Tendenz: Reichweiten und Druckkosten bei Tintendruckern

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Tinte für zuhause, Laser für den professionellen Einsatz. Diese Aussage stimmt nicht mehr pauschal, denn mittlerweile tummeln sich erstklassige Tintendrucker und -multifunktionsgeräte im Markt, die es locker mit ihren Laserkonkurrenten aufnehmen können.

Erschienen am 21. Februar 2011 bei Druckerchannel.de, 2 Seite(n)

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Tinten-MFPs lösen Laserdrucker ab

Bei den besonders billigen Tintendruckern ist der Trend deutlich: Tintenpatronen enthalten immer weniger Tinte - so kann der Druckerhersteller den offensichtlichen Preis, nämlich den Kaufpreis, niedrig und die nicht offensichtlichen Kosten, nämlich die Kosten pro Druckseite, gleichzeitg hoch halten.

Manche Modelle, wie zum Beispiel der Dell V105 oder der Epson Stylus SX125 können gerade mal 170 Seiten drucken, bis die Patrone leer ist. Die Druckkosten sind natürlich entsprechend hoch.


Nur bei den Office-Druckern entwickelt sich eine gegensätzliche Tendenz. Denn hier sehen die Druckerhersteller eine Chance, professionelle Laserdrucker im Büro durch Tintendrucker zu ersetzen.

Aber das geht nur, wenn man nicht quasi täglich die Verbrauchsmaterialien wechseln muss und wenn die Druckkosten mit denen der Lasergeräte konkurrieren können oder sogar deutlich günstiger sind (siehe Druckkostenanalyse am Ende dieser Seite).


Allen voran drängt HP mit Druckern und Multifunktionsgeräten in den Markt (Officejet-Pro-Modelle), die schnell sind, viele Seiten drucken, bevor man die Verbrauchsmaterialien wechseln muss und besonders günstige Druckkosten haben. Die Reichweite der Schwarzpatrone liegt laut HP bei 2.200 ISO-Seiten.

Zwar macht sich HP mit den Officjet-Geräten im eigenen Hause Konkurrenz, dies relativiert der Druckerhersteller aber immer wieder, indem er die jeweiligen Vorteile der beiden Technologien zeigt (siehe unsere Vor- und Nachteile zu Tinten- und Laserdruckern auf der nächsten Seite).


Besonders lobenswert sind die extrem hohen Reichweiten der Epson-Drucker der "B"-Serie (Epson B-300, B-310 und B-510 - siehe unseren Test). Mit der Schwarzpatrone soll man laut Epson bis zu 8.000 ISO-Seiten bedrucken können. Leider gibt es die Drucker nicht als Multifunktionsgeräte. Hinter vorgehaltener Hand spricht Epson aber bereits davon, dass im Spätsommer diesen Jahres MFPs auf Basis der "B"-Serie kommen werden.


Auch Canon war schon einmal mit großen Tintentanks am Markt, die in den "N"- und "BIJ"-Druckern Platz fanden. Die hatten eine hohe Textreichweite von 2.800 Seiten (nach der veralteten 5-%-Methode gemessen). Hier hat Canon nicht nur die Geräteserie eingestellt - auch die Tintenpatronen gibt es nicht mehr zu kaufen (siehe auch unseren Test).

Die aktuelle Serie der Office-Multifunktionsdrucker (MX-Geräte) hat eine erschreckend geringe Reichweite von ganzen 400 ISO-Textseiten - die Druckkosten sind entsprechend hoch. Beim Top-Modell, dem MX870 sind es sogar nur 320 ISO-Seiten. Bleibt zu hoffen, dass Canon nachbessert und bald wieder Bürogeräte bringen wird, die eine höhere Reichweite und günstigere Druckkosten haben werden.


Ganz aktuell folgt nun auch Brother und zeigt ein neues Tintenmultifunktionsgerät (in drei Modellvarianten), das Tintenpatronen mit hoher Reichweite und günstigen Durckkosten hat (siehe Brother MFC-J6510DW, J6710DW, J6910DW). Die Reichweite der Schwarzpatrone LC1280XL soll laut Brother bei 2.400 ISO-Seiten liegen. Die Patronen passen derzeit allerdings nur in die drei neuen A3-Tinten-Multifunktionsgeräte. Druckerchannel geht aber davon aus, dass auch A4-AIOs folgen werden, die die neuen Patronen aufnehmen können.

