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Lesertest Samsung ML-2250: ML-2250: Samsungs Büro-Einstiegsdrucker - Sparen ohne Reue?

von Sebastian Weiss

Der Trend bei Einstiegskäufen geht mehr und mehr zu kleinen, billigen GDI-Druckern. Die Rechnung wird für gewöhnlich später präsentiert, in Form von überteuerten Tonerkartuschen, häufigen Papierstaus und bei den schmucken, winzigen Schreibtischdruckern in Form von gewelltem, gerädertem Papier. Gemeinsam haben alle diese Drucker, dass sie die Verarbeitung des Druckauftrags vollkommen auf den Computer abwälzen und meistens nur unter Windows betrieben werden können.

Während die Firma Samsung bei den Winzdruckern durch schickes Design schon einige Liebhaber gefunden hat, ist mittlerweile auch der 'große', PCL-basierte Samsung ML-2250 durch seinen stark gefallenen Preis in einem Preissegment beheimatet, in welchem sich sonst die einfachen GDI-Drucker tummeln. Damit wird der ML-2250 als ein vollwertiger Bürodrucker mit Postscript-Emulation und PLC6 für Einsteiger interessant, denn nicht nur von der Ausstattung her, verweist er die GDI-Konkurrenz auf die Plätze.


Auch die Betriebskosten überzeugen; erwähnenswert ist zudem die 3-jährige Garantie mit Vor-Ort-Service. Samsung zeigt damit seine Enschlossenheit, sich auf dem europäischen Markt zu etablieren. Ich setze den Drucker seit einigen Monaten im Büro ein.

Dreckschleuder?

Die größten Bedenken, die man vor einer Kaufentscheidung haben sollte, betreffen den Umweltaspekt: Samsung macht keinerlei Anstrengungen, seine Geräte nach RAL UZ-85 (Blauer Engel) zertifizieren zu lassen; es ist also anzunehmen, dass die hier festgelegten Emissionswerte für giftige Dämpfe oder Lautstärke oder Höchstwerte für den Stromverbrauch überschritten werden. (UPDATE:)Ein Test der Zeitschrift c't hat diese Vermutung nicht bestätigt; anzunehmen ist vielmehr, dass aufgrund hohen Energieverbrauchs keine Zertifizierung angestrebt ist.(/UPDATE) Zudem ist das Konzept der in die Tonerkartusche integrierten Bildtrommel, wie es auch HP und andere verfolgen, wirklich nicht umweltfreundlich; es entsteht mehr Müll als etwa bei Kyocera-Druckern.

Sparschwein

Wenn man dem Samsung also kein umweltschonendes Drucken attestieren kann, so verhält er sich doch wenigstens sparsam im Verbrauch: die Tonerkartusche für 5000 Seiten ist mittlerweile zu Preisen zwischen 40 und 60 Euro erhältlich. Das macht zwischen 0,8 und 1,2 Cent pro Seite, bei einem wahrscheinlich geringeren Deckungsgrad als 5% in jedem Fall deutlich weniger als 1 Cent. Ein für die Einsteigerklasse ausgezeichneter Wert.

Austauschteile fallen erst nach 60.000 Seiten an.

(UPDATE:)Ein Test der Zeitschrift c't ergab allerdings, dass der ML-2250 mit seinem Energieverbrauch im Schlafmodus um das Doppelte über dem Durchschnitt vergleichbarer Drucker liegt. Dies mindert seine Eignung für den Büroeinsatz.(/UPDATE)

Verarbeitung - Rosstäuschung

Der Drucker ist ein wenig zu groß, um auf dem Schreibtisch Platz zu finden. Die Plastikoberfläche des Samsung lässt auch auf den zweiten Blick noch vermuten, seine Verkleidung bestünde teilweise aus Metall. Eine durchaus nicht unangenehme Rosstäuscherei. Der Drucker ist tatsächlich sehr solide verarbeitet. Das Drucklaufwerk hat trotz seiner geräuschvollen Arbeitsweise bisher keine Probleme bereitet; Papierstaus traten keine auf.


