Vergleich Tintenabos 2024: Insbesondere für Wenigdrucker nach wie vor eine gute Wahl
Bereits seit knapp neun Jahren gibt es Abonnements für Druckertinte. Der mit Abstand bekannteste und älteste Vertreter ist "Instant Ink" vom amerikanischen Drucker-Weltmarktführer HP - eingeführt entsprechend 2015. Anders als das Wort "Abo" vielleicht vermuten lässt, legt man sich allerdings nicht für eine festgelegte Anzahl von Patronen-Lieferungen fest, sondern ausschließlich auf den Preis für eine gebuchte Summe von gedruckten Seiten - ein großer und beruhigender Unterschied! Drucken wird damit kalkulierbar.
Denn egal, ob man nur eine einfache Textseite, ein Farbdokument oder ein Foto druckt - die Kosten für die dafür benötigte Tinte bleiben immer gleich. Dabei ist es sogar irrelevant, wie oft der Drucker Tinte bei Reinigungen durch sein System spült und die nutzbare Tinte aus den sonst so teuren Patronen schwinden lässt. Ein im Ansatz vergleichbares Konzept gibt es seit vielen Jahren lediglich für Geschäftskunden und Laserdrucker mit Vertragsgeschäften unter dem Namen "MPS".
Ein im Vergleich zu Vertragsmodellen wesentlich einfacher zu buchendes Tintenabo bieten neben HP mittlerweile auch alle anderen großen Hersteller von Tintendruckern an. Zunächst folgte "ReadyPrint Flex" von Epson, dann der "Pixma Print Plan" von Canon und schließlich auch "EcoPro" von Brother. Nach einem ersten Vergleich im Sommer 2023 folgt nun eine aktualisierte Version, die aktualisierte Konditionen, Preise und die derzeitige Druckerauswahl berücksichtigt.
Wozu ein Tintenabo?
Ein Tintenabo macht die Folgekosten mit Originaltinte kalkulierbar und auch intensive Reinigungen nach einer längeren Standzeit sind damit (finanziell) kein Problem mehr. Gleiches gilt entsprechend auch für den Farbauftrag: egal, ob einfache Textseite in S/W oder ein vollflächiges Plakat - für die Berechnung der Kosten macht das keinen Unterschied. Auf eigene Faust muss man sich dann nur noch um das Papier und den Strom für den Betrieb des Druckers kümmern - wobei, für ersteres bietet HP als einziger Anbieter auch eine Papieroption an.
Der Drucker nimmt Kontakt auf
Um die tatsächlich gedruckten Seiten nachvollziehen zu können, ist eine Verbindung des Druckers mit dem Internet zu dessen "Überwachung" nötig. An dieser Stelle ist Vertrauen angesagt. Den Geschäftsbedingungen der Dienste nach, werden lediglich Informationen über die grundlegende Art der Drucke (Farbe oder S/W, ggf. das Format), der Tintenstand sowie die Seriennummer des Druckers übertragen. Was tatsächlich gedruckt wird, soll gegenüber den Anbietern verborgen und privat bleiben.
Dafür kann dann jedoch auch berechnet werden, wann voraussichtlich neue Patronen notwendig sein werden, um diese vollautomatisch und vor allem rechtzeitig direkt zum registrierten Druckerstandort liefern zu können.
In dem Zusammenhang gilt übrigens auch, dass sich die Hersteller das Recht einräumen, die Drucker-Firmware automatisch zu aktualisieren, wenn dies für den Dienst erforderlich ist. Lediglich Brother erklärte uns auf Nachfrage, dass dies nicht notwendig ist. Möglicherweise ist jedoch eine Aktualisierung der Firmware nötig, um einen älteren Drucker überhaupt mit dem Tintenabo zu verbinden.
