Lesertest: Canon Pixma MP510

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Erschienen am 11. Oktober 2006 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=1652


Ein ALL IN ONE muss her...mit Speed!

Platz auf dem Schreibtisch schaffen, drucken, scannen und schnell vernünftige Kopien erstellen, das waren die Überlegungen ein Multifunktionsgerät anzuschaffen, um meine bisherige Kombination aus Drucker und Scanner zu ersetzen. Die Wahl fiel auf den Canon MP510, der preislich und Ausstattungsmäßig meinen geforderten Kriterien fast entsprach. Fast entsprach, ja, weil das Gerät, wie in dieser Preisklasse üblich nur mit einem CIS Scanner daherkommt, und nicht mit einem CCD. Doch dazu später mehr.


Lieferumfang des Canon MP510:

Geliefert werden: - Das Multifunktionsgerät Canon MP510 - Ein separater Druckkopf - 4 Inkjetpatronen (PGI-5BK, CLI-8C, CLI-8M, CLI-8Y) - Software Cds für Windows und Apple (MP Treiber, MP Navigator Software, Scansoft Omnipage SE Texterkennungssoftware, Arc Soft Photostudio zur Bildbearbeitung, Easy WebPrint (nur für Internet Explorer 5.5 oder höher) zum drucken von Webseiten und Easy PhotoPrint zum einfachen Drucken von Fotos, sowie diverse Anleitungen ) - Handbuch Kurzanleitung in diversen Sprachen - Ein Installationsblatt- Stromkabel. Ein USB Kabel ist nicht enthalten und ein Bluetooth Adapter kann optional erworben werden.

Aufbau:

Dank DIN A3 großem und gut bebildertem Installationsblatt sollte der Aufbau, Anschluss und die Softwareinstallation eigentlich kein Problem darstellen. Eigentlich, denn Canon hat an das Installationsblatt noch einen kleinen Zettel geheftet, auf dem 3 Bilder, eins davon durchgestrichen, abgebildet sind. Sinn des Zettels ist ein Hinweis auf das korrekte Einsetzen des Druckkopfes. Folgt man der Anleitung auf dem großem Blatt kann es nämlich passieren, dass der Druckkopf beim verriegeln etwas nach vorne herausrutscht und somit nicht korrekt sitzt. Man muss den Druckkopf beim verriegeln mit einem Finger etwas andrücken, damit er in seiner korrekten Position bleibt. Nachdem diese Hürde gemeistert war, verlief der Rest des Aufbaus und der Softwareinstallation problemlos.


Hardware:

Der MP510 wiegt ca. 7 kg. Laut Canon verbraucht er im Betrieb 25W, 2W im Standby und 0,8W im ausgeschalteten Zustand. Das Gerät besitzt 2 Papiereinzüge und hinter der rechten, vorderen Klappe befinden sich mehrere Einschübe für Speicherkarten. Darunter befindet sich der PictureBridge Anschluss für den Direktdruck aus einer Digitalkamera. Die Verarbeitung und die verwendeten Materialen sind für ein Gerät dieser Preisklasse recht ordentlich. Als störend empfinde ich jedoch den glänzenden Kunststoff, der für einen Teil des Scannerdeckels, sowie für die vordere Klappe verwendet wurde. Schon nach kurzer Zeit sind darauf Fingerabdrücke zu erkennen. Das Bedienteil ähnelt einem Klapphandy. Der aufklappbare Teil beinhaltet das 4,7cm große Farbdisplay. Die Bedienknöpfe im unteren Teil sind ordentlich sortiert und haben eine wahrnehmbaren Druckpunkt. Vorne besitzt das Gerät drei Leuchtdioden, für Power, Gerätefehler und eingesetzte Speicherkarte. Der Scannerdeckel hat ein angemessenes Gewicht und besitzt ein Z-Scharnier um auch Bücher mit geschlossenem Deckel scannen zu können.