Gerüchten zufolge will auch Lexmark noch dieses Jahr einen Tintendrucker auf den Markt bringen, der fürs Büro konzipiert ist und - hoffentlich - günstige Druckkosten mitbringen wird. Aktuell hat Lexmark zwar auch "Pro" genannte Tinten-Multifunktionsgeräte, wegen recht hoher Druckkosten und geringer Reichweite sind die aber nicht wirklich bürotauglich.

Kodak hat zwar ein Multifunktionsgerät, das "ESP Office 6150" heißt und günstige Druckkosten hat, bürotauglich ist es aber kaum, da die Reichweite der Schwarzpatrone bei mageren 450 ISO-Seiten liegt.

Tintendrucker und -multifunktionsgeräte fürs Büro
Text-Reichweite
(ISO)
Farb-Reichweite
(ISO)
BeispielgerätKaufpreis (UVP, ca.)
Brother-A3-Multi-funktionsgeräte2.400 Seiten1.200 SeitenBrother MFC-J6910DW690 Euro
Canon-A4-Drucker320 Seiten520 SeitenCanon Pixma MX870220 Euro
Epson-A4-Drucker8.000 Seiten7.000 SeitenEpson B-510DN630 Euro
HP Officejet Pro-Modelle2.200 Seiten1.400 SeitenHP Officejet Pro 8500A Plus A910g350 Euro
Kodak-Multi-funktionsgeräte450 Seiten420 SeitenKodak ESP Office 6150200 Euro
Lexmark-Multi-funktionsgeräte510 Seiten600 SeitenLexmark Platinum Pro905400 Euro
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Unsere Druckkostenanalyse bringt es an den Tag: Wer richtig auswählt, bekommt ein bürotaugliches Tinten-Multifunktionsgerät, das im Unterhalt wesentlich günstiger arbeitet als viele Lasergeräte. Doch vorsicht: Gerade die billigen Geräte, egal ob Tinte oder Laser, haben exorbitant hohe Kosten - der Dell V105 (Tinte) beispielsweise liegt bei über 30 Cent pro Druckseite, der Dell 1235cn (Laser) bei über 20 Cent.

Druckkostenanalyse 05/2024*1
Seitenpreis mit
'ISO-Farbdokument'*2 (15.000 Seiten)
  
(Tinte) Epson B-510DN (nur Drucker)
 
 
3,5 ct
(Tinte) Kodak ESP Office 6150
 
 
7,5 ct
(Tinte) HP Officejet Pro 8500A Plus A910g
 
 
9,2 ct
(Tinte) Brother MFC-J6910DW (Nur A3)
 
 
9,5 ct
(Laser) Samsung CLX-6220FX
 
 
10,4 ct
(Tinte) Canon Pixma MX870
 
 
13,7 ct
(Laser) Dell 2155cdn
 
 
13,8 ct
(Tinte) Lexmark Platinum Pro905
 
 
14,5 ct
(Laser) Brother MFC-9465CDN
 
 
14,7 ct
(Tinte) Canon Pixma MX350
 
 
15,7 ct
(Laser) Lexmark X544n
 
 
16,2 ct
(Laser) Canon i-Sensys MF8350cdn
 
 
16,6 ct
(Laser) HP Color Laserjet CM2320FXi MFP
 
 
18,3 ct
(Laser) Oki MC351dn
 
 
19,3 ct
(Laser) Dell 1235cn
 
 
33,5 ct
(Tinte) Dell V105
 
43,2 ct
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Preise

Alle Preise sind Preisempfehlungen der Hersteller (UVP).

Kosten & Starterreichweite

In die Druckkosten kalkulieren wir anteilig verbrauchte Materialien auch nur anteilig hinein. Weiterhin berücksichtigt Druckerchannel die Starterreichweiten - diese werden vom Druckvolumen abgezogen und reduzieren somit die durchschnittlichen Seitenkosten.

*2
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