Nicht alle Drucker sind kompatibel
So ein Abo ist immer an ein bestimmtes Gerät (über die Seriennummer) gebunden, das man zuvor selbst kaufen muss. Zwar gibt es auch einige Leasing-ähnliche Angebote, wie zum Beispiel "ReadyPrint Ecotank" von Epson, auf diese gehen wir hier jedoch nicht weiter ein. Nach einem Ausfall des Druckers lässt sich ein Tauschgerät, zumindest über den Telefon-Support, auf das bestehende Abo übertragen.
Ein Drucker mit Anschluss per LAN oder WLAN ist Grundvoraussetzung. Aber auch nicht alle dieser Geräte sind kompatibel mit den Tintenlieferdiensten. Während man bei HP aus dem nahezu gesamten Sortiment wählen kann, ist man bei Canon derzeit stark eingeschränkt. Grundsätzlich gibt es passende Einstiegsdrucker, Bürodrucker und teilweise sogar A3-Drucker. Hochwertige Fotodrucker sind derzeit mit keinem Dienst kompatibel - bei diesen wird offensichtlich noch zu gut mit Verbrauchsmaterialien verdient.
Online-Zugang ist Pflicht
Grundsätzlich meldet nicht der Druckertreiber oder die Drucker-App, wie viel Seiten gedruckt oder kopiert wurden, sondern das erledigt der Drucker selbst. Dieser muss dazu zwingend mit einem Netzwerk samt uneingeschränktem Internetzugang verbunden werden. Bei einer längeren Unterbrechung der Verbindung zum Server des Anbieters kann unter Umständen nicht mehr gedruckt werden, solange, bis der Drucker wieder mit seinem Server verbunden ist.
Das bedeutet jedoch nicht, dass der Drucker zwingend permanent angeschaltet und verbunden sein muss. Wenn nötig, wird eine Verbindung unmittelbar vor dem Druck überprüft. Als grobe Richtlinie wird es erst Probleme geben, wenn das Internet für mehrere Tage nicht funktioniert. Epson gibt z.B. 24 Stunden an, im Test ist auch eine längere Abstinenz kein Problem.
Ein rein lokaler Anschluss über USB ist somit nicht möglich - LAN oder WLAN ist Pflicht. Wohl möglich ist jedoch der zusätzliche Anschluss über USB - Sinn ergibt dies jedoch eher selten.
Was zählt als eine Seite?
Abgerechnet wird bei allen Abos in Abhängigkeit der tatsächlich ausgegebenen Seiten. Dazu zählen direkt gedruckte Seiten oder auch kopierte Seiten. Ein doppelseitig bedrucktes Blatt zählt entsprechend wie zwei Seiten - soweit so logisch. Dabei ist es auch völlig egal, ob auf der Seite nur ein schwarzer Punkt gedruckt wird, oder ob es sich um ein randloses A4-Foto handelt. Irrelevant ist (abgesehen von A3-Drucken) auch das Papierformat.
Nicht gezählt werden dagegen der Druck von Kalibrierungsseiten oder Drucker-Statusseiten direkt aus dem Druckermenü. Auch leere Seiten innerhalb eines Dokumentes werden in der Regel übersprungen und nicht vom Kontingent abgezogen. Tinte, die für nötige Reinigungen anfällt, wird zwar nicht in Rechnung gestellt, jedoch können streifige Ausdrucke vom Drucker selbst nicht erkannt werden und gehen dementsprechend immer in die Berechnung ein. Nach einer längeren Standzeit empfiehlt sich daher stets ein initialer Düsentest aus dem Wartungsmenü - der kostet nur das Blatt Papier.
Wie sieht das bei A3-Druckern aus?
Nach aktuellem Stand haben sowohl Brother, Epson und neuerdings auch HP mit dem Tintenabo kompatible Drucker im Sortiment, die bis zu einer Größe von A3 oder sogar A3+ (Epson) drucken können.
Solange man mit diesen Druckern Formate bis A4 ausgibt, gibt es keine Unterschiede in der Berechnung. Anders sieht es aus, wenn in A3 oder A3+ (nur Epson) gedruckt oder kopiert wird: in diesem Fall gehen jeweils zwei Seiten vom Kontingent ab und werden entsprechend berechnet. Vereinfacht gesagt, verdoppeln sich somit die entstehenden Seitenpreise. Beim Duplex-Druck in A3 findet entsprechend eine Vervierfachung statt.