Bedienung:

Die einzelnen Funktionen des Gerätes können wahlweise aus der MP Navigator Software oder von dem Bedienfeld aus genutzt werden. So lassen sich von dem Bedienfeld aus, schnell und einfach Kopien (bis 99) in Farbe und S/W erstellen. Papiergröße und -qualität, sowie verschiedene Druckeinstellungen können Mithilfe des farbigen 4,7cm großen LCD Displays unkompliziert eingestellt werden. Beim Druck von Memorykarten dient das Display auch als kleines Vorschaufenster. Details der Bilder lassen sich aber auf dem Display aufgrund der Größe kaum erkennen. Vergleichen lässt sich die LCD Größe mit denen kleiner Digitalkameras. Sehr nützlich ist das Einblenden der noch vorhandenen Tintenkapazität beim Einschalten oder Wechsel von Kopier-, Scan- oder Speicherkartenmodus auf dem Display. Das Display schaltet sich nach einer Weile automatisch ab, wenn mit dem Gerät nicht mehr gearbeitet wird, wacht aber nach drücken einer Taste sofort wieder auf.


Drucken vom PC:

Das Druckwerk des MP510 basiert auf dem des Canon ip3300. D.h. auch er besitzt 2 Papiereinzüge und druckt bis max. 4800x1200dpi mit 2 pl großen Tintentröpchen. Das vordere Fach kann bis 100 Blätter A4 Normalpapier aufnehmen, der hintere Einzug bis 150 Blätter. Fotopapier kann nur aus dem hinteren Einzug bedruckt werden. Legt man in das vordere Fach nur 30-40 Blätter, so ist es möglich die Klappe zu schließen, um das Papier vor Staub zu schützen. Die Druckqualität ist Canon typisch von guter Qualität. Die 4 Inkjet Patronen sind gechipt. Will man also anstelle der Originalpatronen Kompatible einsetzen, so muss man derzeit, den Chip von der Originalpatrone entfernen und auf der Kompatiblen aufkleben/stecken. Ein Textdruck des Dr. Gilbert Briefes liegt in der Standardeinstellung nach 7 Sekunden im Ausgabefach. Die Qualität ist schon auf Normalpapier sehr scharf und tadellos auf Inkjetpapier. Druckt man farbig auf Normalpapier so ist ein geringes Ausbluten der Farben auf dem Papier zu erkennen. Man muss dazu aber schon genau hinsehen. Grautöne weisen einen für 4 Farbdrucker typisch leichten Rotstich auf, den ich aber als nicht störend empfinde. Fotos in 10x15cm (randlos) werden streifenfrei in 49 Sekunden gedruckt (Herstellerangabe 47 Sekunden). Einzelne Pixel sind aus normalem Betrachtungsabstand kaum zu erkennen. Für den Hausgebrauch also völlig ausreichend.

