Test: Günstige Tintendrucker von Brother, Canon, Epson und HP

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Günstige Tintendrucker bieten eine gute Fotoqualität und nehmen kaum mehr Platz weg als ein A4-Blatt. Die Tintenreichweiten sind jedoch mager und die Folgekosten in der Regel hoch. Druckerchannel hat fünf Tintendrucker mit ordentlicher Fotoqualität der Einsteiger- bis Mittelklasse getestet.

Erschienen am 21. Februar 2018 bei Druckerchannel.de, 15 Seite(n)

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Die Druckqualität: Fotos

Für Tintendrucker druckt Druckerchannel Fotos generell in zwei Qualitätsstufen. Neben der maximal erreichbaren Druckqualität mit geringstem Tempo mistt das Testlabor auch in der "sinnvollen Qualität", die den idealen Kompromiss von Tempo und Qualität darstellt. Üblicherweise entspricht sie der höheren Stufe in der Basisansicht des Treibers.

Drucksysteme im Vergleich

Tintendrucker für den Hausgebrauch sind üblicherweise fähig auch randlos zu drucken. Während diese Funktion für recht dünnes Normalpapier teilweise ausgeschlossen ist, können alle fünf Probanden Glanzpapier vollflächig bedrucken. Dies gilt ohne Ausnahmen auch für die Standardformate 10x15 cm, 13x18 cm sowie Din A4. Abweichend davon ist die freie Wahl des Formates für den Randlosdruck nicht immer möglich.

Schwarz bleibt Schwarz?

Gemein haben alle Drucker im Test den Standardfarbsatz aus Cyan, Magenta und Gelb mit Dyefarben, die sich auch besonders gut für den Hochglanzdruck auf Fotopapier eignen. Für die Schwarztinte gelten normalerweise andere Voraussetzungen: Diese soll einen möglichst scharfen und satten Textdruck auf Normalpapier bieten. Das geht richtig gut mit Pigmenttinte, die jedoch den Nachteil hat, dass diese auf Glanzpapier schlecht in der Handhabung ist.

Genau hier kommt eine weitere Schwarztinte aus einer zumeist etwas kleineren Schwarzpatrone beim Epson und dem großen Pixma TS8150 von Canon zum Einsatz. Der Brother und der Kombipatronen-Pixma sowie der HP setzen lediglich auf eine Pigmentschwarz-Kartusche, die ordinärerweise nur für den Druck auf matten Medien gedacht ist. Eine Ausnahme bildet hier der Envy Photo, der laut HP mit einem speziellen Pigmentschwarz ausgestattet ist, das gute Kontraste auf allen Medien bieten soll.

Kleine Tropfen

Je feiner die Tintentropfen sind, die der Drucker ausgeben kann, desto feiner wirkt in der Regel auch der Druck. Es sind sanftere Farbübergänge möglich, und insbesondere in sehr hellen, aber auch in sehr dunklen Bildbereichen sind keine störenden "Pixel" sichtbar.

Offiziell die kleinsten Tintentropfen können die beiden Drucker mit Piezo-Düsen von Brother und Epson aufweisen. In höchster Auflösungsstufe sind hier bis zu 1,5-Pikoliter kleine Farbtropfen möglich, die je nach Anforderung dynamisch auch größer ausfallen können. Canons TS5150 arbeitet dagegen mit Düsen, die entweder fünf- oder auch zwei-Pikoliter-Tropfen ausstoßen können. Für den Einzelpatronen-Drucker TS8150 gibt Canon keine Angabe heraus, jedoch impliziert der Düsentest, dass gegenüber dem TS5150 zusätzlich auch kleinere Tropfen mit einem Pikoliter auf das Papier wandern können. Die mit den Tinten verdongelten Druckköpfe von HP bilden mit mindestens drei-Pikoliter-Tropfen das Schlusslicht.