Abweichend zur vorherigen Aussage bleibt lediglich HP seiner Aussage "Eine Seite ist eine Seite" treu und rechnet A3-Seiten genau so ab, wie A4-Seiten oder auch Postkartenfotos.
Seitenkontingente und Preise
Kommen wir zu den Seitenkontingenten: üblicherweise gibt es Pakete, mit denen sich ohne zusätzliche Kosten 10, 30, 50, 100, 300 oder 500 Seiten (in A3 bei Brother und Epson entsprechend nur die Hälfte) bedrucken lassen. HP und Epson haben zudem "größere" Pakete für bis zu 1.500 Seiten. Bei den Preisen gab es anfänglich über die unterschiedlichen Anbieter hinweg bei gleicher "Stufe" keine nennenswerten Preisunterschiede - aktuell ist HP etwas teurer. Welche möglichen Kontingente die Angebote im Detail bieten, zeigt die große Tabelle auf der zweiten Seite dieses Artikels.
Nachfolgend einige Rechenbeispiele: Bucht man das mittlere 100-Seiten-Paket und nutzt dieses im Abrechnungsmonat komplett aus, ergibt sich dadurch ein durchschnittlicher Seitenpreis von glatt sieben Cent bei HP und derzeit sechs Cent bei der Konkurrenz. Das ist für eine einfache Textseite zwar mehr, als man beim Kauf der Originaltinte im Schnitt rechnen würde, jedoch sieht es beim Farb- oder gar Fotodruck ganz anders aus. Letzterer kostet schnell das Zehnfache.
Bei nur 10 Seiten im Monat (derzeit nur für Epson und HP) landet man aktuell bestenfalls bei 9,9 Cent im Schnitt. Auf der anderen Seiten kann man 500 Seiten im Idealfall für jeweils nur noch 3,8 Cent drucken. Im zuletzt genannten Fall sollte man jedoch beachten, dass sich die monatlich für 19 Euro jährlich auf über 220 Euro summieren. Die aktuellen Tarife für "Instant Ink" sind nochmals etwas weiter oben angesiedelt. Bei diesem oder noch höherem Druckaufkommen ist man mit einem leistungsfähigen Tintentankdrucker, wie dem Canon Maxify GX7050 oder gar dem Epson Ecotank ET-5850 nach wenigen Jahren oftmals günstiger.
Druckt man sehr viel Plakate oder überwiegend mit besonders hohem Farbauftrag, dürfte sich jedoch auch ein hochwertiger Tankdrucker kaum amortisieren. Dann fährt man mit einem Abo finanziell günstiger - zumal man durch den günstigeren Druckerpreis auch keine so hohen Kosten vorstrecken muss. Besonders interessant sind dafür die A3-Tintendrucker der 9700er-Serie von HP mit den niedrigsten Seitenpreisen.
Die Tücke mit der Lücke
Das Hauptproblem bei allen Abo-Modellen sind die "Lücken" zwischen den angebotenen Paketen. Wer beispielsweise (bei Brother, Epson oder HP) monatlich mehr oder weniger gleichmäßig auf 200 Seiten kommt, muss sich entscheiden:
Entweder, man wählt das größere 300er-Paket (ab 12 Euro) und lässt 100 Seiten davon "planmäßig" verfallen - dann landet man allerdings anstatt bei vier Cent je Seite bei dann sechs Cent im Schnitt. Oder aber, man wählt das nächstkleinere 100-Seiten-Paket und zahlt dann eine Gebühr für zusätzlich genutzte Seiten. In diesem Bereich fallen zumeist rund zehn Cent je Seite an - Details auf den Folgeseiten in diesem Artikel. Das macht dann insgesamt 16 Euro oder üppige acht Cent je Seite.
