Test: Lomond Evojet Office

von

Mit dem Lomond Evojet Office ist der erste Drucker mit Memjet-Technologie verfügbar. Im Testlabor zeigen wir seine Stärken und decken die Schwächen des rasanten Tintendruckers auf.

Erschienen am 24. Februar 2012 bei Druckerchannel.de, 8 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=3155


Seite 1 von 8

Erster Tintensprinter mit Memjet-Technologie


Bereits Anfang 2007 präsentierten die australischen Entwickler von Silverbrook Research eine Tintendrucktechnologie namens Memjet, die sich durch einen starren Druckkopf und ein sehr hohes Tempo auszeichnet. Seit ein paar Monaten ist nun der Evojet Office der osteuropäischen Firma Lomond in Deutschland verfügbar. Den Vertrieb hierzulande übernimmt der Distributor Compatech.

Für rund 950 Euro (UVP) erhält man einen Tintendrucker, dem gängige Funktionen wie Duplexer, Wlan oder weitere Papierfächer fehlen. Der Evojet ist ein schlichter Drucker, der ein rasantes Tempo von bis zu 60 Farbseiten pro Minute vorlegen kann. Dabei spielt es keine Rolle, ob lediglich Text oder ganze Bilder aufs Papier sollen. Das Drucktempo bleibt, im Gegensatz zu normalen Tintendruckern, konstant.


Bei der Druckqualität liefert der Evojet ein gemischtes Ergebnis ab. Farbdrucke auf Normalpapier wirken flau und detailarm. Durch die verwendete Dye-Tinte (auch im Schwarz-Tintentank) sind gedruckte Texte zwar Markerfest, erscheinen allerdings eher grau anstatt tiefschwarz. Erstaunlich gut meistert der Lomond dagegen den Druck auf Fotopapier. Allerdings bekommt man hier nicht das hohe Tempo von 60 Seiten pro Minute, da man das schwere Fotopapier (meist über 200 g/m²) über den Einzelblatteinzug zuführen muss.

Auch bei den Druckkosten kann der Evojet seine Erwartungen nicht ganz erfüllen. Die Textdruckkosten sind mit knapp unter zwei Cent etwas zu hoch - das können andere Tintendrucker günstiger. Zwar lassen sich durch ein vom Hersteller unterstütztes Refill-Konzept noch bis zu 30 Prozent an Kosten sparen. Doch das funktioniert aber nur dann effektiv, wenn man sich einen zweiten Satz Tintenpatronen kauft. Denn ein Händlernetz befindet sich erst im Aufbau, sodass man aktuell die leeren Tintenbehälter zum Auffüllen zu Compatech schicken muss.

Druckerchannel-Fazit

Bravourös meistert der Lomond Evojet Office jede Geschwindigkeitsdisziplin und setzt sich mit großem Abstand an die Spitze. Doch für rund 950 Euro (UVP) erwartet man eine bessere Ausstattung. Zumindest Duplexer und erweiterbare Papierkassetten wären sinnvoll. Schöne Ausdrucke liefert der Evojet nur auf Fotopapier. Texte und Grafiken auf Normalpapier genügen nur einfachen Ansprüchen.

Für um die 1.000 Euro bekommt man Farblaser, die zwar langsamer drucken, aber wesentlich besser ausgestattet sind. Zum Beispiel den Xerox Colorqube 8570DN oder den Dell 5130cdn. Alles in allem eignet sich der Evojet nur dann, wenn man häufiger Druckaufträge zwischen 10 und 100 Seiten ganz schnell verfügbar haben will - etwa beim Kundengespräch im Möbelhaus. Hier kann die Memjet-Technik mit hohem Drucktempo und angemessener Druckqualität überzeugen. In den meisten anderen Fällen ist man mit einem Farblaser in der Regel besser bedient.

Aber auch andere Bürotintendrucker stellen für die meisten Anforderungen die ausgewogenere Alternative dar. Sie sind zwar bei großen Druckaufträgen und hoher Seitendeckung deutlich langsamer als der Evojet, punkten dafür aber mit deutlich niedrigeren Anschaffungspreisen, Vollausstattung und guter Druckqualität.

Laut Klaus Baumann, Geschäftsführer der Compatech GmbH, werden im September 2012 Multifunktionsgeräte auf Basis der Memjet-Technologie kommen, die größere Papierkassetten haben sollen und die mit Duplexer und Papierkassetten erweiterbar sind.

Nutzen Sie zum Drucken die Funktion Ihres Browsers. Diese Einstellungsseite wird nicht mitgedruckt.

Artikelindex: zu druckende Seiten

Optionen