Ausstattung

Der Samsung hat hat eine Papierkassette für 250 Blatt, die sich problemlos aus dem Drucker ziehen lässt, auch wenn sie wenig stabil wirkt. Insbesondere erfreut aber beim ML-2250 der ausklappbare Mehrzweckeinzug, der Platz für 50 Blatt bietet und mit seinem doppelt ausklappbaren Steg sehr stabil wirkt. In dieser Preisklasse ungewöhnlich. Auch der ebenfalls ausklappbare Papierstopper in der Ablage wirkt sehr gut verarbeitet und fängt zuverlässig Papiermengen bis 150 Blatt auf. Der Drucker lässt sich über USB 2.0 oder den Parallelport betreiben.


Bedienfeld

Das Gehäuse weist nur zwei Betriebsleuchten auf und nur eine einzige Taste – zum Abbruch des Druckvorgangs und zum Einschalten des Toner-Sparmodus. Die Länge des Tastendrucks entscheidet über die Reaktion. Das ist eindeutig nicht praxisgerecht.

Installation

Windows-Treiber ließen sich ohne Probleme installieren; Treiber für Macintosh und Linux stehen ebenso zur Verfügung.

Leistung

Das erste Einschalten führt zu einer gewissen Ernüchterung – die Vorwärmphase dauert mit knapp 40 Sekunden deutlich zu lang.

Die gemessene Geschwindigkeit liegt zudem merklich unter der Herstellerangabe; knapp über 16 Kopien des Dr.-Gilbert-Briefs schafft der Samsung pro Minute bei 600 dpi. Der Druck von Grafiken, gar im 1200-dpi-Modus- startet nach einer gewissen Wartezeit - hierfür ist wohl der knapp bemessene Arbeitsspeicher verantwortlich zu machen.

Ebenso geht das Aufwachen aus dem geräuschlosen Schlafzustand recht träge vor sich; auch hier muss der Anwender bis zu 40 Sekunden warten, bis nach dem Druckbefehl das erste Blatt in die Papierablage fällt.


Radaubruder

Dies bringt uns auch zur auffallendsten Schwäche dieses Druckers – seinem Lüfter. Offenbar hat der Samsung ML-2250 von den winzigen Schreibtischdruckern aus dem eigenen Haus einen dort baubedingt klein gehaltenen Lüfter ererbt. Um seinen geringen Durchmesser auszugleichen, muss dieser Lüfter für eine effektive Kühlung ziemlich schnell drehen. Damit erzeugt er einen leicht schwankenden, hochfrequenten Ton von nervenzehrender Lautstärke. Vor diesem Hintergrund ist es unverständlich, dass Samsung es dem Benutzer nicht erlaubt, die Bereitschaftsphase zu verkürzen, in welcher der Drucker nach jedem Druckvorgang gehalten wird und in der man den Lüfter deutlich hört. Der Treiber ist bereits auf den niedrigsten Preset von 5 Minuten voreingestellt, welcher allerdings tatsächlich in einer Bereitschaftsphase von geschlagenen 10 Minuten resultiert – vielleicht ist die lange Zeitspanne als Kompensation für das träge Aufwachverhaltens des ML-2250 gedacht. Ein dicker Minuspunkt.

Druckqualität

Dafür überzeugt die Qualität der Ausdrucke durchaus – mit sehr randscharfen Buchstaben verdient sich der Samsung sogar die Einstufung 'ausgezeichnet' für den Textdruck. Satellitenpixel sind keine auszumachen. Weniger schön sieht es bei Fotos aus – deutliche Streifen verunzieren die Ausdrucke. Grafiken gibt der ML-2250 sehr passabel aus.

Eine besondere Stärke des Samsung ist der Druck im Toner-Sparmodus – der geht deutlich weniger radikal zu Werke als entsprechende Modi bei Druckern anderer Hersteller und ist durchaus noch korrespondenztauglich. Der Druck erscheint lediglich leicht blasser. Wenn dieser Modus trotzdem, wie vom Hersteller versprochen, 40% an Toner einspart, sollte man ihn dauerhaft aktivieren. (Tatsächlich scheint dieser Modus längst nicht 40% einzusparen - siehe Punkt 'Ausstattung' - daher wohl ist der optische Unterschied zum normalen Modus so gering.)


Wartung

Bei jedem Tausch der Tonerkartusche wird die Bildtrommel mit ausgetauscht. Der Austausch ist in Sekunden vollzogen und keine weiteren Verbrauchsmaterialien fallen an. Damit ist der ML-2250 äußerst kalkulierbar in seinen Kosten, sehr benutzerfreundlich und sehr umweltunfreundlich.

