Vorankündigung: HP Color Laserjet Pro 3202- und MFP 3302-Serie

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Auf seiner Partnerkonferenz "Amplify" hat HP neue Farblaserdrucker angekündigt. Die kommende Serie um den reinen Drucker Pro 3202dw und die Multifunktionsvarianten 3302sdwg und 3302fdwg erscheinen ab Mai 2024. Diese folgen auf die M250- und M280-Serie. "HP+" ist offenbar kein Thema mehr. Ersparnisse mit "TerraJet" führen in die Irre.

Erschienen am 9. März 2024 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=5007


Neue Einstiegs-Farblaser von HP in Sicht

Beim US-amerikanischen PC- und Druckerhersteller HP fand vom 5. bis zum 7. März 2024 die alljährliche Partnerkonferenz "Amplify" statt. Neben dem aktuellen Hype-Thema "Künstliche Intelligenz" gehörte erneut die allgegenwärtige "Nachhaltigkeit" zu den Schwerpunkten. Die Veranstaltung fand in der Wüstenstadt Las Vegas statt, die zum Bundesstaat Nevada gehört.

Die Color Laserjet Pro 3000er-Serie

Kommen wir zu dem Punkt, der für den Druckerchannel besonders interessant ist: Es wird eine neue "Color Laserjet 3000er"-Serie eingeführt. Besonders viele Informationen gibt es aber (noch) nicht. Neben kleinen Abbildungen gelten jedoch die typischen "kleiner, schneller, weiter"-Äußerungen. Die genauen Modellnamen gibt HP noch nicht bekannt, Listungen bei deutschen Händlern deuten aber auf zunächst drei Varianten hin.

Wie bei fast jeder Neuvorstellung der letzten Jahre wird ein noch zuverlässigeres WLAN versprochen. Mit Wifi-2 soll sich der Drucker noch besser erneut ins drahtlose Netzwerk einklinken, wenn es zeitweilige Probleme gab - Resilienz ist das Stichwort.

HP Color Laserjet Pro 3202dw

Beim Color Laserjet Pro 3202dw handelt es sich um einen reinen Drucker ohne Scanfunktion. Zum Standard gehört sowohl der automatische Duplexdruck, als auch eine WLAN-Integration. HP hebt ein besonders kompaktes Design sowie den schnellsten Duplex-Druck seiner Klasse hervor. Bereits der gehobene Pro 4202dw ist in der Tat besonders schnell beim doppelseitigen Druck und hängt die meisten Mitbewerber deutlich ab. Dass Canon-Drucker gleichauf sind, liegt daran, dass die Japaner der Lieferant für HP sind.

ohne "HP+"

Das fehlende "e" in der Modellbezeichnung deutet indes darauf hin, dass das umstrittene "HP+"-Programm keine Anwendung findet. Möglich ist jedoch, dass eine entsprechende Variante später noch nachgeschoben wird. Die "dynamische Sicherheit" zur wirksamen Unterbindung von Drittanbieter-Tonern mit "nicht Original-HP-Chip" bleibt jedoch.

Mit dem Pro 3202dw wird offenbar der nun bereits vier Jahre "alte" Color Laserjet Pro M255dw abgelöst.

HP Color Laserjet Pro MFP 3302fdwg

Mit dem Pro MFP 3302fdwg kommt ein Nachfolger des HP Color Laserjet Pro MFP M283fdw aufs Tableau. Das Druckwerk samt Duplex-Funktion dürfte identisch mit dem Pro 3202dw sein.

Das "f" steht für die integrierte Faxfunktion. Zur Seite steht dem offenbar auch ein automatischer Duplex-ADF. Der Haus- und Hoflieferant für HP-Laserdrucker "Canon" hat mit dem i-Sensys MF657Cdw ein ähnlich ausgestattetes Gerät im Portfolio.

