Lesertest: HP Photosmart 8250

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Erschienen am 24. August 2005 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=1173


HP Photosmart 8250

Da ist er nun, der neue HP Photosmart mit der Modellnummer 8250. Anhand der Ausstattungsmerkmale könnte man fast annehmen, dass es sich bei diesem Modell wieder um einen X- belieben HP Fotodrucker mit sehr gutem Funktionsumfang handelt. Aber der 8250er wartet aber mit etwas auf, mit dem ich bei HP wirklich nie gerechnet hätte: Separate Tintenkartuschen und festem Druckkopf, welcher nicht mehr ausgetauscht werden muss. Anscheinend ist HP aufgewacht und hat gemerkt, was der geneigte Druckerkäufer bevorzug. Währenddessen geht die Konkurrenz Canon, welche HP als Markführer im Tintendruckermarkt (gerade aufgrund von einzeln austauschbaren Tinten und permanent Druckkopf bei den meisten Canon-Modellen) vom Thron gestoßen hat, jetzt den Weg mit Kombipatronen inklusive Wegwerfdruckkopf. Irgendwie eine verkehrte (Drucker-)Welt.


Doch zurück zum neuen Photosmart: Wie bei den guten HP Photosmarts üblich, bietet auch dieses Modell wieder ein großes und gutes TFT-Display an der Frontseite des Druckers, mit welchem Fotos auf der Speicherkarte, die sich im ebenfalls vorhanden Kartenleser (unterstützt werden alle üblichen Formate) befindet, anschauen kann. Der Monitor zeigt (wenn keine Karte eingelegt ist) den Tintenfüllstand der einzelnen Patronen an und anhand des Druckermenüs können die verschiedensten Einstellungen direkt am Drucker vorgenommen werden. Neben dem Standard A4 Fach, welches die üblichen 100 Blatt Normalpapier aufnimmt, gibt es auch ein separates Fotofach, welches bis zu 20 Blatt 10x15cm Fotopapier aufnimmt. Der integrierte Sensor am Druckkopfschlitten erkennt die eingelegte Papiersorte und richtet bei bedarf den Druckkopf automatisch aus. Als Schnittstelle zum PC ist leider nur ein USB Anschluss vorhanden. An der Fortseite befindet sich ein Pictbridge-Anschluss, an den eine Digitalkamera zum direkten Fotodruck angeschlossen werden kann. Alternativ kann an diese Schnittstelle aber auch ein Bluetooth-Adapter von HP „eingestöpselt“ werden. Dann ist ein kabelloser Druck (z.B. vom Fotohandy) möglich.


Wie bereits erwähnt, besitzt der neue Photosmart einzelne austauschbare Tintenkartuschen. Neben den Standardfarben Magenta (3,5 ml), Cyan (4 ml) und Gelb (6,0 ml), gibt es auch (für einen guten Fotodrucker unabdingbar) die Farben Hellmagenta (5,5 ml) und Hellcyan (5,5 ml). Selbstverständlich findet auch eine schwarze Patrone im Drucker Platz. Diese enthält deutlich mehr Tinte (11/21 ml)als die anderen Farben, da diese nicht nur zum Fotodruck, sondern auch für den Textdruck verwendet wird. Der Druckkopf ist fest in den Drucker eingebaut und soll laut HP, ein Druckerleben halten. Die Tinte wird mittels Schläuchen zum Druckkopf geleitet. Ein aufwendiges System verhindert, dass beim Reinigen des Druckkopfes Tinte verloren geht.


Allgemeines

Nicht nur das „Tintesystem“ hat HP geändert sonders auch die Handhabung des Papierfachs. Und da wären wir auch bei meinem ersten Kritikpunkt. Die Papierablage lässt sich jetzt nicht mehr (wie sonst bei HP üblich) hochklappen, sondern nur noch nach vorne ausziehen. Da sich über dem Hauptfach auch das kleine Fotofach befindet, ist es etwas knifflig, dass Papier ordentlich und gerade in den Drucker einzulegen. Dafür arbeitet das Fotopapierfach jetzt voll automatisch. Es muss kein Hebel mehr betätigt werden, um das Fotofach zu aktivieren.

Überrascht hat mich, dass man für diesen Drucker die gleiche Papiereinzugsmechanik verwendet, wie bei den Einstiegsdruckern Deskjet 3745 oder Deskjet 5740. Für den Photosmart 8250 wurde die Mechanik zwar etwas robuster angelegt, doch auch hier zieht lediglich ein Rad, welches von oben auf das eingelegte Papier „drückt“, das Medium ins Druckerinnere. Wenn das Papier dann nicht wirklich hundertprozentig ins Zufuhrfach gelegt wurde (was, wie bereits gesagt, nicht so einfach ist), wird dickes Fotopapier gerne mal leicht Schief eingezogen. Bei Normalpapier tritt dieses Problem nicht auf. Da die Einzugsrolle immer nach unten auf den Druckerboden drückt, ist gerade das einlegen eines einzelnen A4 Normalpapier-Blattes sehr schwierig. Die beiden Photosmarts 8150 und 8450 haben eine wesentlich zuverlässigere Papierzuführung.