Übertragen von ungenutzten Seiten
Nun kann man auch behaupten, dass ein "zu großes" Paket gar nicht so schlimm ist - schließlich verfallen nicht genutzte Seiten nicht sofort und lassen sich für eine spätere Verwendung ansparen. Das hilft jedoch nichts, wenn der jährliche Schnitt, der tatsächlich gedruckten Seiten, genau zwischen zwei "Tarifstufen" landet.
Mehr oder weniger problemlos möglich ist jedoch tatsächlich der Ausgleich von einem zeitweise zu niedrigem Druckaufkommen. Besonders fair ist dies bei "Instant Ink" vom Marktführer HP gelöst. So kann man bei den Tintentarifen dauerhaft die dreifache Anzahl der Seiten aus dem gewählten Tarif übertragen und quasi "zwischenparken".
Das wären dann 300 Seiten beim 100er-Paket. Im Extremfall sieht das dann so aus, dass man beispielsweise drei volle Monate gar nichts druckt, um dann im vierten Monat sowohl den "Zwischenspeicher" als auch das "frische" Kontingent voll auszunutzen - also 400 Seiten insgesamt. Mehr Seiten lassen sich bei HP nicht ansparen und würden dann verfallen. Ähnlich ist die Umsetzung bei Brothers "EcoPro", jedoch kann lediglich die zweifache Anzahl des gebuchten Seitenkontingents angespart werden.
Weniger vorteilhaft ist diese Prozedur jedoch bei "ReadyPrint Flex" von Epson. Bei diesem Dienst lassen sich ungenutzte Seiten lediglich über zwei Folgemonate hinweg ansparen. Druckt man beispielsweise im Urlaubsmonat August gar nichts, kann man diese Seiten dann nur im September oder Oktober nutzen. Zunächst werden jedoch stets die "neuesten" Seiten verwendet - ein Verfall im dritten Monat wird somit nicht die Ausnahme sein.
Unglücklicherweise hat sich Canon beim "Pixma Print Plan" nicht an den beiden kundenfreundlichen Lösungen orientiert, sondern lässt ungenutzte Seiten ebenfalls nach einer zeitlichen Frist verfallen - und das sogar nach nur einem Monat.
Zusatzseiten bei Kontingentüberschreitung
Dass sich der durchschnittliche Seitenpreis erhöht, wenn man weniger druckt, als man "darf" ist nachvollziehbar. Leider ist es aber auch so, dass es teuer wird, wenn man mehr druckt, als das Kontingent hergibt. Einen ersten Ansatz dazu zeigt der Abschnitt "Die Tücke mit der Lücke" auf.
Während man beim 100er-Paket bei einer vollständigen Ausnutzung auf einen "guten" Seitenpreis von sechs Cent kommt, erhöht sich dieser für jede weitere Seite um jeweils mindestens zehn Cent. Mehr drucken wird in dem Fall also teuer. Sowohl Brother als auch HP bieten Zusatzseiten zudem nur im Zehnerpack an. Das macht dann gut einen Euro Extra für die hundertunderste Seite. Immerhin packt HP die, in diesem Fall, neun ungenutzten Seiten für eine spätere Nutzung in den "Speicher" - bei Brother ist dem nicht so. Das entspricht dann quasi einer Strafgebühr für eine "Übernutzung" - verrückte Welt.
Der Aufpreis für zusätzliche Seiten ist dabei je nach Tarif abweichend. So verlangt Epson mit "ReadyPrint Flex" im günstigen 99-Cent-Tarif für zehn Seiten üppige 25 Cent für jede weitere Seite. Spätestens nach insgesamt 16 Seiten empfiehlt sich somit der Wechsel in das nächstgrößere Paket für dann 30 Seiten. Immerhin wird es "nach oben hin" erstaunlich fair: beim 500er-Paket (im Schnitt 3,8 Cent) bleibt es dann für jede weitere Seite mit jeweils glatten vier Cent ziemlich günstig.
