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Lesertest Canon i990: Canon i990 - Der Sprinter

von Gregor Stange
Hinweis: Für mindestens einen erwähnten Drucker ist der ausführliche Testbericht "Canons Fotosprinter mit Sparausstattung" verfügbar.

Bis Anfang 2005 noch das Flaggschiff der Canon Fotodrucker, wurde der Canon i990 danach vom Canon Pixma 8500 abgelöst. Trotzdem möchte ich Euch meinen Bericht nicht vorenthalten, denn der Canon i990 ist nach wie vor ein interessanter und vor allem schneller Drucker. Die meisten meiner Ergebnisse sollten sich im großen und ganzen auch auf den Pixma 8500 übertragen lassen, da das Druckwerk, bis auf die zusätzliche Farbe Grün weitgehend identisch ist.


Ausstattung und Installation

Für einen 400€ Drucker ist der Lieferumfang eigentlich nicht besonders reichhaltig. Nach dem Auspacken findet sich 2 CDs mit Treibern (Für Windows und Macintosh) und einer Photodrucksoftware in der Verpackung. Neben einem Stromkabel, einer gedruckten Anleitung findet sich auch ein Papierfach für den Einsatz von 10x15 Fotopapier. Das ist alles, was dem Drucker an Extras beilag. Optional gibt es dagegen eine ganze Menge weiteres Zubehör, so kann man den i990 mit einer Duplexeinheit, einem zweiten Papierfach und einem Wireless Printserver sowie einer Netzwerkadapter nachrüsten. Ich habe mir bei Amazon die Duplexeinheit bestellt, das Einsetzen funktioniert prima. Die Druckergebnisse entsprechen denen des Pixma 8500. Der Drucker ist relativ gross und schwer, ein bißchen Platz sollte man ihm schon gönnen. Der Drucker ist 45cm breit, 30cm tief und ca. 18cm hoch (ohne Papiereinzug). Das Design gefällt mir um einiges besser als bei den neuen Pixma Modellen, die Abdeckung aus Aluminium gibt dem Drucker nicht nur ein sehr edles Aussehen, sondern macht einen sehr robusten Eindruck. Der Canon i990 verfügt über 2 USB Schnittstellen, eine für USB 1.1 und eine für USB 2.0 Die Installation selbst ist ein Kinderspiel, auch für Anfänger. Man legt zuerst die CD ins Laufwerk, wartet bis die Installation zum Anschließen des Druckerkabels auffordert – das war es dann auch schon. Die anschließenden Testseiten sind schnell gedruckt – nach etwa 15min ist der Drucker einsatzbereit.


Druckzeiten

Der Canon i990 ist als reinrassiger Fotodrucker konzipiert und setzt vor allem auf Geschwindigkeit. Er arbeitet mit 2pl kleinen Tintentropfen – das gehört rein technisch gesehen nach wie vor zur Spitzengruppe bei Fotodruckern, ein Druckraster ist wegen der verwendeten 7 Druckfarben auch in niedrigerer Auflösung nicht sichtbar – das ist beachtlich. Der i990 druckt unglaublich schnell – ein vollformatiger A4 Fotodruck in Maximum Auflösung mit allen Details ist in ca. 70-90 Sekunden fertig - aber nur, wenn der Drucker über USB 2.0 angesteuert wird – bei USB 1.1 erhöht sich die Druckzeit auf das doppelte, der Druckkopf legt nämlich nach jeder fünften Zeile eine „Denkpause“ ein. Der hoch auflösende Canon Druckkopf hat insgesamt 5.376 Düsen – er trägt die Tinte in hoher Auflösung in nur einem einzigen Durchgang auf. So oder so ist der Canon i990 der schnellste Drucker, den ich je hatte. Der Epson Photo R800 braucht, ebenfalls je nach Anschluss USB 1.1/2.0, die dreifache Zeit für einen Druckvorgang.


Druckqualität gut - mit Abstrichen...