"g" für weniger Tempo für Deutschland

Interessanter ist das "g" am Ende der Modellbezeichnung. Bereits Samsung-Drucker kannten dieses Kürzel, welches für "german" oder eben "Deutschland" steht. Der Hintergrund sind die hiesigen Reproduktions-Abgaben, die Druckerhersteller verpflichtend für jedes verkaufte Gerät zahlen müssen. Diese sind gestaffelt nach dem Kopiertempo und werden für Deutschland von der VG-Wort eingesammelt und dann jährlich an Autoren (wie z.B. den sympathischen Schreiber dieses Artikels) verteilt.

HP hat das Tempo im Kopiermodus vermutlich auf 14 ipm gedrosselt (statt eines anzunehmenden Drucktempos von um die 25 ipm) und spart somit je verkauftem Drucker satte 20 Euro ein. Einschließlich der Mehrwertsteuer ist es somit möglich, den Preis für den privaten Endverbraucher um fast 24 Euro niedriger zu gestalten. Beim starken Wettbewerb kann man eher davon ausgehen, dass der Vorteil auch tatsächlich zu großen Teilen an den Kunden weitergereicht wird - das ist somit dann ein Wettbewerbsvorteil.

Man kann diese Entscheidung durchaus als positiv ansehen. In der Leistungsklasse dürften nicht wenige Kunden einen niedrigeren Kaufpreis gegen einen begrenzten Tempoabfall "gerne" in Kauf nehmen. Wer es flinker benötigt, kann zu den größeren Modellen greifen.

HP Color Laserjet Pro MFP 3302sdwg

Komplett neu in der Serie ist der Color Laserjet Pro MFP 3302sdwg, der wohl ohne Fax und in der Klasse erstmals ohne ADF auskommt. Das "s" steht üblicherweise für Multifunktionsdrucker mit lediglich einem Flachbett.


Terrajet-Toner mit fragwürdigen Spareffekten

Streifen wir hier noch kurz das Umweltthema an. Wie auch bei den recht neuen und leistungsfähigen 4000er-Farblasern soll die 3000er-Serie das "TerraJet"-Drucksystem beinhalten.


Dazu zählt ein Toner mit einem nochmals reduzierten Schmelzpunkt, der weniger Temperatur und somit weniger Energie benötigt, sowie auch eine etwas kompaktere Bauform mit mehr Reichweite oder Tonerpulver im Vergleich zur Kartuschengröße.

Das klingt beides erstmal löblich. Bei den Kartuschen gilt aber noch immer, dass die relativ schlecht recycelbare und auch kaum noch wiederverwendbare Trommel stets fest mit dem Toner verbunden ist. Egal ob eine Kartusche für 500 oder 5.000 Seiten hält - jedes Mal braucht es eine neue Belichtungstrommel - ökologisch geht anders.

Ärgerlich ist jedoch, dass es sich HP erneut nicht nehmen lässt, auf eine massive Einsparung beim Stromverbrauch hinzuweisen, die in der Praxis aller Voraussicht nach nicht standhält. Die Rede ist wieder einmal von 27 Prozent.

Wie HP das anstellt, haben wir ausführlich bei der 4000er-Serie beschrieben. Effektiv dürfte eine Ersparnis - wenn überhaupt - von höchstens 10 Prozent erzielbar sein. Wir lassen uns gerne von HP eines Besseren belehren. Bei unserer damaligen Anfrage an die Presseabteilung blieb man uns die Antwort schuldig.

Hat HP das wirklich nötig?

Die Sache ist auch die, dass der Stromverbrauch in der Gesamtkostenrechnung lediglich einen verschwindend kleinen Anteil ausmacht. Beim Vergleich der Technologien Laser, LED oder auch Tinte sollte man viel mehr auf die Kosten für die Verbrauchsmaterialien achten. Selbst das Papier ist deutlich teurer als der Strombedarf eines ineffizienten Modells für das Bedrucken von einem Blatt.

Verfügbarkeit in Deutschland

Der internationale Start wurde für Mai 2024 angekündigt. Wir sind bereits dabei, die genauen Modellbezeichnungen zu verifizieren und auch an Bilder, technische Daten und Preise zu gelangen.

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