Angenehm ist mir allerdings die geringe Lautstärke beim Drucken aufgefallen. Dafür hört sich die Druckkopfreinigung an, als ob man mit einem nassen Schwamm ein Trinkglas auswischt.

Gründlich überarbeitet hat man auch die Druckersoftware. HP setzt jetzt nicht mehr auf ein Druckersymbol in der Taskleiste. Die Toolbox, welche sich jetzt im „HP Solution Center“ befindet, lässt sich jetzt über eine Desktopverknüpfung öffnen. Dort können dann die üblichen Einstellungen vorgenommen werden und bei Bedarf auch das Online Handbuch geöffnet und die HP Bildbearbeitungssoftware gestartet werden.

Druckqualität Foto

Tja, meine ersten Ausdrucke waren ernüchternd. Das muss ich leider so sagen. Zwar wirken die Bilder auf den ersten Blick gut, doch als ich die Ausdrucke des 8250er mit den des Photosmart 8150 verglichen habe, musste ich feststellen, das der 8150er das gleiche Foto besser zu Papier bringt. Gerade helle Farbtöne wirken beim neuen Modell etwas zu grobkörnig. Teilweise werden Farben etwas übertrieben dargestellt. So werden zum Beispiel braune Haare auf meinem Testfoto sehr rötlich wiedergegeben, während der Photosmart 8150 mit der Darstellung des brauntons keine Probleme hat. Des Weitern viel mir auf, dass größere Blauflächen sichtbar streifig gedruckt werden. Selbst eine mehrmalige Druckkopfreinigung und Ausrichten des Druckkopfes haben keine Besserung gebracht.


Auf der HP Homepage, werden beide Probleme erwähnt und entsprechende Tipps gegeben, um diese abzustellen. Aber selbst das manuelle Ausrichten der Farben, hatten keinen wirklichen Erfolg erzielt.

Druckqualität Text

Laut HP soll der Photosmart 8250 Dokumente in Laserqualität ausgeben. Dies war für mich kaum vorstellbar, setzt der Drucker nur auf Dyetinten. Es kommt also keine pigmentierte Tinte (welche sonst bei HP für den Textdruck verwendet wird) zum Einsatz. Doch nach den ersten Ausdrucken war ich angenehm überrascht. Zwar wirken die Buchstaben nicht richtig tiefschwarz, doch werden Texte mit einer sehr guten Schärfe ausgegeben. Allerdings hat der Drucker teilweise Probleme damit, zu erkennen, wann Text gedruckt wird. Fügt man zum Beispiel in ein Dokument, welches ich beispielsweise in Word 2003 erstellt hatte, ein separates Textfeld ein, werden die Buchstaben im Textfeld deutlich unschärfer und fransiger ausgegeben, während der Rest der Seite (außerhalb des Feldes) in einer guten Qualität dargestellt wird.


Die Druckgeschwindigkeit

Die Geschwindigkeit beim Drucken konnte deutlich gesteigert werden. Gerade Textdokumente fliegen geradezu aus dem Drucker. Aber auch der Fotodruck geht HP untypisch, erstaunlich flott voran. Der neue Permanentdruckkopf mit 650 Düsen je Farbe macht sich deutlich bemerkbar.

Die Druckkosten

Nun endlich ist es bei HP jetzt auch möglich die Farben einzeln zu wechseln. Merkwürdigerweise, werden die einzelnen Farben mit unterschiedlicher Füllmenge verkauft, aber dennoch bei jeder Patrone der gleiche Preis (ca. EUR 10,00) verlangt. Trotzdem dürften die Druckkosten mehr im unteren Bereich liegen, zumal HP auch ein Patronen-Papierset anbietet, welches alle 6 Patronen und 150 Blatt 10x15cm Fotopapier beinhaltet. In den USA kostet dieses Set günstige 36,00 Dollar. In Deutschland konnte ich dieses Set noch nicht ausfindig machen.


Mein Fazit

Ohne die Differenzen beim Fotodruck, wäre der HP Photosmart 8250 ein verdammt gutes Gerät mit einer sehr guten Ausstattung und günstigen Unterhaltskosten. Nur leider Drucken die anderen aktuellen HP Fotodrucker (z.B. der HP Photosmart 8150/8450) meiner Meinung nach, die besseren Fotos. Und auch mit dem Papiereinzug hapert es ein wenig. Empfehlen kann ich diesen Drucker nur demjenigen, der viel und kostengünstig Drucken will, aber nicht unbedingt ein wirklich optimales Ergebnis erwartet.

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