Scannen

Zum Scannen benutzt man wiederum entweder das Bedienfeld oder die Software MP Navigator. Bei Nutzung des Bedienfeldes hat man die Möglichkeiten, den Scan auf dem PC als Bild oder PDF zu speichern ohne das eine Software gestartet wird , als Email Anhang zu versenden (Outlook öffnet sich automatisch) oder mit einer Anwendung zu öffnen. (Die einzelnen Einstellungen werden vorher Global mit der MP Navigator Software festgelegt) Oder man nutzt zum Scannen die MP Navigator Software. Diese teilt sich in 3 einfach zu bedienende Übersichtsbereiche: - Dokumente/Bilder scannen oder von Speicherkarte einlesen - Einen Verwaltungsmodus um Bilder mit verschiedenen Programmen zu bearbeiten - 1 Klick scannen um Scans ohne Umwege zu speichern, pdf Dateien zu erstellen, als Email zu verschicken , Dokumente in Textdateien zu verwandeln (Mithilfe von Omnipage) oder es in z.B. einem Grafikprogramm zu öffnen. Die MP Navigator Scansoftware ist sehr einfach gehalten. Ausser Dokumenttyp, Blattgröße, DPI und ein paar wenigen Einstellungen, lässt sich hier nicht ändern. Dies ermöglicht schnelles und unkompliziertes Scannen. Wer mehr will hat aber noch die Möglichkeit, vom MP Navigator aus, das Scan Treiber Model Scangear zu öffnen. Dieses Programm wird auch gestartet, wenn man z.B. aus einer Anwendung heraus scannen will. Im erweiterten Modus lassen sich nun gezielt Einstellungen vornehmen. Nur hier ist das Scannen mit 1200dpi möglich, ansonsten begrenzt der MP Navigator die Auflösung auf max. 600dpi. Wie Anfangs erwähnt besitzt das Gerät einen CIS Scanner. Diese haben im Gegensatz zu CCD Scanner den Vorteil immer sofort einsatzbereit zu sein ohne die Lampe aufwärmen zu müssen, aber auch gleichzeitig den Nachteil einer geringen Tiefenschärfe. Dies bewirkt z.B. beim Scannen von aufgeklappten Buchseiten, das der Text zur Mitte, dort wo das Blatt nicht plan auf der Scheibe aufliegt, unscharf werden kann und die Buchmitte dunkel bis schwarz dargestellt wird. Somit muss man das Buch fest auf die Glasscheibe drücken um die Unschärfe gering zu halten. Es gibt im Scangear auch eine einstellbare Option um die Buchmitte aufzuhellen, was auch einigermaßen funktioniert. Von diesem bauartbedingten Nachteil abgesehen funktioniert der Scanner aber tadellos. Er benötigt nur 6 Sekunden für eine ganzseitige Vorschau. Ein DIN A4 Scan mit 150dpi braucht nur 11 Sek, mit 300dpi ganze 19 Sekunden. Positiv überrascht war ich auch von der Texterkennungssoftware Omnipage. Mit dieser Software kann man Dokumente einscannen und in Text umwandeln lassen. Beim Test wird der Dr. Gilbert Brief dabei fast fehlerfrei erkannt und auch Dokumente die neben Text auch Grafiken enthalten können übernommen werden, wobei das Layout und die Grafiken/Bilder erhalten bleiben. Hier eine Anmerkung für OpenOffice Benutzer: Einfache Texte, wie z.B. der Dr. Gilbert Brief werden am Besten im Format „Wordpad“ abgespeichert, so bleibt das Layout als Fließtext erhalten. Dokumente die neben Text auch Grafiken enthalten sollten im Format RTF Word 6.0/95 abgespeichert werden. So bleiben Grafiken und Layout erhalten. Andere Formate konnte OpenOffice2 bei mir nicht vernünftig lesen. Über die mitgelieferte Grafiksoftware kann ich nichts sagen, da ich ein anderes Programm benutze.

Kopieren

das Kopieren ist mit dem Canon MP510 auch ohne PC möglich. Am Bedienfeld können bis zu 99 Kopien festgelegt werden. Unterschiedliche Papiergrößen und Vergrößer-/Verkleinerungen werden mit wenigen Tastendrücken eingestellt. Der MP510 kopiert schnell! Eine DIN A4 S/W Kopie dauert nur 11 Sek. Eine DIN A4 Farbkopie benötigt 28 Sek mit den Standarteinstellungen. Beiden Kopien ist gemein, das sie in der Standardeinstellung heller sind als das Original, aber durchaus brauchbar. Die Helligkeit kann aber einfach mit den < > Tasten am Bedienteil korrigiert werden. Die Qualität der Kopien ist recht ordentlich. Die Kopien verlieren nur unwesentlich an Schärfe. Die Farbtreue ist zufriedenstellend, ein Unterschied zum Original aber erkennbar.

Fazit:

Für knapp 150€ Listenpreis erhält man ein ordentlich verarbeitetes und gut ausgestattetes Multifunktionsgerät, das in allen Disziplinen sehr schnell arbeitet. Die Bedienung des Gerätes, mittels Bedientasten oder der Software ist innerhalb kürzester Zeit problemlos möglich. Die Ausdrucke sind durchweg von guter Qualität. Der Scanner arbeitet, wenn man von der fehlenden Tiefenschärfe absieht, einwandfrei. Kopien in S/W und in Farbe sind einfach und schnell erstellt. Die mitgelieferte Software zum Scannen, drucken und Texterkennung ist durchweg brauchbar. Auf der Negativseite stehen die etwas konfuse Aufbauanleitung, das teilweise verwendete Hochglanzplastik auf dem man alle Fingerabdrücke sieht, sowie die gechipten Tintenpatronen, falls man günstigere Kompatible benutzen möchte.

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