Zwangsarbeit bei Ninestar?

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Die USA beschuldigt die chinesische Ninestar-Gruppe der Zwangsarbeit von Uiguren. Auf Basis des "UFLPA"-Gesetzes wird daher der Import von entsprechenden Produkten in die USA untersagt. Betroffen sind acht Unternehmen des Konzerns. Für den Markt in Europa könnte dies eine Schwemme von Nachbaukartuschen zur Folge haben.

Erschienen am 13. Juni 2023 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=4856


US-Importverbot dürfte Auswirkungen auf Europa haben

Wie das US-amerikanische Heimatschutzministerium "DHS" am vergangenen Freitag mitgeteilt hat, wird es acht Unternehmen der Ninestar-Gruppe untersagt, Produkte in die USA zu exportieren. Dazu gehören Pantum, Apex und G&G. Die großteils eigenständig geführte US-Tochtergesellschaft Lexmark ist offenbar nicht betroffen. Verboten wird die Einfuhr von Produkten, die von Ninestar-Unternehmen in Zhuhai (Provinz Guangdong) hergestellt werden.

Inbegriffen sind neben Druckern und Multifunktionsgeräten auch Komponenten (z.B. Chips) sowie Tintenpatronen, Tonerkartuschen und andere Verbrauchsmaterialien für Drucker.

Grundlage für die Entscheidung ist das "Gesetz zur Verhinderung uigurischer Zwangsarbeit" "Uyghur Forced Labour Protection Act" (UFLPA), welches im Jahr 2021 in Kraft getreten ist. Ziel ist es, die entsprechenden Unternehmen für die "Fortsetzung von Menschenrechtsverletzungen" in Xinjiang zur Verantwortung zu ziehen.

Auf der gesamten Verbotsliste stehen damit nach aktuellem Stand 22 Unternehmen. Dazu gehören folgende Unternehme der Ninestar-Gruppe:

  • Zhuhai Ninestar Information Technology Co. Ltd.
  • Zhuhai Pantum Electronics Co. Ltd.
  • Zhuhai Apex Microelectronics Co., Ltd.
  • Geehy Semiconductor Co. Ltd.
  • Zhuhai Pu-Tech Industrial Co. Ltd.
  • Zhuhai G&G Digital Technology Co. Ltd.
  • Zhuhai Seine Printing Technology Co. Ltd.
  • Zhuhai Ninestar Management Co., Ltd.

Die Entscheidung der US-Behörde hat dabei keine direkten Auswirkungen auf andere Märkte, wie dem der europäischen Union. Jedoch ist zu erwarten, dass die ursprünglich für die Vereinigten Staaten gedachten Waren zum Teil auf den hiesigen Markt umgeleitet werden - so eine Einschätzung vom "The Recycler".


Stellungnahme von Etira

"Schockiert" zeigt sich der Branchenverband der europäischen Aufbereiter "Etira". Durch ein steigendes Angebot von vorrangig (extrem) günstigen Nachbauten stehen (unter hohem Aufwand) aufbereitete Kartuschen weiter unter Druck.

Eine ähnliche Einschätzung dürfte von Originalherstellern ausgehen, die ihre margenträchtigen Verbrauchsmaterialien "gerne" aus erster Hand anbieten.

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