Fälscherring ausgehoben

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Erschienen am 1. März 2024 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)

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Monatliche Millionenumsätze mit gefälschten Druckerpatronen

In einer gemeinsamen Meldung der Polizei und der Staatsanwaltschaft Berlin gaben die Behörden gestern bekannt, dass in der deutschen Hauptstadt eine Aktion wegen des Verdachts von Betrugs- und Markenrechtsstraftaten stattgefunden hat.


Insgesamt 69 Kriminalbeamte des LKA Berlin sowie Angehörige zweier Einsatzhundertschaften haben im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin zehn Geschäftsräume im Berliner Stadtgebiet sowie im Umland durchsucht, darunter auch ein unter einer Wohnanschrift getarntes Call-Center, sowie sieben Wohnanschriften.

Den sechs beschuldigten Männern im Alter von 20 bis 57 Jahren wird vorgeworfen, seit 2022 in wechselnden Positionen gefälschte Tintenpatronen und Tonerkartuschen "verschiedener großer Hersteller" als Originalware verkauft zu haben. Die Anzahl der Fälle ist nicht bekannt, jedoch der geschätzte Umsatz von rund 3,5 Millionen Euro im Quartal.

Die Einnahmen sollen anschließend über ungarische Strohleute und deutsche Konten an die Beschuldigten geflossen sein. Die Kartuschen wurden offensichtlich über den Amazon-Marktplatz angeboten, wie man mittlerweile dem Onlinemagazin Golem bestätigt hat.

Die Hinweise, die zur Aufdeckung geführt haben, kamen von den Originalherstellern sowie dem Marktplatzanbieter selbst. Durch Testkäufe konnten die Vorwürfe bestätigt werden.

Da die Beschuldigten somit nicht nur die Käufer der Patronen getäuscht haben, sondern auch die Markenrechte der Originalhersteller verletzt haben sollen, wird nicht nur wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betruges ermittelt, sondern auch wegen Kennzeichenverletzung und gewerbsmäßiger Verletzung von Unionsmarken.

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