Recycling von HP-Patronen in Deutschland: Shreddern gegen den Refill-Markt
Im fränkischen Thurnau lässt HP von der Firma PDR leere Tintenpatronen in ihre Bestandteile zerlegen.
Alle Hersteller von Druckern, Multifunktionsgeräten und deren Verbrauchsmaterialien haben sich mittlerweile die Wiederverwertung ihrer Produkte auf die Fahnen geschrieben. HP nennt das betreffende Programm bei den Druckerpatronen "Closed loop", was soviel wie "geschlossener Kreislauf" heißt. Bis zu 90 Prozent der Bestandteile einer Tintenpatrone sollen sich wiederverwenden lassen. Jährlich sind das rund 4,5 Millionen Kilogramm Plastik.
Die Rücknahme der Tintenpatronen ist keine freiwillige Leistung von HP sondern eine Auflage des Gesetzgebers über das ElektroG. Aber die Rücksendung an HP wäre gar nicht nötig, denn leere Tonerkartuschen und Tintenpatronen mit Chip kann man auch bei den kommunalen Sammelstellen abgeben.
Zwar ist der Weg von HP lobenswert, Leergut einzusammeln, zu shreddern und zu zerlegen, um daraus wieder andere Produkte herzustellen. Aber ökologisch sinnvoller wäre das Wiederverwenden. Und genau das will HP mit dem Recyceln verhindern. Leergut soll nicht in die Hände von Refillern wie Pelikan, Geha, KMP oder Jettec gelangen, die ebenfalls leergeschriebene Tintenpatronen und Tonerkartuschen einsammeln (und dafür sogar Geld bezahlen), säubern, wiederbefüllen und wieder als Refill-Patronen verkaufen. HP und alle anderen Druckerhersteller wollen lieber neue Tintenpatronen in den Markt bringen.