HP reduziert die Zusatzkosten bei "Instant Ink" dagegen um ein Drittel bei den großen Paketen für 700 oder 1.500 Seiten im Monat - dann zahlt man je "angebrochener" 15 Seiten den zuvor genannten Euro. Im Schnitt landet man dann bei etwas unter sieben Cent je weiterer Seite.
Bei "EcoPro" von Brother werden die Zusatzkosten ab dem 300er-Seiten-Paket etwas vorteilhafter. Je begonnenen zehn Seiten werden dann "nur" noch 79 Cent fällig. Canons "Pixma Print Plan" zieht generell zehn Cent für jede zusätzliche Seite ab - eine Staffelung gibt es nicht, jedoch ist beim 200er-Paket eh Schluss.
Paketwechsel & Kündigung
Immerhin: Gebühren für die Überschreitung des Seitenkontingents lassen sich umgehen - unter Umständen! So ist es bei allen Tintenabos gleichermaßen möglich, mit sofortiger Wirkung in ein größeres Paket zu wechseln. Da bedeutet, dass das "neue" Druckvolumen sowie die entsprechend höheren Gebühren bereits für den laufenden Monat gelten bzw. fällig werden. Da Epson als einziger Anbieter bereits am Monatsanfang kassiert, fällt bei einem Upgrade während des laufenden Monats eine "Gebühr" an, die exakt dem Differenzbetrag entspricht.
Eine Herabstufung oder gar eine Kündigung ist dagegen immer nur zum Ende des laufenden Abrechnungszeitraums (ohne weitere Fristen) zulässig. Wenn man das Abo generell nicht mehr fortführen möchte, sollte man sich jedoch darüber im Klaren sein, dass die installierten Abopatronen nicht weiter verwendbar sind. Um wieder zu drucken, muss man sich selbst um neue Tinte kümmern.
Abo-Abschluss, Patronenlieferung und Recycling
Generell werden die notwendigen Tintenpatronen während der Laufzeit vom Hersteller gestellt und postalisch zugesendet. Wer viel druckt, wird tendenziell größere und / oder auch mehrere Patronen in einem Schwung zugeschickt bekommen. Die Patronen sind elektronisch codiert und lassen sich ausschließlich mit einem Abo nutzen. Auf dem Karton und der Patrone selbst ist zudem in der Regel eine etwas abweichende Nummer aufgedruckt.
In unseren Tests zeigt sich, dass die Lieferung in der Regel binnen 1-2 Werktagen am Aufstellort ankommen. Das klappt recht zuverlässig.
Sowohl Brother, als auch Canon, Epson und HP bieten für aufgebrauchte Tintenpatronen einen kostenlosen Rücksendeservice zum Recycling an. Eine Aufbereitung der Kartuschen findet derzeit bei keinem Anbieter statt. Auch wenn man leere HP-Patronen zunächst in die Niederlande schickt, werden diese dann im bayerischen Thurnau bei der Firma PDR in ihre stofflichen Einzelteile zerlegt.
Leere Abopatronen oder halbvolle bei einer Kündigung kann man jedoch auch selbst über andere Wege dem Recycling zuführen. Ein Rückversand ist generell nicht verpflichtend.
Sofortstart mit der Tinte aus dem Lieferumfang
Die Prozedur bei einer Abobestellung ist derweil unterschiedlich. Sämtliche aktuellen Drucker von HP und Canon, die für ein Tintenabo geeignet sind, sind direkt Abo-startklar.
Wenn man nun direkt nach dem Druckerkauf ein Abo abschließt, geht es sofort los und alle ab dann gedruckten Seiten zählen vom Kontingent ab. Wohlgemerkt mit den Tinten, die man beim Druckerkauf bereits mit bezahlt hat. Das gilt somit entsprechend auch für eventuelle Gratismonate.
