Test: S/W-Laser gegen Farbtintendrucker

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HP wirbt beim Officejet Pro 8000 mit besonders günstigen Druckkosten und seiner Officetauglichkeit. Druckerchannel nimmt das genauer unter die Lupe und vergleicht, ob sich der HP-Tintendrucker mit einem Brother-S/W-Laser messen kann.

Erschienen am 28. Juli 2009 bei Druckerchannel.de, 17 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=2576


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Die Druckqualität


Unser Testlabor verwendet für die Beurteilung und Messung der Druckqualität verschiedene Testdokumente:

  • Fotodruckqualität: DC_Fotoyield und das Fuji-Testbild
  • Grafikdruckqualität: DC_Grafiktest
  • Textdruckqualität: DC_Business-Brief
  • Bleeding-/Registrierungstest: DC_bleedtest

Der Fotodruck

Druckerchannel zeigt einen Ausschnitt des gelb-blauen Papageis und des kleinen Auges in der Bildmitte der DC_Fotoyield-Testseite und die beiden Damen des Fuji-Testbildes.

Das Testlabor prüft Farben, Kontrast und Bildschärfe. Dazu haben wir die Drucke mit einem professionellen Fotoscanner eingelesen.

Weil der HP Officejet Pro 8000 mit Tinte anstatt mit Tonerpulver druckt, ist die Druckqualität deutlich besser. Zudem arbeitet der HP mit vier Druckfarben. Brother druckt mit seinem S/W-Laser HL-2150N recht dunkel – die Rasterung ist zu grob. Im Kreis ist jeweils ein vergrößerter Ausschnitt der Pupille zu sehen.

Druckerchannel zeigt das Ergebnis des Brother im Vergleich zum HP im S/W-Modus. Im Treiber ist die S/W-Druckeinstellung "hohe Qualität" gewählt. Damit druckt der HP zwar in Graustufen, verwendet dazu aber die vier Farben. Das wird in der starken Vergrößerung der Pupille sichtbar. Dadurch ist die Auflösung des Bildes sehr gut, es kommt jedoch zu einem leichten Farbstich.

Wer mit dem HP Officejet Pro 8000 echte S/W-Bilder drucken will, kann dies im Treiber einstellen. "Nur schwarze Tinte" heißt der Befehl im Treiber. Das verhindert, dass es unschöne Farbstiche gibt, die Körnung ist dann jedoch gröber.

In der starken Vergrößerung der Pupille sieht man nochmals deutlich, wie unterschiedlich die beiden Geräte arbeiten. Der S/W-Laser Brother HL-2150N arbeitet mit einem 45-Grad-Raster und deutlich sichtbaren Rasterpunkten. Rechts im Bild ist das Ergebnis des HP-Officejet zu sehen. In der oberen Hälfte ist der Graustufendruck mit den Farbpatronen zu sehen. In der unteren Hälfte der Graustufendruck mit der Schwarzpatrone.

Um zu prüfen, wie gut die Geräte feine Details in Fotos darstellen können, scannt das Druckerchannel-Testlabor einen winzigen Ausschnitt des Fotos mit 1.250 dpi Auflösung. In dieser starken Vergrößerung sind beim Brother die Rasterpunkte deutlich zu sehen. Sogar mit bloßem Auge erkennt man sie auf dem Ausdruck. Beim HP sind die Farbpixel nur in der Vergörßerung erkennbar – mit bloßem Auge sind sie nicht zu sehen.

Der Ausdruck des Brother-Lasers ist für Fotos kaum zu gebrauchen. Er hat vertikale Streifen und ist zu grob gerastert. Streifen findet man im Graustufenbild ("hohe Qualität") des HP nicht, jedoch einen leichten Farbstich.

Der Grafikdruck

Druckerchannel zeigt Ausschnitte des Strahlenkranzes, der Graufläche und von winziger 2-Punkt-Schrift der Grafiktestseite dc_grafiktest.

  • Strahlenkranz: Dieser Test deckt auf, ob die Testgeräte feine Linien korrekt und ohne Moiré-Fehler darstellen können.
  • Graufläche: Dieser Test zeigt, ob die Farbdrucker Grauflächen homogen und ohne störenden Farbstich drucken können.
  • 2-Punkt-Schrift: Dieser Test zeigt, ob die Farbdrucker feinste Details noch gut lesbar wiedergeben können.

Der Brother-Laser schafft es nicht, die einzelnen Farbsegmente des Strahlenkranzes in unterschiedlichen Graustufen darzustellen. Zudem sieht man leichte Moiré-Fehler. Der HP kann das im Graustufenmodus wesentlich besser: Die Farbsegemente sind korrekt in unterschiedliche Graustufen umgesetzt, die Linien sind fein aufgelöst und es bilden sich keine Moiré-Fehler, die beim Rasterdruck typisch sind.

Der Grauflächen-Test ist besonders wichtig. Denn viele Flächen, wie zum Beispiel Balken- oder Kuchendiagramme, sind mit verschiedenen Farben gefüllt, die der Laser- oder Tintendrucker beim S/W-Druck dann in Graustufen umsetzen muss. Der Brother druckt trotz seiner recht groben Rasterung eine Graufläche ohne störende vertikale oder horizontale Linien – das Bild wirkt jedoch etwas fleckig. Beim Graustufen-Druck des HP ist die Fläche homogen, fein aufgelöst und ohne störende Linien – man erkennt jedoch einen leichten Farbstich.

Wer winzige Schriften zu Papier bringen muss, zum Beispiel auf Schalt- oder Bauplänen, sollte darauf achten, dass der Drucker das auch ordentlich darstellen kann. Das unten abgebildete, stark vergrößerte Wort "Druckerchannel" ist lediglich 2 Punkt groß (rund 0,5 Millimeter Buchstabenhöhe). Der HP druckt die Schrift noch gut lesbar – beim Brother erscheint die Schrift etwas verschwommen.

Druckt man Farben direkt nebeneinander, kann es bei Tintendruckern vorkommen, dass die Farben ineinander verlaufen (Bleeding) – ähnlich, wie man es vom Schreiben mit einem Füller auf Löschpapier kennt. Der HP-Officejet arbeitet mit pigmentierten Tinten, dadurch verlaufen die Farben nicht ineinander (auch beim Graustufendruck in "hoher Qualität" verwendet der HP die vier Druckfarben). Durch die Verwendung von Tonerpulver beim Brother-Laserdrucker kann die Farbe nicht verlaufen. Die in Graustufen umgewandelten vertikalen Farblinien sind jedoch wieder recht grob gerastert.

Der Textdruck

Beide Drucker können Text in tiefem, satten Schwarz ausgeben. In der starken Vergrößerung sieht man bei beiden Geräten leichten Tonernebel (Brother) oder Satellitentröpfchen (HP), die mit bloßem Auge aber kaum wahrnehmbar sind.

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