Drucksystem und Farbsatz
Brother DCP-J772DWCanon Pixma TS5150Canon Pixma TS8150Epson Expression Premium XP-6000HP Envy Photo 6230
DrucksystemPiezoThermisch
(Bubble-Jet)
Thermisch
(Bubble-Jet)
PiezoThermisch
(Bubble-Jet)
Textschwarzjajajajaja (kombiniert)
Fotoschwarzneinneinjaneinja (kombiniert)
FarbsatzCyan/Magenta/GelbCyan/Magenta/Gelb/BlauCyan/Magenta/Gelb
Farben beim Fotodruck3 (kein Schwarz)3 (kein Schwarz)544
Kleinste Tropfengröße1,5 Pl
(dynamische Größe)
2,0 Pl1,0 Pl*11,5 Pl
(dynamische Größe)
3,0 Pl
Copyright Druckerchannel.de

Das Druckerchannel-Testfoto

Ein traditionell besonders feines Druckraster bieten die Pixma-Drucker von Canon. Das gilt vor allem für den TS8150 mit Einzelpatronen und für den TS5150 mit Einwegdruckköpfen. Überrascht hat, dass der ebenfalls japanische Konkurrent Brother direkt darauf folgt und bereits in "sinnvoller Qualität" fast unsichtbare Tintentropfen druckt. Noch immer gut, aber etwas schwächer ist das Expression-Modell von Epson - und dann nochmals etwas weiter hinten der Envy Photo von HP.

Beim HP scheinen dabei besonders die schwarzen Druckpunkte regelrecht aus dem Papier herauszustechen. Das liegt am neuartigen Tintensystem von Dyefarben, die tief ins Papier einziehen können und einem Pigmentschwarz, das zwar tolle Kontraste bietet, jedoch zum Teil auf der Papieroberfläche bleibt und, gegen das Licht gehalten, einen etwas metallischen Effekt liefert.

Dem Brother und dem kleinen TS5150 von Canon sieht man je nach Vorlage an, dass auf Glanzpapier keine schwarze Tinte zum Einsatz kommt. Während der Brother unser Standard-Testfoto mit recht gutem Kontrast und weitgehend ausgeglichenen Farben wiedergibt, zeigt sich doch ein leichter Gelbstich. Zudem ist der Kontrast bei Vorlagen mit dunklen Bildelementen schwach. Beim kleinen Pixma geht die Darstellung dagegen leicht ins rötliche.

Sehr schöne und ausgewogene Farben in helleren und dunkleren Bildbereichen liefert der Pixma TS8150 von Canon. Einen herausstechenden Vorteil aufgrund der blauen Tinte konnte Druckerchannel im Test dagegen nicht erkennen. Das liegt wohl auch an der recht geringen Deckung der sechsten Tinte des Fotodruckers.

Durchaus gefällige Farben liefert der Expression Premium von Epson. Ohne klar erkennbaren Farbstich bietet der XP-6000 kräftige Farben und sehr schöne Kontraste, die jedoch von einer originalgetreuen Farbwiedergabe etwas entfernt sind.

Spürbar kontrastreicher druckt der HP Envy Photo mit besonders tiefen Schwarzwerten, die jedoch regelrecht aus dem Papier heraus stechen. Obwohl die Farbwiedergabe durchaus auch gefallen kann, geht der Druck insgesamt zu sehr in Richtung Bonbonfarben.

Kleinste Details gibt der Epson trotz seines vergleichsweise groben Druckrasters perfekt wieder. Insgesamt schärft der Expression das Original sichtbar, aber ausgeklügelt nach: Konturen sind klar separiert und auch feine Details stellt er deutlich heraus.

Mit Hilfe des besonders feinen Druckrasters stellen feine Details auch dem TS8150 von Canon vor keine große Probe. Sowohl der Brother, als auch der Pixma TS5150 bieten eine solide Leistung. Dem HP möchte der Druck in dunklen Bildbereichen weniger scharf gelingen, sodass Details hier sehr schnell in einem Pixelmatsch untergehen.

Das Fuji-Testfoto

Hauttöne gefallen beim Einzelpatronen-Pixma TS8150 am besten. Trotz leichten Rotstichs setzt sich der Canon an die Spitze, dicht gefolgt vom Epson Expression. Brothers J772DW druckt mit einem sichtbaren Gelb-Orange-Stich und kann hier weniger Punkten. Der einfache Canon TS5150 hat mit einem sichtbaren Rotstich und der HP Envy Photo mit zu bunten, aber dennoch gefälligen Farben zu kämpfen.

Scans von Drucken auf weiteren Medien und anderen Qualitätsstufen

Fotovorlagen

*1
Von Canon nicht bestätigt.

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