entsprechenden Konfigurationsdialogen ersichtlich waren. Da in einer gemischten Büroumgebung wohl auch persönliche, schützenswerte Informationen eingescannt werden könnten, kam für uns die gemeinsame Ablage auf einem Share sowieso nicht in Frage.

Die Funktion "Scan to Email" sendet Scanjobs im gewählten Format über einen SMTP-Server an den Empfänger. Dazu bringt das Gerät ein eigenes Adressbuch, aber auch die Möglichkeit der Verwendung eines LDAP-Verzeichnisses mit.

Wer die Hürde der LDAP-Konfiguration genommen hat, kann sich die Eingabe einer unter Umständen länglichen Mail-Adresse ersparen und das Unternehmensverzeichnis befragen. Allerdings ist der Zugriff etwas verschachtelt ("Send" - "External Adressbook" - "Menu unten x 3" - "Empfänger suchen" - "Username eingeben" - "Username bestätigen" - "Senden" und dabei piepst das Bedienfeld unentwegt bei jeder Eingabe.


Einstellungen/Reporting

Der Zugriff auf das Webinterface meldet sofort ersichtlich den Status (OK, Stromsparmodus etc) und den Tonerstand. Generell erlaubt das Gerät die Ausgabe von verschiedenen Auswertungen (gedruckte Seiten, gescannte Seiten) und ermöglicht den Versand von diversen Statusreports per Mail. Beispielsweise können Tonerstandswarnungen automatisch per Mail an eine zentrale Bewirtschaftungsstelle gesandt werden. Die Mails können mit Variablen formuliert werden, was einfache Anpassungen ermöglicht.


Druckqualität Grafik

Die Bilder wurden mit 600 DPI gedruckt und auf einem Epson V10 - Flachbett-Scanner mit 600 bzw 1200 DPI eingescannt. Für mein Auge sind die Bilder relativ homogen gerastert, keine (starke) Streifenbildung ist sichtbar, was bei Laserdruckern noch gerne geschieht.


Druckqualität Text

Im Vergleich zu grösseren Mitbewerbern war ich mit dem Textdruck der kleinen Kyoceras bei sehr kleinen Schriftgrössen nicht sehr zufrieden. Der FS-1118MFP macht hier ein recht gutes Bild. Die Schriftproben sind mit einem Epson Perfection V 10 mit 2400 DPI eingescannt und im 2 Bit - GIF-Format gespeichert worden.


Vergleichsbild, gedruckt mit Lexmark T642 mit 600 DPI


Vergleichsbild, gedruckt mit Lexmark T642 mit 1200 DPI


Scanqualität

Die Scanqualität des Gerätes ist für die elektronische Ablage von Text-Dokumenten mit gelegentlicher Grafik gut geeignet. Farbige Dokumente gelingen nicht schlecht, sind jedoch weit von der Qualität üblicher Flachbett-Scanner entfernt. Zudem werden die Jobs (für Scan to Email) bei Farbe und hoher Auflösung (600 DPI) dann auch schnell gross.

Verbrauchsmaterial

Der MFP wird mit der Tonerkassette TK-18 bestückt, diese soll für 7'200 Seiten bei 5% Deckung reichen. Wir haben mit der Erstkassette (bei uns auch eine TK-18) bisher rund 2'900 Seiten gedruckt oder kopiert. Die Tonerstandanzeige zeigt noch 31% Füllstand an. Die Kyocera-Drucker füllen von der ersten Kassette ein Depot im Gerät, deshalb ist die Aussagekraft über die erste Kassette nicht ganz einfach. Die Kassette kostet zwischen 60 und 80 EUR (bzw 100-130 CHF).

Zusatzfunktionen

Das Gerät kann über POP3 Mails abholen und direkt ausdrucken. Zusammen mit dem Fax-Modul ergibt das eine tolle Unterstützung für einen kleinen Betrieb, der Bestellungen über Fax oder Mail erhält. Keine Mailbox selber checken, einfach die gedruckten Bestellungen aus dem Gerät nehmen und ausführen.

Fazit

Fast dreitausend Seiten ohne Störungen gedruckt, über 3'000 Seiten eingescannt und gemailt. Das alles ohne Störungen oder Wartezeiten. Für den oben beschriebenen Einsatz ist das Gerät absolut zu empfehlen.

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