Hauptmerkmale

  • Die Auflösung beträgt 1200 dpi (echte 1200x1200)
  • Die Geschwindigkeit liegt bei 16 Seiten pro Minute
  • Die erste Seite liegt nach 40 Sekunden im Papierfach (aus dem Schlafzustand), im Bereitschaftsmodus nach 10 Sekunden
  • Die Papierkassette fasst knapp 250 Seiten, die Universalzufuhr 50 Blatt, die Papierablage um die 150 Blatt (face-down)
  • Bei Bedarf kann das Papier zur Drucker-Rückseite ausgegeben werden (gerader Papierweg)
  • Als Schnittstellen stehen USB 2.0 und ein paralleler Anschluss zur Verfügung
  • Der Drucker verfügt über 16 MB RAM Arbeitsspeicher, erweiterbar auf bis zu 144 MB
  • Er beherrscht PCL6, IBM Proprinter, Epson (Postscript 3 Emulation)
  • Eine PPD-Datei für den Betrieb unter Linux steht zur Verfügung
  • Der ML-2250 wird mit einer vollwertigen Tonerkassette für 5000 Seiten ausgeliefert, ein Druckerkabel fehlt. (Die tatsächliche Kapazität des Ersttoners lag in unserem Büro trotz aktiviertem Toner-Sparmodus bei ca. 3400 Seiten; gedruckt wurden hauptsächlich Texte mit wenigen Grafiken.)
  • Die Druckkosten liegen, abhängig von Deckungsgrad und bestem Angebot für die Kartusche 'ML-2250D5-SEE' zwischen 0,8 und 1,2 Cents pro Seite
  • Die Garantie umfasst 3 Jahre mit Vor-Ort-Service

Fazit

Der Samsung ML-2250 kommt in seiner Preisklasse der Beschreibung eines vollwertigen Bürodruckers weit näher als seine Mitbewerber. Postscript-Emulation und PCL6, kombiniert mit einem vernünftigen Universaleinzug, günstigen Verbrauchskosten und gutem, schnellen Druck sucht man sonst für unter 150 Euro vergebens - ja selbst bis 200 Euro. Dem Kyocera FS-920 mangelt von der Feature-Liste des Samsung zwar nur der Universaleinzug, aber dafür kostet er auch gleich 50-100 Euro mehr; allen anderen Mitbewerbern gebricht es an wenigstens zweien der genannten Leistungsmerkmale

Teurere Bürodrucker verwöhnen den Anwender allerdings heutzutage auch mit einer unaufdringlicheren Lautstärke als der Samsung ML-2250. Für zuhause sollte man daher vielleicht Alternativen in Erwägung ziehen. Und dass Samsung keine Anstalten macht, seine Drucker nach RAL UZ-85 zertifizieren zu lassen, lässt nichts Gutes ahnen.

Persönlich habe ich mich dafür entschieden, den Samsung ML-2250 im Büro zu lassen - zuhause werkelt ein Kyocera FS-920.

Dennoch; der ML-2250 steht als budgetfreundliche Lösung für den EDV-Beschaffer glänzend da. Eine kleine Außenstelle kann hiermit fast wartungsfrei, garantiemäßig gut abgesichert und verbrauchsgünstig drucken - wenn auch der Energieverbrauch im Schlafzustand ein wenig die Bilanz verschlechtert. Und die Anschaffungsschwelle ist denkbar niedrig. Leicht bissig muss man allerdings auch anmerken, dass der EDV-Beschaffer in der Firmenzentrale in der Regel das Lüftergeräusch des Samsung nicht mit anhören muss...

Für Privatanwender bietet sich mit dem Samsung ML-2250 zumindest die Wahl, anstelle des schicken, aber nachteilbehafteten Schreibtischdruckers auch im Billigsegment gleich etwa "Vernünftiges" zu kaufen.

Ergänzungen

  • 26.08.05: einige Bilder; Bedienfeld
  • 13.09.05: gefallener Tonerpreis, Energieverbrauch, Stil
  • 20.10.05: Update: Preise
  • 08.01.06: Kapazität des Ersttoners in der Praxis
08.01.06 15:57 (letzte Änderung)
Technische Daten

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