SERIE: Störungen beim Tintendruck

von Druckerchannel

Erschienen am 11. September 2006 bei Druckerchannel.de, 3 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=1613


Seite 3 von 3

TEIL 2: Wenn die Tinte blutet

Bleeding

Vor allem beim Druck von Grafiken erkennt man an Stellen, wo eine Farbe an eine andere angrenzt, wenn die Tinte "blutet". Dann fließen die Bereiche ineinander, was man in der Regel mit dem bloßem Auge sofort sieht.

In Test haben wir das starke Ausbluten vor allem bei billigen Universaltinten festgestellt. Das sind Tintensorten, die für alle Druckermodelle geeignet sein sollen.

Auch bei vielen billigen kompatiblen Tintenpatronen tritt dieses Phänomen auf.

Eine weitere Ursache für das Bleeding ist neben der Tintenqualität die Aufnahmekapazität des Papieres. Die Menge der Flüssigkeit, die ein Papier aufnehmen kann, hängt stark von der Papierart und der Beschichtung ab. Fotopapiere zum Beispiel können wesentlich mehr Tinte aufnehmen als herkömmliches Kopierpapier. Ein typischer Wert für die Aufnahmefähigkeit beträgt einige 10ml/m².

Falls nun, etwa durch eine ungeeignete Einstellung des Druckertreibers, zu viel Tinte auf das Papier kommt (etwa beim Druck auf Normalpapier mit der Einstellung "Foto"), kann das Papier die Flüssigkeit nicht mehr aufnehmen – sie verbleibt weitgehend an der Oberfläche, verläuft und verfranst.

Wer mit zu viel Tinte aufs Papier druckt, erkennt das daran, dass die Tinte regelrecht "überquillt". Deutlich ist dieser Effekt bei mikroporösen Papieren zu beobachten, obwohl er auf Grund der hohen Aufnahmekapazität dieses Papiers erst sehr spät auftritt.

Ein weiterer wichtiger Punkt sind Tintenparameter wie Oberflächenspannung und Viskosität. Falsche Eigenschaften können zu einer veränderten Aufnahmefähigkeit des Papiers für eine bestimmte Tinte führen.

Wer auf qualitativ hochwertige Ausdrucke ohne Bleeding Wert legt, bekommt mit Originaltinte in Verbindung mit dem empfohlenen Papier des Druckerherstellers die besten Ergebnisse. Denn die Auftragsmenge ist auf eine bestimmte Papiersorte abgestimmt - bei alternativen Papieren kann das Ergebnis entsprechend anders aussehen.

Papiere

Papiere unterscheidet man neben der Dicke respektive des Gewichts in ihrer Beschichtung. Ungestrichene Papiere bestehen aus dem einfachen Papierkörper – ohne zusätzliche Beschichtung. Da der Papierfilz sehr unregelmäßig ist, sind Drucke auf ungestrichenem Papier nur für geringe Ansprüche zu empfehlen. Um die Qualität des ungestrichenen Papieres zu erhöhen, ist es möglich, die Oberfläche des Papieres zu "schleifen" (geschliffene Papiere). Somit wird die Oberfläche glatter und Drucke mit wenig Tintenauftrag gewinnen an Qualität. Trotzdem können sich Drucke auf ungestrichenem Papier nicht mit denen auf Spezialpapieren messen.


Gestrichene Papiere: Um das Papier zu veredeln und beispielsweise die Aufnahmenfähigkeit für Tinte zu erhöhen, gibt man dem Papier eine "Strich". Darunter versteht man das Auftragen einer Dispersion, die man entweder auf den Papierkörper aufgießt oder aufstreicht. Diese Schicht verhindert das Eindringen von Farbe in den Papierkörper, somit erscheint die erreichbare Auflösung höher als bei Normalpapieren. Außerdem erhöht sie auch die Stabilität des Papiers.

Die so aufgebrachte Dispersion entscheidet über das Aussehen des Papiers – sie kann glänzend sein oder matt, sie kann aber dem Papier auch eine andere Grundfarbe geben.


Die Beschichtung besteht oft aus einer Art Gelatine, die sich bei Kontakt mit Wasser ausdehnt – quillt. Aus diesem Grunde bezeichnet man Gruppen dieser Papiere als Quellpapiere.


Bei den mikroporösen Papieren besteht die Beschichtung aus einer schwammartigen Oberfläche bestehend aus hochgradig gleichförmigen Keramikpartikeln. Hier wird die Tinte nicht durch die Verbindung mit der Chemie der Beschichtung erreicht, sondern durch kapillare Effekte.

Nutzen Sie zum Drucken die Funktion Ihres Browsers. Diese Einstellungsseite wird nicht mitgedruckt.

Artikelindex: zu druckende Seiten

Optionen