Paperworld 2007

von Druckerchannel

Erschienen am 26. Januar 2007 bei Druckerchannel.de, 1 Seite(n)

https://www.druckerchannel.de/artikel.php?ID=1776


Neues von der Frankfurter Papierwarenmesse


Auch in diesem Jahr machte Druckerchannel einen Messerundgang (24. - 28.1.2007) über die Paperworld in Frankfurt. Interessante Neuheiten stellen wir in diesem Bericht vor.


Armor/ Geha: Kompatible Patronen für Canon-Drucker mit Tintenstandsanzeige

Artech stellt unter dem Markennamen "Armor" das im November 2006 gezeigte Tuning-Kit für die aktuellen Fünffarb-Canon-Drucker vor. Dabei verwendet der Hersteller eigene Patronen, die wiederum einen Chip mit verschlüsselter Kommunikation haben.

Während die Armor-Patronen vor allem auf dem französischen Markt stark vertreten sind (man findet sie in Deutschland nur bei wenigen Händlern im Internet), hat der Hersteller Artech das Tuning Kit auch für die deutsche German Hardcopy (Geha) lizensiert.


Zusätzlich will Geha das Kit und die dazu passenden Einzelpatronen auch unter der Marke "Boeder" vermarkten. Die Einzelpatronen der verschiedenen Label sind dabei untereinander kompatibel. Eine Armor-Cyan Patronen beispielsweise passt daher auch in das Tuning-Kit von Geha und umgekehrt.

Das Tuning-Kit erfordert als erstes das Entfernen aller Original-Patronen. Es ist nicht möglich, gleichzeitig Originalpatronen zu verwenden. Der Adapter wird dann auf den Druckkopf gesteckt und steht damit in direkter Verbindung mit den elektrischen Kontakten der Originalpatronen. Auf diese werden dann anschließend die Armor-Patronen mit eigenem Chip gesetzt.

Entwickelt wurde der Aufsatz von einem 14-Mann-Team in Dortmund. Die Produktion findet derzeit in Polen statt. Nach Aussagen des Entwicklungsleiters Ulf Reinhardt hat die Entwicklung 300.000 Euro verschlungen. Ein wesentlicher Zeit- und Kostenfaktor war dabei das Umgehen von Canon-Patenten.

Neben dem eigentlichen Chip sind auch die roten LEDs in den Einzelpatronen wichtig für die Erkennung der Kartuschen. Sie blinken nach dem Einsetzen in den Drucker in einer bestimmten Folge, die durch einen Sensor im Gehäuse erkannt wird.


Epson: Stylus Photo 1400

Epson zeigte auf der Messe auch den neuen A3-Fotodrucker Epson Stylus Photo 1400 (wir berichteten) auf Basis des gerade mit "Gut" getesteten Einsteigerdruckers R265.

HP: Tintenpatronen und Color-Lok

Am Stand von HP ging es hauptsächlich um die Präsentation der verwirrenden Vielfalt an Tintenpatronen und Tonerkartuschen. HP will es Käufern einfacher machen und in den Regalen zwischen "Vieldruckern" und "Gelegenheitsdruckern" unterscheiden. So soll deutlicher werden, dass man beim Kauf der stark beworbenen "2er-Packs" bis zu 20 Prozent an Druckkosten einsparen kann. Wer nur hin und wieder druckt, der ist mit nur einer einzelnen Tintenpatrone besser bedient.

Ein weiteres Thema war die HP Color Lok-Technologie: Eine spezielle Behandlung von herkömmlichem Kopierpapier soll es möglich machen, dass Tinte sehr schnell trocknet, damit sich auf Business-Tintendruckern hohe Druckgeschwindigkeiten erreichen lassen. Laut Ralf Groh, Direktor Vertrieb Supplies bei HP, gibt es Gespräche mit den großen Papierherstellern, die die Color-Lok-Technologie eventuell ebenfalls mit ihren Standardpapieren anbieten wollen.


Jettec: Epson Chip für neue Epson-Patronen

Mit den neuen kompatiblen Tintenpatronen für die aktuellen Tintengeräte mit Durabrite-Ultra-Tinte (D78, DX4050, DX5000, DX6000, DX7000F) ist Jettec der erste Hersteller, der eine Lösung für die neuartigen Patronen einschließlich des neuen Ink-Out-Sensors liefert. Im Gegensatz zum Original wird dabei jedoch nicht gemessen, ob sich tatsächlich genügend Tinte in der Patrone befindet, sondern einfach nur ein Dauersignal angelegt, das nach einem klar definierten Tintenstand abgestellt wird. Somit lassen sich nach Angaben des Herstellers bis zu 90% mehr Tinte aus den Farbpatronen und bis zu 30% mehr aus der Schwarzpatrone entlocken.


KMP: Canon Patronen mit Wechselchip

KMP zeigte auf der Messe die neuen CLI-8 Nachbaupatronen. Sie sind jedoch nicht mit einem eigenem Chip ausgestattet. Wie bei den Patronen von Jettec muss der Originalchip entfernt und in die KMP-Patrone eingesteckt werden. Die Tintenstandsanzeige ist danach deaktiviert.

Pelikan: Powerpad zum vereinfachten Befüllen der Canon-CLI-8-Patronen

Während Armor und Geha eine Komplett-Lösung für die aktuellen Canon-Drucker mit Chip anbieten kann, stellt Pelikan lediglich eine neue Methode zur Wiederbefüllung der Patronen vor. Wie bei allen bisherigen Lösungen bleibt die Anzeige des Tintenstandes ausgeschaltet.

Dabei wird eine leere CLI-8 oder PGI-5-Patrone auf ein Pad gesteckt und durch Kapillarkraft binnen 3-5 Minuten befüllt. Bei angetrockneten Patronen kann dieser Vorgang bis zu 10 Minuten dauern.

Ein großer Nachteil dieses Verfahrens ist, dass sich lediglich der Schwamm vollsaugt, die Hohlkammer bleibt leer, so dass sich die Patronen höchstens zu einem Drittel auffüllen lassen.

In der Praxis führt das zu noch häufigeren Patronenwechseln, ohne dass man den Zeitpunkt kennt, wann die Patrone tatsächlich leer ist. Man ist entweder gezwungen, in kurzen Abständen den Tintenstand zu überprüfen, oder wird plötzlich von blassen und unvollständig gedruckten Dokumenten oder Fotos überrascht.

Die Powerpads sollen bis zu Mai 2007 im Handel erhältlich sein. Ein Dreierpack je Farbe (entspricht einer Komplettfüllung) soll rund 8 Euro kosten.

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