HP Sicherheitslücke

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Im August wurden kritische Sicherheitslücken bei fast allen HP-Tintendruckern bekannt. Neben Angriffspunkten über ein einfaches Fax (Flaxploit) sind auch einfache Drucker ohne Netzwerkfunktionen betroffen. Das bereits bereitgestellte und erforderliche Update kann jedoch zu Probleme mit Fremdpatronen führen.

Erschienen am 3. September 2018 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=4024


Firmware von HP-Tintendruckern dringend aktualisieren


Der amerikanische Druckerspezialist HP rühmt sich bereits seit geraumer Zeit besonders sichere Drucker zu bauen. Dabei lässt der Drucker-Weltmarktführer auch spielfilmähnliche Werbekampagnen laufen, um die Kompetenz beim Thema IT-Sicherheit unter Beweis zu stellen.

3. August 2018 - HP bietet Firmware für über 160 Tintendrucker

Anfang August 2018 musste HP jedoch eingestehen, dass nahezu sämtliche aktuellen und auch viele ältere Tintendrucker der vergangenen Jahre einem Sicherheitsrisiko ausgesetzt sind. Dabei geht es um "Remotecodeausführung" - dabei können nicht autorisierte Dritte Programmcode auf Druckern ausführen. Eine aktualisierte Firmware zur Behebung des Problems hat HP für mehr als 160 Drucker bereits parat.

12. August 2018 - "Check Point" gibt weitere Informationen und Angriff über ein Fax bekannt

Mitte des Monats meldeten sich die IT-Sicherheitsforscher von Check Point, dass man eine gravierende Lücke gefunden hat, die über die Fax-Funktion HP-Tintendrucker vollständig kompromittieren und übernehmen kann. Das mit "Faxploit" bezeichnete Exploit ist offensichtlich eine "Anwendung" zum Ausnutzen der von HP gemeldeten Sicherheitslücke.

Aus der Veröffentlichung geht auch hervor, dass die Forscher von Check Point im Mai 2018 auf das Problem aufmerksam gemacht haben und erst jetzt nach Veröffentlichung neuer Firmware an die Öffentlichkeit gehen.


Offenbar JPEG-Parser betroffen

Die Forscher von Check Point lenken die gefundene Sicherheitslücke auf einen Fehler im Fax-Protokoll hin und gehen davon aus, dass auch andere Hersteller von dieser oder ähnlicher Problematik betroffen sind. Aus dem Protokoll des Angriffs geht jedoch hervor, dass nicht das Fax-Protokoll selbst ein Problem darstellt, sondern der integrierte JPEG-Parser in HP-Tintendruckern, der dafür sorgt, dass ein empfangenes Farbfax gedruckt oder dargestellt werden kann.

Es ist daher stark davon auszugehen, dass HP-Tintendrucker mit diesem JPEG-Parser auch über andere Einfallswege betroffen sind. Das könnte im einfachen Fall eine präparierte Speicherkarte, eine Verbindung über Netzwerk oder USB oder unter Umständen sogar aus der Ferne mit "HP Connect"-Funktionen der Fall sein.

Über welche Möglichkeiten man einen HP-Drucker übernehmen kann, gibt der Hersteller nicht an, wodurch wir hier nur mutmaßen können.

Firmwareupdate kann Fremdpatronen aussperren

Aufgrund der schwere der Lücke empfiehlt HP (und auch Druckerchannel) dringend zur Aktualisierung der Firmware. Bei einigen aktuellen Tintendruckern kann dies jedoch dazu führen, dass Fremdpatronen, die man bisher ohne Probleme verwenden konnte, dann nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren.

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