HP Photosmart 8250

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Erschienen am 14. November 2005 bei Druckerchannel.de, 11 Seite(n)

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Tinten- und Druckkopfsystem

Gerade wenn beim Fotodruck viele Farben zum Einsatz kommen, verursachen Kombipatronen in der Regel höhere Druckkosten. Das liegt daran, dass sich mehrere Tinten in einer Patrone befinden. Und der Tintenverbrauch pro Farbe ist unterschiedlich hoch - auch wenn HP lange Zeit das Gegenteil behauptet hat. Die Folge ist, dass viel Tinte ungenutzt in den Müll wandert.

Dazu kommt der in die Patrone integrierte Druckkopf, der die Patrone unnötig teuer macht. Der Vorteil bei der Druckkopf-Tinten-Bündelung liegt dafür beim geringeren Tintenverbrauch bei Wartungsvorgängen, da kein Permanentdruckkopf vorhanden ist, der häufige Spülungen mit Tinte benötigt.


HP hat sich genau dieses Problems angenommen, das ist beim Öffnen des Deckels sofort zu sehen: Man sieht Einzelpatronen, die vom (Permanent-) Druckkopf getrennt sind. Gleichzeitig soll möglichst wenig Tinte für die Druckkopfreinigung verbraucht werden.

Etwas widersprüchlich ist die Patronenbefüllung. So ist die gelbe Patrone mit 6 Milliliter und die Cyan-Patrone mit nur 3,5 Milliliter gefüllt - bei gleicher Patronengröße. Der Vorteil dürfte wohl eher bei HP liegen. Schließlich müssen die Einzelkartuschen so fast gleichzeitig komplett getauscht werden, was den Vorteil von Einzelpatronen in Frage stellt.


Das Tintenzirkulationssystem

Der clevere Ansatz gegen übermäßigen Tintenverbrauch bei der Druckkopfreinigung besteht beim HP Photosmart 8250 aus einem Tinten-Zirkulationssystem. Anders als bei herkömmlichen Druckern wird Tinte bei der Kopfreinigung nicht vollständig (siehe unten) in einen Resttintenschwamm gespritzt, sondern von einer Pumpe aufgefangen. Die Tintenrückführung geschieht über ein Schlauchsystem, an das auch die sechs einzelnen Patronen angeschlossen sind. Die Patronen sitzen also nicht auf dem Druckkopf, sondern sind am Drucker angebracht und werden über Silikon-Schläuche zum Kopf geführt. Vorteil ist zum einen der damit leichtere und dadurch laufruhigere Druckwagen und eine recht genaue Angabe, wann die Tintenpatronen tatsächlich leer sein werden.

Beim Abpumpen der Tinte vom Druckkopf ist ein ausgeklügeltes System zur Trennung von Tinte und Luft erforderlich. Luftbläschen würden sich beim Druck durch Streifen auswirken. Ganz ohne Resttintenbehälter geht es auch bei diesem Verfahren nicht. Laut HP geht zwar etwas mehr Tinte ungenutzt in den Schwamm als bei den Vorgängermodellen mit Einwegdruckkopf, im Vergleich zur Konkurrenz ist dies jedoch ein weitaus geringerer Anteil.

Der Permanentdruckkopf

Anders als bei bisherigen HP Einzelpatronensystemen mit getrenntem Druckkopf ist dieser nun vom Status "Verbrauchsmaterial" zu einem festen Bestandteil des Druckers geworden. Dieser nunmehr permanente Thermodruckkopf wird laut HP aus einem Stück mit einem Verfahren aus der Halbleitertechnik gefertigt. Als Ergebnis weisen die Düsen und Düsenabstände sehr viel geringere Fertigungstoleranzen auf. Zudem ist eine weitaus höhere Anzahl von Druckdüsen für einen schnellen Druck möglich.

Die Technik, die HP als neu anpreist, findet man bei Canon in ähnlicher Form schon seit mehreren Jahren unter der Bezeichnung "FINE". Canon hat bereits Anfang 2003 beim Canon i865 einen Druckkopf mit 512 Düsen für 2 Pikoliter kleine Tropfen je Farbe vorgestellt. Der Photosmart 8250-Druckkopf besitzt zwar je Farbe 650 Düsen, die jedoch jeweils nur konstante 5 Pikoliter-Tropfen ausgeben können. Das Top-Modell von Canon, der Canon Pixma iP8500 besitzt sogar 786 Düsen je Druckfarbe. Epson-Drucker mit Piezo-Druckkopf und variablen Tropfengrößen bis zu 1,5 Pikoliter, wie der Epson Stylus Photo R800 kommen auf derzeit maximal 180 Düsen je Farbe.

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