Späterer Abostart ratsam - auch beim Verzicht auf "Gratismonate"
Am Beispiel von HP wird das deutlich: so lockt man Neukunden direkt bei der Installation mit sechs Freimonaten für das Tintenabo, wenn man sich (unwiderruflich) für das Programm "HP+" entscheidet. Hat man jedoch einen Bürodrucker mit viel Startertinte (wie den Officejet Pro 9132e) vor sich, sind die Patronen selbst nach dem Probehalbjahr oftmals noch nicht leer. In der Folge zahlt man anschließend für die "eigene" Tinte ein zweites Mal.
Aus dieser Sicht ist es ratsam, dass man das Abo erst dann abschließt, wenn die mitgelieferten Tintenpatronen nahezu leer sind. Dabei kann auch ein Verzicht auf "kostenlose" Probemonate sinnvoll sein. In diesem Fall sollte binnen weniger Tage ein Starter-Tintenset verschickt werden, die dann das Abo beginnen lassen, sobald man diese einsetzt.
Ausnahmen davon gelten sowohl für Brothers "EcoPro" als auch für "ReadyPrint Flex" von Epson. Bei beiden Angeboten sind Abopatronen nicht Teil des Lieferumfangs und werden initial erst versendet. Zwar startet das Epson-Abo bereits unmittelbar nach dessen Abschluss, die Seiten werden jedoch auch erst dann gezählt, wenn die Abopatronen (oder eine davon) installiert sind. Übrigens ist es (bei allen Anbietern) auch möglich, die Abo-Patronen temporär durch eigene Kartuschen zu ersetzen. In diesem Fall laufen zwar weiterhin die monatlichen Gebühren - Seiten werden allerdings nicht gezählt.
Keine weiteren Kosten? Unter Umständen schon!
Nun könnte man meinen, dass mit den Kosten für die benötigten Tintenpatronen alles abgedeckt ist, oder? Leider ist dem nicht bedingungslos so. Klar: Geht ein Drucker durch normalen Verschleiß defekt und ist die Garantie bereits abgelaufen, muss dieser (außer bei EcoPro von Brother) auf eigene Kosten ausgetauscht oder repariert werden. Rückmeldungen zufolge locken die Hersteller (besonders HP) auch mit Rabatten beim Kauf eines Neugerätes im eigenen Shop.
Aber wie sieht es mit "planmäßigem" Verschleiß aus? Dazu zählt beispielsweise der Resttintenbehälter, der überschüssige Tinte von Reinigungsvorgängen sammelt und irgendwann tatsächlich auch mal gewechselt werden muss. Während dieses Problem bei Druckern von Brother und HP in der Praxis nur extrem selten auftritt, sieht die Sache bei Canon und Epson etwas anders aus.
Einige Modelle für den "Pixma Print Plan" (z.B. der neue TS7750i) und fast alle Epson-Drucker verwenden dazu einen selbst wechselbaren Behälter, der zumeist knapp unter zehn Euro und teilweise (z.B. beim C9345 für den Workforce WF-7840DTWF) auch bis zu über zwanzig Euro kosten kann.
Erfreulich ist dabei die Umsetzung von Canon: Wird ein neuer (und vom Benutzer selbst wechselbarer) Resttintenbehälter (bei Canon „Wartungskassette“) benötigt, wird dieser im Rahmen des Abos kostenfrei verschickt. Bei Epson geht diese immer auf die eigenen Kosten und kann auch dafür sorgen, dass ohne einen Wechsel gar nichts mehr geht. Der Drucker sollte jedoch rechtzeitig auf einen nahenden Wechsel und die dafür benötigte Bestellnummer hinweisen. Beim Quasi-Leasingangebot "ReadyPrint Ecotank" gehört die Wartungsbox übrigens zum Service und wird kostenfrei geliefert.
Konfiguration und Steuerung
Die Abodienste sind jeweils über das eigene Kundenkonto mit dem Drucker gekoppelt. Über dieses lässt sich mit einem Browser jederzeit der aktuelle Zählerstand einsehen, sowie das Abo verwalten. Abgesehen vom Canon-Abo gibt es zudem eine entsprechende Funktion in der Standard-App der Anbieter.