Tintentest: Alternativen zu den Canon-Patronen PGI-550/CLI-551

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Einige Monate nachdem Canon die PGI-550/CLI-551-Patronen vorgestellt hat, sind nun erste Alternativprodukte erhältlich. Druckerchannel hat fünf dieser Angebote unter die Lupe genommen und zeigt die Stärken und Schwächen der angebotenen Tinten.

Erschienen am 11. Juli 2013 bei Druckerchannel.de, 10 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=3338


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Testvorgehen und Erfahrungen

Testvorgehen

Für den Test der Nachfülltinten hat Druckerchannel jeweils einen Satz Originalpatronen vollständig leergedruckt und mit dem jeweiligen Testkandidaten befüllt. Beim Nachfüllen der Patronen haben wir auf die Durchstich-Methode zurückgegriffen, die wir in unserem Refill-Workshop näher beschrieben haben.

Vor Durchführung der Qualitätstests (ab Seite 5) hat das Testlabor die Patronen jeweils ein Mal leergedruckt und erneut mit dem Testkandidaten befüllt, um sicherzustellen, dass Druckkopf und Tintenpatronen möglichst wenig mit Resten der vorherigen Tinte verunreinigt sind.

Unsere Erfahrungen im Testverlauf

Das Nachfüllen der Tintenpatronen mit der Durchstich-Methode hat sich im Verlauf des Tests als äußerst unproblematisch erwiesen. Nach einmaligem Anbohren der Tintenpatronen genügt es bei weiteren Refills, die mit Nachfülltinte gefüllte Spritze in die Patrone einzuführen und die Tinte einzuspritzen. Dadurch geht der Refill zügig von der Hand.

Spritze und Kanüle für die pigmentierte Schwarztinte der PGI-550PGBK-Patrone sollten für die Wiederverwendung nach jedem Refill rasch mit Wasser ausgespült werden. Andernfalls können die Tintenreste die Spritze zusetzen und deren Gängigkeit beeinflussen.

Fehlende Füllstandsanzeige

Eine Herausforderung beim Betrieb des Druckers mit nachgefüllten Tintenpatronen stellt die fehlende Füllstandsanzeige dar. Solange keine Chip-Resetter für die neuen Canon-Patronen erhältlich sind, zeigt der Drucker die nachgefüllten Tintenpatronen als leer an.

Eine händische Füllstandskontrolle durch Herausnehmen und Wiegen der Tintenpatronen ist auch nur bedingt praktikabel, da der Drucker bei jedem Einsetzen der Patronen eine Druckkopfreinigung ausführt, die über alle Patronen gerechnet zwischen einem und dreieinhalb Millilitern Tinte verbraucht und sich auch nicht unterbinden lässt. Somit bleibt zu hoffen, dass in nächster Zeit ein Chip-Resetter auf den Markt kommt, wie es ihn für die früheren Canon-Patronen mit Chip gibt.

Bis es so weit ist, raten wir, die Tintenpatronen lieber zu früh als zu spät nachzufüllen. Druckt der Drucker längere Zeit unbemerkt mit einer leeren Tintenpatrone, kann dies nämlich den Druckkopf beschädigen.

Kapazität der Tintenpatronen

Befüllt man die Originalpatronen mehrfach mit Nachfülltinte, so kann man eine abnehmende Kapazität der Patronen beobachten. Während beim ersten Refill noch in etwa die Tintenmenge Platz findet, die Canon als Füllmenge der Originalpatronen angibt, sind es nach ein paar Refills bis zu vierzig Prozent weniger.

Ursache ist eine abnehmende Aufnahmefähigkeit des Materials in der hinteren Kammer der Patrone (im Bild rechts), die mit drei Schwämmen bestückt ist, welche die Tinte halten und gleichmäßig abgeben sollen.

Zuverlässige Chips

Bei den ersten Chip-Patronen von Canon in Geräten wie dem Canon Pixma iP4200 kam es gelegentlich vor, dass der Drucker nach wiederholtem Einsetzen einer Tintenpatrone den Chip auf der Patrone nicht mehr lesen konnte und damit die Patrone abgelehnt hat.

Die Chips auf den neuen Canon-Patronen verursachen trotz ihrer Ausführung in vermeintlich anfälligerer Folienform auch nach vielfacher Wiederverwendung keine Probleme bei der Erkennung durch den Drucker, so dass der Chip nicht mehr für ein frühzeitiges Ableben der Patronen im Refill-Betrieb verantwortlich ist.

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