Vergleichstest: Günstige Etikettendrucker / Labeldrucker

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Wer viel zu beschriften und etikettieren hat, wird auf Dauer mit Klebelabels im A4-Drucker nicht glücklich. Viel pfiffiger sind spezielle Labeldrucker mit Etiketten von der Rolle. Druckerchannel hat zwei günstige Modelle getestet.

Erschienen am 1. September 2011 bei Druckerchannel.de, 6 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=3072


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Das Angebot an Etiketten

Der Nutzen eines Labeldruckers hängt nicht nur von dessen technischen Eigenschaften, sondern in großem Maße auch von der Verfügbarkeit und Qualität der zugehörigen Etikettenrollen ab.

Schließlich wird wegen des Thermodirektdruck-Verfahrens entsprechendes Spezialpapier verwendet; beliebige Aufkleber aus dem Schreibwarenladen funktionieren demnach nicht. Außerdem sind die Labels auf einen speziellen Rollenträger (Brother) oder zumindest in einem genau definierten Durchmesser (Dymo) aufgewickelt, der zum jeweiligen Druckermodell passen muss. Demensprechend ist die erste Anlaufstelle für den Kauf von Etiketten der Gerätehersteller. Sowohl Brother als auch Dymo bieten ein recht ordentliches Sortiment. Einen Ausschnitt der Angebote zeigt die unten stehende Preisvergleichstabelle. Die gesamte Auswahl an Labels finden Sie unter folgenden Links:

Mehr als nur rechteckige Adressaufkleber

Neben rechteckigen Standard-Etiketten findet sich im Angebot beider Hersteller eine recht große Auswahl an Spezialformaten. Da gibt es weiße und farbige Labels, Beschriftungsfahnen für Kabel, nicht klebende Etiketten (z.B. für Namensschilder), CD-Aufkleber und vieles mehr. Dabei ist das Angebot von Dymo, obgleich etwas teurer, deutlich variantenreicher. Brother bietet immerhin ein Endlosetikettenband. Durch die integrierte Schneideeinheit lassen sich damit rechteckige Aufkleber beliebiger Länge (die Breite ist vorgegeben), zum Beispiel für das Beschriften von Ordnern herstellen.

Nicht restlos überzeugen können die CD-Labels: In beiden Fällen handelt es sich um runde Aufkleber mit nur knapp sechs Zentimetern Durchmesser, was natürlich der relativ geringen maximalen Druckbreite der beiden Labeldrucker geschuldet ist. Sie nutzen also nur den inneren Ring einer CD oder DVD. Es bleibt zum Einen sehr wenig Platz für die Beschriftung und das Anbringen ist zum Anderen eine recht fummelige Angelegenheit. Freihändig, also ohne eine Zentrierhilfe klappt es schon mal gar nicht. Eine solche liegt den CD-Etiketten von Brother zwar bei, sie ist aber so klein, dass sie keine wirkliche Hilfe darstellt und ungeduldigere Zeitgenossen schon mal in den Wahnsinn treiben kann. Dymo verkauft die Zentrierhilfe separat. Dafür bekommt man aber eine in vollem CD-Durchmesser, mit der das Bekleben der Scheiben weit besser gelingt.

Wasserscheu und hitzeempfindlich

Der "Belastungstest" der Etiketten beider Hersteller brachte Positives und Negatives. Die gute Nachricht zuerst: Durch den Thermodruck, bei dem die Geräte ja weder Toner noch Tinte aufs Papier auftragen, sind die Ausdrucke vollkommen wischfest. Sogar ein Wasserbad kann der Beschriftung absolut nichts anhaben.

Letzteres ist dennoch nicht zu empfehlen, denn der Klebstoff, der das Etikett auf dem Untergrund halten soll, erwies sich als extrem wasserlöslich. Das Abwischen mit einem feuchten Lappen sorgt schon für Blasenwurf und Teilablösung – zumindest, wenn das Label auf glatten Untergrund (zum Beispiel Glas) geklebt wurde. Ein Wasserbad führte sogar zum sofortigen Ablösen des Etiketts.

Der Vorteil des schwachen Klebstoffs: Von festeren Oberflächen lassen sich die Etiketten sehr einfach und rückstandsfrei wieder ablösen. Und noch etwas mögen die Labels überhaupt nicht: Wärme. Schuld daran ist die Drucktechnik, die ja auf einem Verfärben des Materials durch Hitzezufuhr basiert. Der Praxistest ergab einen Schwellwert von etwa 35-45 Grad Celsius. Bei dieser Temperatur bekommt das Papier langsam graue Flecken. So warm wird es durchaus bei direkter Sonneneinstrahlung im Hochsommer oder im aufgeheizten Auto. Ab 55-60 Grad verfärbten sich die Etiketten dann komplett tiefschwarz.

Anders, aber nicht wirklich besser: Das Ergebnis in der Spülmaschine. Das Wasser löst das Etikett, das zumindest auf dem Untergrund verrutscht. Der Trockengang bei 50 Grad schwärzte den noch feuchten Aufdruck zwar nicht, er verblasste dafür aber extrem.

Die Kosten: Kaum teurer als Etiketten auf DIN A4-Bogen

Da die meisten Etikettenformate nicht genormt sind, finden sich zum Beispiel bei Adressaufklebern Größenabweichungen zwischen den verschiedenen Angeboten. Die folgende exemplarische Preisvergleichstabelle zur Ermittlung eines einzelnen Etikettpreises basiert daher auf möglichst ähnlichen Labelformaten.

Die Einzelpreise für die vergleichsweise mit aufgeführten Zweckform-Etiketten auf A4-Bögen für Laser- oder Tintendrucker beziehen sich dabei nur auf die Aufkleber selbst. Nicht berücksichtigt sind Verbrauchsmaterialien wie Toner oder Tinte, da die stark vom verwendeten Drucker und natürlich der Textmenge oder Grafikgröße auf den einzelnen Etiketten abhängen. Das relativiert den vermeintlichen Preisvorteil dieser Lösung ebenso wie der zu erwartende Verschnitt bei nicht vollständig bedruckten Bögen.

Etiketten: Verfügbarkeit und Preise (Auswahl)
Label-GrößePreis pro Rolle/BogenPreis pro Label
Adress-Labels
Brother90 x 29 mm12 Euro / 260 St.0,05 Euro
Dymo89 x 28 mm16,60 Euro / 260 St.0,06 Euro
Zweckform
Versand-Labels klein (auch für E-Marke)
Brother90 x 38 mm15 Euro / 400 St.0,04 Euro
Dymo89 x 36 mm32 Euro / 520 St.0,06 Euro
Zweckform99 x 38 mm18 Euro / 560 St.0,03 Euro
Versand-Labels groß (auch für E-Marke)
Brother100 x 62 mm22 Euro / 300 St.0,07 Euro
Dymo101 x 54 mm28,50 Euro / 220 St.0,13 Euro
Zweckform142 x 50 mm19 Euro / 200 St.0,09 Euro
CD- / DVD-Labels
Brother58 mm25 Euro / 1000,25 Euro
Dymo57 mm15,50 Euro / 160 St.0,10 Euro
Zweckform
(nur groß)
117 mm28 Euro / 200 St.0,14 Euro
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