Im Canon i990 werden 7 einzeln austauschbare Tintentanks eingesetzt. 6 davon sind die üblichen Fotofarben + 1 Sonderfarbe „Rot“ vervollkommnet die Ausrüstung. Alle Tinten des 990ers sind DyeTinten. Das ergibt die für diesen Tintentyp typischen Vorteile. Man erreicht tolle und umwerfende Qualität auf Glanzpapier, auf Normalpapier überzeugt der Drucker auch mit einem guten und schnellen Textdruck. Die Druckzeiten sind verglichen mit einen Officedrucker wie dem Canon Pixma 4200 oder dem Epson C86 etwas länger, aber immer noch flott. Die Zeit für einen Fotodruck ist definitiv sauschnell, verglichen mit aktuellen Druckern, wie etwa dem R800 oder dem Canon ip5200, muss sich der i990 nicht verstecken und kann locker mithalten! Der Fotodruck auf Glossypapier ist gut, aber nicht exzellent. Farbneutrale Ausdrucke sind nicht möglich. Der Druckertreiber neigt dazu die Kontraste stark anzuheben und produziert in Verbindung mit den Originaltinten von Canon übersättigte Ausdrucke. Besonders ein neutraler SW Fotodruck ist damit nicht machbar, hier ist der i990 schlichtweg unbrauchbar. Der oft zitierte Rotstich tritt besonders stark auf, wenn man im Druckertreiber die Einstellung ICM wählt, aber auch mit manuellen Einstellungen druckt der i990 immer noch zu kräftig. Das interessante ist, dass der Rotstich nicht bei jedem Foto auftritt, nur bei Porträtfotos und SW Fotos konnte ich das reproduzieren. Unter Kunstlicht sind die Ausdrucke im großen und Ganzen in Ordnung, unter Tageslicht sehen Porträts nicht schön aus.


Problemlösung?

Dennoch gibt es Möglichkeiten diese Probleme zu minimieren. Ich habe mit kompatiblen Patronen der Firma Inktec sehr gute Erfahrungen gemacht. Mit diesen Tinten verbessert sich das Druckergebnis rapide. Zwar ist der SW Fotodruck immer noch nicht wirklich gut, aber die Farbwiedergabe ist wesentlich natürlicher. Hauttöne kommen nun ohne störenden Farbeffekt zu Geltung. Zwar sind die Farben immer noch sehr kräftig, das Ergebnis weiß aber zu gefallen. Besonders Landschaftsfotos mit leuchtenden Farben kommen exzellent und wirken sehr lebensnah.


Druckkosten in der Praxis

Dem i990 fehlt ein Vorschaudisplay und die Möglichkeit von einer Digitalen Kamera direkt zu drucken – da der Drucker sich aber an Profis richtet, die ihre Bilder am PC oder MAC nachbearbeiten, ist das Fehlen dieser Option kein großes Problem. Ein Pictbridge Anschluss ist aber vorhanden und funktioniert auch problemlos. Bei den Druckkosten verweise ich einfach mal auf die vom Druckerchannel ermittelten Werte. Jede Tinte hat ihren eigenen Tintentank. Das bedeutet, es braucht immer nur der Tank ausgewechselt zu werden, dessen Tinte aufgebraucht ist – so wird keine Tinte verschwendet. Anwender werden am PC rechtzeitig darauf hingewiesen, wenn eine Farbe zur Neige geht.Ich persönlich bin mit dem gebotenen zufrieden, die Tinten halten lange. Dennoch reinigt sich der Canon i990 sehr oft, auf 5 Reinigungen dieses Druckers kam 1 Reinigung beim Epson R800 und 3 bei meinem Epson R300. Das erscheint mir doch deutlich zu hoch und dass, obwohl alle drei Drucker regelmäßig im Einsatz sind. Die eingesetzte Tinte hat keinen Einfluss auf die Häufigkeit der Reinigungen. Am schnellsten verbrauchen sich bei normalem Druckbetrieb die Light Cyan und Light Magenta, gefolgt von Gelb und normalem Magenta. Normales Cyan und Schwarz halten sehr viel länger, die Farbe Rot musste ich bisher am seltensten austauschen. Aus dem Bauch heraus würde ich die Druckkosten etwa bei denen des R300 ansiedeln, sofern man bei Originaltinten bleibt. Mit Tinten von Inktec konnte ich die Kosten um ca. 70% senken, dieses gleichzeitig bei einer Verbesserung der Qualität der Ausdrucke. Probleme beim Einsatz von Inktec habe ich bisher keine gehabt, der Drucker ist seit 11 Monaten im Betrieb.


Fazit

Unterm Strich erhielt man mit dem Canon i990 einen hervorragenden Drucker. Er kann wirklich sehr gute Fotos drucken, sein Spezialgebiet sind Landschaftsfotografien mit leuchtenden Farben. Trotz der recht mageren Ausstattung übertraf die gebotene Druckqualität einen Großteil dessen was der Markt anbot oder anbietet. Lediglich die Epson Drucker R800 und R300 waren und sind bei Verwendung von Originalmedien dem Canon i990 überlegen (bezogen auf dessen Einsatz mit Inktec-Tinten, mit Canon Tinten sind die Ergebnisse deutlich schlechter). Die Druckzeiten sind der absolute Hammer, die Qualität unterm Strich gut - gestört hat mich aber das sehr schlechte Farbmanagement des Treibers.

26.02.06 09:40 (letzte Änderung)
Technische Daten

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